Sternenschweif 23 - Liebeszauber
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„Welch ein herrlicher Tag für einen Ausritt!“, jubelte Mel. Laura konnte ihrer Freundin nur recht geben. Dieser Junivormittag war einfach perfekt: Die Sonne schien durch die Zweige der alten Tannen und malte helle Punkte auf den Waldboden. Neben Laura trabte ihre Freundin Jessica auf der Palominostute Sandy, während Mel auf dem Apfelschimmel Silver schon vorweggaloppierte.
„Wie wäre es, Sternenschweif?“, fragte sieihr kleines graues Pony neckisch. „Hast du Lust auf einen schnellen Galopp?“
Was für eine Frage! Sternenschweif wieherte freudig und sprang dann in großen Sätzen voran. Das war das Startzeichen für eine wilde Jagd auf das Farmhaus zu.
Atemlos sprangen die Mädchen im Hof von Jessicas Eltern ab. Genau wie Lauras Vater war auch Mr Parker Farmer und Besitzer eines schönen, alten Bauernhofs.
„Wunderbar, so ein Galopp am Morgen!“, rief Laura. „Ich hätte noch ewig so weiterreiten können.“
Sternenschweif schnaubte und nickte, sodass seine graue Mähne nur so flog.
„Wenn wir bloß nächste Woche nicht gleich drei Arbeiten auf einmal schreiben müssten!“, klagte Jessica.
Mel und Laura stöhnten. Den Gedanken an die Mathearbeit, das Englischdiktat und den Geschichtstest hatte Laura während ihres Ausflugs fast vergessen. Wenn sie diese drei Prüfungen nur erst hinter sich hätten! Danach wartete die große Freiheit: Noch eine weitere Woche Schule ohne Tests, dann fingen die Sommerferien an! Aber vorher – Laura seufzte –, vorher hieß es lernen, lernen und nochmals lernen. Das hatten sie ihren Eltern versprochen: Nach dem gemeinsamen Ausritt mussten sie und ihre Freundinnen sich gemeinsam auf ihre Arbeiten vorbereiten.
Tröstend strich sie Sternenschweif über das warme Fell. „Tut mir leid, Sternenschweif. Sieht so aus, als müsste ich dich für ein paar Stunden mit deinen Ponyfreunden allein lassen.“ Trübsinnig begann sie, ihr Pony abzusatteln.
„Das ist ungerecht, an einem so sonnigen Samstag im Haus eingesperrt zu sein, um für die Schule zu büffeln“, meinte Mel und verzog das Gesicht.
„Lasst uns zuerst die Ponys abreiben und bürsten“, schlug Jessica vor. „Sandy ist ganz verschwitzt von unserem Galopp! Schließlich soll sie sich nicht erkälten.“
Sternenschweif hatte der kleine Galopp nicht so viel ausgemacht, dennoch war Laura ihrer Freundin sehr dankbar für diesen Vorschlag. So hatte sie noch etwas Zeit mit ihrem Pony. Rasch hievte sie den Sattel auf die Lehne einer kleinen weißen Bank, die zwischen zwei Blumenkübeln vor dem Wohnhaus der Familie Parker stand, dann führte sie Sternenschweif an einen schattigen Platz unter einem Baum. Jessica hatte inzwischen aus der Sattelkammer das Putzzeug geholt und trocknete bereits Sandys weiches braunes Fell.
Laura genoss diese Minuten, die ihr noch mit ihrem Pony blieben, bevor sie sich mit ihren Schulaufgaben beschäftigen musste. Sie rieb Sternenschweif gründlich ab und merkte, wie gern er das hatte. Liebevoll legte er ihr seine samtweiche Nase auf die Schulter. Laura griff zu einer Bürste und machte sich daran, sein graues Fell zu striegeln.
Als Laura Sternenschweif das erste Mal gesehen hatte, war sein Fell ganz stumpf und glanzlos gewesen. Seine Vorbesitzerin Jade hatte sich gar nicht mehr um ihn gekümmert. Es war ihr einfach egal gewesen, dass das kleine Pony ganz verwahrlost ausgesehen hatte.
Laura hatte sich trotzdem sofort in Sternenschweif verliebt. Obwohl ihre Eltern ihr auchein anderes, hübscheres Pony geschenkt hätten. Aber Laura hatte gleich gespürt, dass Sternenschweif ein besonderes Pony war. Wie besonders, das hatte sie allerdings nicht zu träumen gewagt: Denn Sternenschweif war eigentlich ein verzaubertes Einhorn! Seitdem sie sein großes Geheimnis entdeckt hatte, sagte sie nun beinahe jeden Abend den Zauberspruch auf, der ihn in ein schneeweißes Einhorn verwandelte. Dann sprangen sie gemeinsam über die Wipfel der höchsten Bäume des Waldes! Sternenschweif liebte es, mit Anlauf darüber hinwegzufliegen, und Laura konnte gar nicht genug davon bekommen, mit ihrem Einhorn durch die Nacht zu reiten.
„Und heute Abend haben wir etwas ganzBesonderes vor“, flüsterte Laura Sternenschweif ins Ohr, sodass es weder Mel noch Jessica hören konnten.
Fast jede Nacht erlebten Laura und Sternenschweif großartige Abenteuer, insbesondere seitdem Laura Hüterin der Einhorngeheimnisse war. Dass sie dazu auserwählt wurde, war eine große Auszeichnung. Aber damit trug Laura auch
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