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0548 - Testflug zur Erde

Titel: 0548 - Testflug zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verbrennungen waren, die er davongetragen hatte.
    Ihr wurde übel. Ihre Hände zitterten, als sie Unfallalarm gab.
     
    *
     
    Die Gegensätze hätten nicht krasser sein können.
    Neben Professor Dr. Dr. Aronus Belcant wirkte Oberst Horato Tamika wie ein Sohwerathlet. Dabei war er sogar zehn Zentimeter kleiner als der Wissenschaftler. Er sah jedoch so massig aus als sei sein Erbgut durch ertrusische Einflüsse verändert worden.
    Als er Belcant die Hand schüttelte, schien er es auf eine kleine Kraftprobe anzulegen. Der Forscher verzog das Gesicht.
    „Ich gratuliere Ihnen, Professor", sagte Tamika. „Und natürlich wünsche ich Ihnen eine ganze Kiste voll Glück für die Zukunft.
    Ich würde mich jedoch ganz besonders freuen, wenn Ihnen bald der große Durchbruch gelingen würde."
    Der Offizier blickte Belcant in die dunklen, schwermütigen Augen und lächelte breit. Er war davon überzeugt genau den richtigen Glückwunsch gewählt zu haben. Der Wissenschaftler sah jedoch nicht sehr froh aus.
    „Danke", entgegnete er. „Ich bin überzeugt, daß Sie es aufrichtig meinen."
    Er hatte den verborgenen Sinn der Worte nicht überhört.
    Sicherlich hatte Oberst Tamika ihn nicht provozieren wollen,dennoch hatte er zum Ausdruck gebracht, daß er in seinen Augen immer noch zur zweiten Garnitur gehörte. Er stand nach wie vor im Schatten von Professor Dr. Mart Hung-Chuin.
    „Wir alle sind fest davon überzeugt, daß es jetzt nur noch eine Frage der Zeit ist, bis das Gravokonstante-Intelligenzkorrektur-Netz einsatzbereit ist" fügte Oberst Horato Tamika hinzu.
    „Wir haben entscheidende Fortschritte gemacht", antwortete der Wissenschaftler ausweichend. „Hung-Chuin ist sicher, daß wir es in einigen Tagen geschafft haben können. Nun - das wird sich zeigen."
    Er lächelte unmerklich und führte seinen Gast zur Bar und reichte ihm einen Cocktail. Sie stießen miteinander an und tranken auf den achtzigsten Geburtstag des Hyperdimregulators und Kosmobiologen. Oberst Tamika beobachtete den Chefassistenten von Professor Hung-Chuin, als dieser mit erhobenem Glas auf einige Offiziere zuging und sie begrüßte.
    Er fühlte sich unbehaglich in der Nähe Belcants. Er spürte, wie sehr dieser Mann vor Ehrgeiz brannte und fieberhaft nach einer Chance suchte, mit einem Schlage galaxisweiten Ruhm zu gewinnen. Belcant galt als unermüdlicher Arbeiter, der unerschütterlich zu Hung-Chuin stand, obwohl er sich lieber heute als morgen aus seinem Schatten gelöst hätte. In den letzten drei Wochen war er jedoch kaum in Erscheinung getreten.
    Gesundheitliche Schwierigkeiten hatten ihn von den praktischen Forschungsarbeiten ausgeschlossen, die dem „Anti-Verdummungsgerät" galten. Tamika kannte den Wissensohaftler sehr gut. Er wäre deshalb nicht überrascht gewesen, wenn dieser ihm eröffnet hätte, daß er entscheidende Teile des Problems durch ausschließlich theoretische Überlegungen und Erwägungen gelöst habe.
    Der Offizier blickte durch das Fenster hinaus. Der Blick reichte weit über die Stadt Suntown hinweg. Natürlich hatte sich Belcant das luxuriöseste Appartment für seine Geburtstagsfeier besorgt.
    Keiner der Wissenschaftler, die auf der Hundertsonnenwelt arbeiteten, legte so großen Wert auf Repräsentation wie Belcant.
    Tamika beobachtete, wie der Wissenschaftler einige Offiziere begrüßte. Der Kontrast zwischen ihnen mit ihren schlichten Uniformen und ihm hätte kaum größer sein können. Belcant trug eine überlange weinrote Jacke mit schmalen Aufschlägen.
    Sie unterstrich seine schlanke Figur und ließ die hohen knochigen Schultern auffallend heraustreten. Der flache Brustkorb und der längliche Hals mit dem kleinen, etwas vorgestreckten Kopf bestimmten seine Erscheinung. Das glatte Haar reichte ihm in die Stirn und tief in den Nacken hinab. Die überlange Nase und der verkürzte Unterkiefer ließen ihn hochmütig aussehen. Das war er jedoch keineswegs. Er galt als ein Mann, der weitaus mehr als andere auf gesellschaftliche Umgangsformen achtete.
    Wenn sich daher jemand mit ihm nicht verstand, so lag das häufig allein daran, daß er die richtige Sprache nicht fand oder sich ihm gegenüber nicht so benahm, wie Beleant es erwartete.
    Der Wissenschaftler war bekannt und gefürchtet dafür, daß er selbst sehr hochgestellte Persönlichkeiten kalt abfahren ließ, wenn er ihr Auftreten ihm gegenüber als nicht korrekt empfand.
    Oberst Horato Tamika trank seinen Cocktail aus und ließ sich von der Robotautomatik einen neuen

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