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0549 - Amors Teufelspfeile

0549 - Amors Teufelspfeile

Titel: 0549 - Amors Teufelspfeile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die das gleiche wollen wie wir.«
    »Meinst du?«
    »Klar doch.« Er lächelte, weil er Sinas Bedenken zerstreut hatte.
    Dann begann er damit, vorsichtig ihren Rock noch höher zu schieben. Die andere Hand löste sich von der Schulter. Streichelnd ging sie dabei auf einen Erkundungsgang.
    Abe war schon angetörnt. Ihn interessierte es nicht, was hinter ihnen beiden vorging. Wer sollte sich von dort auch anschleichen?
    Nichts konnte sie stören.
    Abe Scorra irrte sich.
    In seinem Rücken veränderte sich sehr wohl etwas. Es war die Statue des Amor, deren Gestein jetzt einen sehr dunklen Ton bekommen hatte. Das Grau sah schlimm aus. Von den Füßen bis zum Gesicht, als hätte jemand schwach darüber hinweggepinselt.
    Noch geschah nichts weiter, aber das Böse breitete sich aus. Es war einfach da und hatte sich auf diesen kleine Amor konzentriert.
    Dabei gelang es ihm, in die Gestalt hineinzukriechen und ihr so etwas wie Leben einzuhauchen.
    In der Tat, die Figur lebte plötzlich!
    Das Gesicht veränderte sich, besonders die Augen. Sie, die bisher so starr geschaut hatten, rollten wie Murmeln.
    Der Ausdruck war da.
    Rot und schwarz, als wäre ein Feuer dabei, sich in tiefe Schatten hineinzufressen.
    Und auch die Augenbrauen blieben nicht ruhig. Zuerst zuckten sie nur, dann gerieten sie in Bewegung. Den bösen Gesichtsausdruck konnten sie nicht vertreiben. Der blieb nicht nur, er verstärkte sich sogar. Aus der Boshaftigkeit wurde Haß.
    Das einst so niedliche Gesicht hatte sich völlig verändert. Es war zu einer haßerfüllten Fratze geworden, und der Blick richtete sich über die Hecke hinweg auf die Rücken der beiden Liebenden.
    Sie waren das Ziel des kleinen Teufels!
    Weder Sina noch ihr Begleiter merkten etwas davon. Ihre Lippen hatten sich gefunden. Der junge Mann spielte mit der Zungenspitze des Mädchens, das scharf und zischend durch die Nase einatmete und manchmal aufstöhnte.
    Längst hatte auch Sina ihre angespannte Haltung aufgegeben. Sie schmolz dahin und ließ sich Abes Zärtlichkeiten gern gefallen. Hin und wieder versuchte sie zwar zu protestieren, dafür hatte der junge Mann nur ein Lachen übrig.
    Und Amor lauerte…
    Er hatte sich inzwischen völlig verwandelt. Die böse Kraft war in ihn gefahren. Sie hatte aus ihm ein lebendes Wesen gemacht, das darauf programmiert war, Grauen zu verteilen.
    Seine Haltung war die gleiche geblieben. Noch immer war die Sehne gespannt, lag der Pfeil zum Abschuß bereit.
    Genau auf diesen Pfeil kam es an.
    Der unbekannte Bildhauer hatte ihn ebenfalls aus Stein hergestellt. Grau wie alles andere, aber das sollte sich in den nächsten Sekunden radikal ändern.
    Plötzlich war das Licht da.
    Dunkelrot, irgendwie gefährlich aussehend. Es erinnerte an einen Streifen, der aus dem Nichts gekommen war und sich über den grauen Steinpfeil gelegt hatte.
    Sekunden verstrichen. Das Licht umtanzte den Pfeil, ergriff dann von ihm Besitz.
    Plötzlich brannte er!
    Feuer zeichnete ihn nach. Es tanzte außen an den beiden Seiten des Geschosses, drang aber dann in das Material hinein und sorgte dafür, daß es aufflammte.
    Noch immer waren Sina und Abe ahnungslos. Sie saßen noch. Der junge Mann bedeckte das Gesicht seiner Freundin mit Küssen. Seine Hände hatten sich unter den Pullover geschoben. Er spürte die Rundungen der Brüste in seinen Handflächen. Seine Fingerkuppen spielten mit den harten Spitzen. Auch Sinas Körperdruck signalisierte ihm, daß sie bereit war und es sie nicht mehr interessierte, ob in den nächsten Minuten jemand vorbeikommen würde oder nicht.
    »Leg dich nieder!« flüsterte er. »Bitte, du mußt dich auf die Bank legen, Sina…«
    »Noch nicht, ich…«
    »Komm.« Er zog sie hoch. Sie lag schwer in seinem Griff, schaute ihn aus verklärten Augen an.
    Keiner von ihnen blickte nach links oder rechts über die Hecke hinweg, die von Amor überragt wurde. Keiner achtete auf den roten Pfeil, der auf der gespannten Bogensehne lag.
    Noch wartete der kleine Teufel…
    Sekunden verstrichen. Sina und ihr Freund drehten Amor ihr Profil zu. Wenn, dann hatten sie nur Augen für sich. Andere Dinge interessierten sie überhaupt nicht.
    Das Mädchen lag in Abes Armen. Er wollte Sina noch etwas herumdrehen, um völlig sicher zu gehen.
    Willig gehorchte sie.
    Der Rücken war der Statue zugedreht.
    Darauf hatte Amor nur gewartet!
    Genau in diesem Moment ließ er die Sehne los. Der Pfeil löste sich und schwirrte heran.
    Er war ein Geschoß. Ungewöhnlich schnell. Niemand

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