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0550 - Merlins Stern

0550 - Merlins Stern

Titel: 0550 - Merlins Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sich nun nichts mehr ändern. Das Bewußtseinsgefängnis war Vergangenheit.
    Der sechste Stern von Myrrian-ey-Llyrana kettete Shirona nicht mehr an sich. Niemals wieder.
    Langsam bückte sie sich. Sie hob das sechste Amulett auf, das, von Lucifuge Rofocale unbemerkt, zu Boden gefallen war, als der wahnsinnige Satan sich erhoben hatte, um ins Château Montagne zu fliegen.
    Er hatte auch nicht bemerkt, daß Shirona geworden war. Dabei hatte er ihre Präsenz kurz zuvor noch gespürt, als das WERDENDE sich ihm in seiner Inkarnation kurz gezeigt und ihn verlacht hatte. Er selbst hatte dafür gesorgt, daß Shirona endlich werden konnte.
    Eigentlich hätte sie dem Erzdämon dafür dankbar sein müssen. Dermaßen viel Energie, wie er in der letzten Zeit über die fünf Amulette freigesetzt hatte, war nie zuvor aktiv geworden. Das hatte den Prozeß in seiner letzten Phase noch gewaltig beschleunigt, Tage oder Wochen früher als einst geplant war Shirona endlich körperlich geworden.
    Sie wußte, daß das natürlich auch einige Nachteile mit sich brachte. Sie war jetzt verletzlicher als zuvor, angreifbarer, und sie konnte sich nun nicht mehr in die Tiefen von Raum und Zeit zurückziehen. Aber auf ihre magischen Fähigkeiten hatte die endgültige Verstofflichung keinen negativen Einfluß. Und das war die Hauptsache.
    Shirona hob den Kopf-und strich sich durch das Haar. Sie sah den kleinen Drachen, der über ihr in der Luft seine Kreise zog. Er schien nicht zu wissen, was er mit ihr anfangen sollte. Immerhin war sie scheinbar aus dem Nichts entstanden.
    Scheinbar.
    Ihre Fingerkuppen strichen bedachtsam, fast zärtlich über die handtellergroße Silberscheibe des Amuletts.
    Dann wob sie mit raschen Bewegungen ihrer Finger ein magisches Muster.
    Eine Halskette entstand.
    Shirona hakte das Amulett daran fest; es hing jetzt zwischen ihren großen, festen Brüsten wie ein Schmuckstück.
    Sie erinnerte sich, daß auch Zamorra sein Amulett so zu tragen pflegte. Und sie wußte, daß manchmal auch Yves Cascal das sechste Amulett an einer langen silbernen Halskette getragen hatte - wenn auch meistens widerwillig.
    Sie lachte leise.
    Es hatte seinen Sinn gehabt, daß er es so lange besessen hatte…
    Jetzt aber gab es für sie etwas Wichtiges zu tun.
    Sie ging davon aus, daß sie durch Lucifuge Rofocales Aktivitäten einen zeitlichen Vorsprung gewonnen hatte. Den mußte sie ausnutzen… ehe es zu spät war.
    Das siebte Amulett!
    Sie mußte es -- zerstören!
    Schon einmal hatte sie es versucht, hatte es zerbrochen. Irgendwie aber mußten sich die Teile wieder zusammengefügt haben. Vielleicht war das alles auch nur eine Illusion gewesen. Wie auch immer, sie war gescheitert, und das siebte Amulett, das Haupt des Siebengestirns von Myrrian-ey-Llyrana existierte immer noch. [8]
    »Nicht mehr lange«, flüsterte sie. »Nicht mehr lange…«
    Sie setzte sich in Bewegung, um Château Montagne zu betreten und ihr Werk zu vollenden.
    ***
    Das künstliche Bewußtsein im Haupt des Siebengestirns von Myrrian-ey-Llyrana geriet mehr und mehr in Panik. Es spürte die nahende Gefahr.
    Eine zweifache Gefahr…
    Und Zamorras Wachbewußtsein ließ sich nicht aufspüren, schien verloschen, ebenso wie das seiner Gefährtin Nicole Duval. Damit war nicht einmal das FLAMMENSCHWERT zu aktivieren, denn dafür mußte Nicole Duval bei Bewußtsein sein und dieses Bewußtsein zur Verfügung stellen.
    Auch wenn sie selbst später keine Erinnerung mehr daran hatte…
    Merlins Stern begann zu rasen, suchte nach einer Fluchtmöglichkeit.
    Abermals schwebte das Amulett frei in der Luft, doch fand es keinen Ausweg. Niemand rief es, um ihm damit die Flucht zu ermöglichen.
    Das künstliche Bewußtsein spürte Angst.
    Es wußte, daß der Tod immer näher kam. Jene Entität, der es immer auszuweichen versucht hatte. Es scheute die Konfrontation, es wußte, daß das Andere skrupellos und ohne Gnade vorging. Das Andere würde ohne Bedenken töten, um einzigartig zu bleiben.
    Dabei war es doch minderwertiger als Merlins Stern. Nicht umsonst hatte der große Merlin nach dem sechsten noch das siebte Amulett geschaffen!
    Aber das Andere würde darüber nicht einmal diskutieren wollen. Es würde nunmehr das vollenden, was ihm früher nicht gelungen war.
    Doch, einmal beinahe hätte das Andere es fast geschafft. Merlins Stern hatte dabei eine Menge Glück gehabt.
    Jetzt jedoch half ihm nichts und niemand mehr.
    Denn da war auch noch der Erzdämon, der Amulett-Sammler.
    Ahnte er

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