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0550 - Merlins Stern

0550 - Merlins Stern

Titel: 0550 - Merlins Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schoß nicht auf ihn.
    Es war sinnlos. Wenn Zamorras Blaster keine Wirkung erzielt hatte, würde ihre Strahlwaffe auch nichts ausrichten.
    Sie dachte in diesem Moment nicht nur an Zamorra, von dem sie hoffte, daß er nur ohne Bewußtsein war - und nicht tot.
    Sie dachte auch an »Lord Zwerg« - an Sir Rhett. Er befand sich in höchster Gefahr!
    Auch sie und Zamorra waren ins Fadenkreuz des Todes geraten, doch irgendwie empfand Nicole das in diesem Moment als zweitrangig. Sie sah Zamorra am Boden liegen, war gerade um Haaresbreite dem magischen Schlag des Erzdämons entgangen, der jetzt zum drittenmal zulangen wollte…
    Da warf sie sich über Zamorra, bekam den Dhyarra-Kristall in die Hand.
    Sie fürchtete sich vor den Nebenwirkungen, aber der Sternenstein schien ihr in diesem Moment die einzige Waffe, mit der Lucifuge Rofocale noch zu stoppen war. Sie mußte ihn einsetzen, auch wenn sie liebend gern darauf verzichtet hätte.
    Sie aktivierte den Kristall mit einem Gedankenbefehl. In ihrer Hand leuchtete der Dhyarra in grellem Blau auf.
    Da kam schon der nächste Angriffsschlag des Erzdämons.
    Zu früh, um ihm begegnen zu können.
    Und zu schnell für Nicole, um ihm noch auszuweichen…
    ***
    Lucifuge Rofocale brüllte seinen Triumph heraus. Er hatte Zamorra ausgeschaltet, und jetzt hatte er auch noch dessen Gefährtin unschädlich gemacht.
    Noch konnte er sie nicht töten.
    Noch existierten Reste der Abschirmung und behinderten seine Magie. Aber es war ihm gelungen, die Abschirmung aufzubrechen. Jetzt konnte er eindringen.
    Und dann konnte er Zamorra vernichten!
    Inzwischen war er gewaltig gewachsen. Er hatte seine Gestalt auf eine Körpergröße von gut acht Metern erhöht. Dadurch verteilte sich die an seiner Haut haftende Lavaglut, die den Vorgang der Ausdehnung nicht mitvollziehen konnte, und griff nun eine wesentlich geringere Fläche an.
    Er schüttelte das Feuer ab. Er sandte weitere Kraft in das verletzte Bein, um es zu heilen, mußte jedoch feststellen, daß das nicht so einfach ging, wie er es bisher gewohnt war. Die Wunde zeigte sich als wesentlich hartnäckiger denn jede andere zuvor.
    Er sah nach oben. Dort kreiste das Drachenbiest, hielt sich aber wohlweislich von dem Dämon fern. Fast zu weit, ihn noch wirkungsvoll erreichen zu können.
    Es war unwichtig.
    Warum sollte Lucifuge Rofocale sich mit diesem Drachen herumschlagen? Schön, das kleine Biest hatte sich aus seiner Gewalt befreit, indem es sich ihm auf heimtückische Weise widersetzt hatte. Aber um ihn konnte der Erzdämon sich später kümmern.
    Jetzt gab es Wichtigeres.
    Château Montagne und alles, was darin lebte.
    Immer noch glühten fünf Amulette freischwebend vor Lucifuge Rofocales Brust.
    Das sechste nicht mehr.
    Es war zu Boden gefallen. Es hielt keinen Kontakt mehr zu dem Herrn der Hölle.
    In seiner Besessenheit jedoch war dies Lucifuge Rofocale nicht aufgefallen. Auch nicht, daß das Leuchten und die Aura, die bis vor wenigen Augenblicken von der Silberscheibe ausgingen, verloschen waren…
    Lucifuge Rofocale breitete seine Schwingen aus.
    Er flog ins Château Montagne ein!
    ***
    Merlin wandte sich von den kristallischen Erinnerungen ab. Sie brachten ihn nicht weiter, er fand keine Zusammenhänge zu dem, was sich aus den Amuletten jetzt bildete.
    Es gab nur einen Weg, den er beschreiten konnte. Er mußte dorthin gehen, wo das Unnatürliche Gestalt angenommen hatte, es sich selbst ansehen.
    Irgendwie scheute er davor zurück.
    Aber es mußte sein.
    So bereitete sich Merlin darauf vor, seine unsichtbare Burg wieder einmal zu verlassen. Lange schon hatte er es nicht mehr getan, hatte sich selbst zum Gefangenen seiner Einsamkeit gemacht.
    Er suchte nach dem Ziel…
    Und stellte mit Erschrecken fest, daß wieder einmal Zamorras Château Montagne zum Brennpunkt der Geschehnisse geworden war!
    Natürlich Zamorra… immerhin war er der Träger des siebten Amuletts.
    Merlin machte sich auf, auf direktem Weg dorthin zu gehen.
    Und irgendwie hoffte er, der mächtige alte Zauberer, daß sein junger Ritter Zamorra ihm bei der bevorstehenden Konfrontation als Helfer zur Seite stehen konnte. Daß Zamorra ihm Stärke gab, wenn Merlin dem Widernatürlichen gegenübertrat. Denn er selbst fühlte sich - schwach.
    Für Merlin schrumpfte die Distanz zwischen seiner Burg und Zamorras Schloß zu einem einzigen Schritt.
    ***
    Lucifuge Rofocale flog über die Umfassungsmauer hinweg, schwebte in den Innenhof. Er spürte schmerzhaften Widerstand; ein

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