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0551 - Mörderische Drillinge

0551 - Mörderische Drillinge

Titel: 0551 - Mörderische Drillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schlug die Beine übereinander. Er gab sich lässig, obwohl er innerlich stark angespannt war, denn die Frau hatte mit ihrer Prognose gar nicht mal so unrecht…
    Madame Luna betonte jedes Wort, das sie ihrem Kunden sagte, und sie redete dabei langsam. »Es ist ein Schatten, der in deiner Nähe lauert. Groß, dunkel, schwarz – und böse. Ja, der Schatten ist böse. Er ist sehr, sehr gefährlich. Er steht hinter dir wie ein Mahnmal, er wird dich erdrücken, glaub mir.«
    »Weiter… weiter …«
    »Willst du wirklich mehr hören?«
    »Klar.«
    »Er ist aus einer grausamen Tiefe gekommen. Er hat es nicht mehr ausgehalten, du mußt ihn geweckt haben. Er… er ist nicht von hier. Er kommt aus einem anderen Reich … vielleicht.« Die Stimme versiegte. Wahrscheinlich war der Druck zu groß, den die Person spürte.
    Der Kunde hatte bei den Worten tatsächlich feuchte Hände bekommen. Auch der Ausdruck seines Gesichts hatte sich verändert.
    Die Haut spannte sich straff von der Stirn bis hin zum Kinn. Die Lippen lagen als schmale Striche aufeinander, nur die Haut an den Wangen zuckte. »Ich verstehe dich nicht, Madame Luna…«
    »Doch, du mußt mich verstehen. Dieser Schatten hat mit dir zu tun. Vielleicht ist er sogar deine Seele, mein Freund. Ich habe dir gesagt, daß du Böses vorhast. Zuerst war es bei mir nur ein Gefühl gewesen, das ist es nicht mehr. Es steigert sich allmählich zu einer Gewißheit. Du bist grausam und schlimm…«
    Er lachte leise, obwohl ihm nicht danach war. »Dann erzähle mir nur noch, was ich vorhabe!«
    »Macht!« flüsterte die Hellseherin. »Du willst die Macht, und du willst den Tod. Ja, du hast dich mit Mächten verbündet, die du besser nicht angerührt hättest. Sie sind einfach zu schlimm. Menschen sollten die Finger davon lassen. Das Grauen darf nicht auf die Erde kommen. Laß es da, wo es ist…« Sie lachte sehr kratzig. »Aber wahrscheinlich ist es schon zu spät. Die Schatten sind bereits da. Sie haben dich umzingelt. Du hast sie gerufen. Du bist in Gebiete eingedrungen, die …«
    »Hör auf, verdammt!« rief er. »Hör auf mit diesem Gerede.«
    Sie verstummte. Erst Sekunden später sprach sie weiter. »Hast du mich nicht selbst gebeten, dir das zu sagen?«
    »Ja, zum Henker, das habe ich. Ich habe dir alles gesagt. Ich wußte nur nicht, daß du mir einen derartigen Unsinn erzählen würdest.«
    »Es ist kein Unsinn!«
    »Klar, es ist Unsinn.« Der Mann bewegte wild seine Rechte.
    »Schatten, die kommen, das ist Quatsch.«
    »Ein Sinnbild, mein Herr!«
    Er beugte sich vor. »Für was?«
    »Für den Tod!«
    Eine Pause entstand. Jeder konnte überlegen. Der Kunde spürte, daß die Gänsehaut nicht mehr auf seinem Rücken lag. Er war jetzt ruhig, sehr ruhig sogar – und eiskalt.
    Bei seinem Eintritt hatte er gelächelt und die Hellseherin nicht ernst genommen. Nun aber spürte er, daß hinter ihren Aussagen mehr steckte, daß sie sogar ins Schwarze getroffen hatte.
    »Wollen Sie jetzt gehen?« Die Frau sprach ihn wieder sehr förmlich an. Ihre Stimme hatte einen fast bittenden Klang bekommen.
    Vor einigen Minuten noch wäre der Mann gegangen, nun nicht mehr. Er hatte einfach zuviel erfahren und sagte leise: »Ich würde gern erfahren, was ich noch alles vorhabe, wenn Sie schon so genau in die Zukunft sehen können. Was ich bisher erlebte, war mir einfach zu flach, verstehen Sie? Schatten zu sehen, kann jeder behaupten.« Er lachte humorlos. »Auch wenn ich betrunken bin, sehe ich Schatten.«
    »Das hier ist etwas anderes. Eine fremde Macht liegt über Ihnen. Sie haben sich in Gefahr begeben.«
    »In der ich nicht umkommen werde.«
    »Das weiß ich nicht.«
    Der Kunde sprang sofort auf den letzten Satz an. »Ha, Sie meinen also, daß ich sterben muß?«
    »Nein, so nicht. Nicht jetzt. Vielleicht später, wenn alles vorbei ist.«
    »Was soll vorbei sein?«
    »Ihr Vorhaben. Es ist furchtbar.« Die Hellseherin hatte die Hände wieder um die Kugel gelegt. »Es ist wie ein Strom, der in mich hineinfließt und mich von den Füßen bis zum Kopf erfüllt. Es ist einfach…«
    »Sag es!«
    Die Frau lehnte sich zurück. Der Kunde sah die hastige Bewegung, als würde ein Schatten nach hinten gedrückt. »Der Teufel, die Hölle, so kann man es nennen.«
    »Das ist auch zu allgemein. Wer ist schon der Teufel, oder wer ist die Hölle? Das weiß doch keiner von uns.«
    »Sie schwebt über Ihnen!«
    »Wie dicht?«
    »Sehr dicht. Sie können nicht mehr heraus. Sie haben etwas getan, das Ihnen

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