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0552 - Gefangene der bösen Träume

0552 - Gefangene der bösen Träume

Titel: 0552 - Gefangene der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu einem Ungeheuer, das schlangenartig war, Stachelflossen und einen mörderisch giftzahnbewerten Kopf besaß.
    Und zugleich war es ein rotleuchtender Drache…!
    Du hast einen Drachen geschaffen. Ich konnte ihn spüren. Ein Drache aus dem Drachenland. Ich hatte gehofft, er wäre wirklich. Deshalb bin ich hier.
    ER IST EIN TEIL VON DIR, VON MIR, VON JEDEM, VON DER WELT. DU HAST KONTAKT GESUCHT.
    Ja.
    DER KONTAKT SCHUF EINE RÜCKKOPPLUNG. DADURCH ERWACHTE ETWAS, DAS SONST NOCH IMMER SCHLAFEN WÜRDE. MENSCHEN HABEN EINEN BEGRIFF DAFÜR, DER ES ABER NUR TEILWEISE TRIFFT. SIE WÜRDEN ES »GEWISSEN« NENNEN.
    Es wurde durch meine Kontaktaufnahme geweckt? staunte Fooly.
    WIR WIRKTEN BEIDE AUFEINANDER EIN. NUR DADURCH GELANG ES. DAS, WAS BO VINERICHS FANTASIE UND SCHÖPFERISCHE SCHAFFENSKRAFT MISSBRAUCHTE, UM DARAUS MAGISCHE MACHT ZU SCHAFFEN, WIRD DAS NUN NIEMALS WIEDER TUN KÖNNEN. DIE POSITIV-KRAFT WIRD JETZT ZU STARK DAFÜR. DENN DU BIST HIER. UND EIN MANN ZAMORRA. UND EINE FRAU NICOLE. UND EIN WOLF FENRIR.
    Was steckt hinter dieser magischen Macht ? wollte Fooly wissen.
    Doch… er erhielt keine Antwort mehr.
    Der Drache, den er gesucht und schließlich gefunden hatte, schwand dahin. IN EINE ANDERE WELT, IN DER NICHTS MENSCHLICHES BESTAND HAT. ICH BIN IN DIR NUR NOCH EINE ERINNERUNG, WIE ALLES AUCH IN DEN ANDEREN MENSCHEN NUR NOCH EINE ERINNERUNG IST.
    Der Mensch, den er nicht gesucht und dennoch gefunden hatte, schwand dahin. In eine andere Welt, in der nichts Menschliches Bestand hatte. Er war in Fooly nur noch eine Erinnerung, wie alles auch in den arideren Menschen nur noch eine Erinnerung war.
    ***
    Zamorra betrat Bo Vinerichs Zimmer. Er hatte mit allem gerechnet - nur nicht mit Fooly.
    Im ersten Moment hielt er ihn für eine Halluzination, für eine weitere Manipulation seiner Gedanken. Um ein Haar hätte er den Blaster auf den Jungdrachen abgefeuert, den er selbst nach wie vor im Château Montagne wähnte. Aber irgendwie begriff er, daß Fooly echt war.
    »Was tust du hier?« stieß er hervor. »Das weiß ich selbst nicht so genau«, erwiderte Fooly bedächtig. »Ich war auf der Suche und habe etwas gefunden, doch nun ist es gegangen.«
    »Ich suche einen Menschen namens Bo Vinerich«, sagte Zamorra. »Er müßte hier sein.«
    »Er ist nicht mehr hier. Er ist ebenso gegangen, wie auch das andere ging. Er ist… frei.«
    »Frei? Was heißt das?«
    »Er stand unter einem Zwang. Ich weiß nicht, wie ich es dir erklären soll, Chef«, wand sich Fooly. Alles Tolpatschige, dem er seinen Namen verdankte, war von ihm gewichen. So ernsthaft wie in diesem Augenblick hatte Zamorra ihn nie zuvor erlebt. »Etwas versuchte einen Menschen zu beherrschen und seine Träume zu kontrollieren. Es zwang ihn, mit der Kraft seiner Fantasie Unglaubliches zu erdenken und auch Wirklichkeit werden zu lassen. Aber in diesem Etwas war auch das Mörderische. Nun ist es fort, ich habe die andere Seite in ihm geweckt -glaube ich. Und ich glaube, daß es nie zurückkehren wird.«
    »Was ist mit Vinerich?« fragte Zamorra.
    »Er war Teil des anderen, jenes Etwas. Er ging mit ihm. Bo Vinerich lebt hier nicht mehr, ihn gibt es jetzt in einer anderen Daseinsebene. Dort wird er sein Glück finden, und ich denke, daß das Negative ihn dort nicht mehr beherrschen kann. Dafür wird hoffentlich der Drache sorgen.«
    »Der Drache«, murmelte Zamorra. »Überhaupt, die mordenden Bestien, die…«
    »Gibt es sie noch?« fragte Fooly leise. »Alles ist hinübergegangen. Es ist vorbei, Chef… und mein langer, langer Weg hierher war vergeblich, weil ich zwar fand, was ich suchen wollte, aber nicht, was ich wirklich suchte…«
    »Was suchtest du wirklich?«
    Fooly antwortete nicht. Selbst einem väterlichen Freund wie Zamorra gegenüber brachte er es nicht fertig, seine Empfindungen in Worte zu kleiden.
    Noch nicht…
    ***
    Die Fäden führten zusammen.
    Vinerich hatte ein starkes Para-Potential besessen. Vielleicht hatte er sich deshalb auch so stark für Parapsychologie interessiert. Vielleicht war seine Fantasie auch deshalb so eindringlich und überzeugend gewesen…
    Hatte… war …?
    Zamorra war überzeugt, daß Vinerich immer noch existierte.
    Nur eben in einer anderen Welt, und vielleicht sogar in einer anderen Weise. Er hatte vermutlich seine Welt gefunden - die Welt, in der er glücklich werden konnte. In welcher Form auch immer das geschehen mochte…
    Von welcher Macht seine Fantasie, seine Vorstellungskraft manipuliert worden war, ließ sich

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