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0552 - Gefangene der bösen Träume

0552 - Gefangene der bösen Träume

Titel: 0552 - Gefangene der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Statuszeile steht ebenfalls 64 Dateien .« Vinerich seufzte. »47 Dateien. Einer von uns beiden scheint wohl blind zu sein, wie? Wo sollen die zusätzlichen Dateien denn herkommen?«
    Sie drückte ihm einen Bleistift in die Hand. »Dann zeig doch mal auf die Dateien, deren Anzeige du hier siehst!« forderte sie.
    »Bin ich ein Zirkuspferd, zur Dressur freigegeben, oder was?«
    »Tu mir bitte den Gefallen!«
    Er seufzte und tippte mit dem Bleistift auf die Einträge, die auf dem Schirm sichtbar waren. »Eins, zwei, drei… siebenundvierzig!« Dabei hatte er es geschickt vermieden, an unterschiedlich verteilten Stellen siebzehn weitere Dateien mit der Bleistiftspitze zu berühren!
    Aber er konnte doch nicht so dumm sein zu glauben, daß das Sabella nicht auffiel? Zumal einige der Dateinamen in der Auflistung direkt als Block untereinander standen!
    »Du hast Lücken gelassen, Bo…«
    Sie zeigte sie ihm.
    Er widersprach. »Da habe ich doch draufgetippt! Willst du nicht endlich mit diesem Unsinn aufhören und mir sagen, was du wirklich willst?«
    Sie begriff es nicht.
    Sie spürte, daß er die Wahrheit sagte, daß er nicht log. Aber seine Augen schienen eine völlig andere Realität wahrzunehmen! Konnte er die Dateien wirklich nicht sehen? Wie war das überhaupt möglich?
    Sie versuchte ihn auf das Problem zu stoßen.
    Aber er weigerte sich, es zu erkennen. Plötzlich warf er einen Blick auf die Uhr.
    »Wenn du jetzt die Freundlichkeit hättest zu gehen? Wir müssen bald los!« Er zeigte Erschrecken. »Himmel, wie die Zeit vergangen ist… Bin ich etwa wirklich bewußtlos gewesen? Aber wieso? Wer hat mir das angetan? Warum? Mir fehlt ja fast eine Stunde…!«
    Da endlich erzählte sie ihm von dem Elfenwesen, das sie in ihrem Zimmer angegriffen hatte. Und von Nicole Duvals Eingreifen. »Zamorra sagt, daß er dich zur gleichen Zeit aufschreien hörte und zusammenbrechen sah. Er vermutet einen Zusammenhang zwischen dir und…«
    »Ach, dieser Parapsychologe von der Sorbonne! Sag mal, Sabella, was wollt ihr alle mir eigentlich anhängen? Das ist doch ein Streich, den ihr mir spielen wollt! Ihr habt euch abgesprochen und wollt feststellen, ob ich mich verrückt machen lasse, wie?«
    »Dazu müßte ich diesen Parapsychologen ja viel besser kennen! Glaubst du, daß ich mich mit wildfremden Menschen zusammentue, um einem von uns einen bösen Streich zu spielen? Bo, du bist es, mit dem etwas nicht stimmt. Du schreibst Texte, ohne etwas davon zu wissen, und erkennst sie nicht mal wieder. Wirst du vielleicht dabei von jemandem gesteuert? Über Hypnose vielleicht? Das muß es sein! Du bist hypnotisiert, Bo, deshalb kannst du nicht erkennen, was du…«
    »Geh jetzt!« verlangte er. »Geh jetzt endlich, und laß mich in Ruhe! Ich will nichts mehr davon hören!«
    »Aber dieses Elfenwesen… und der stählerne Wolf…«
    Er preßte die Hände an die Schläfen. »O Gott! Raus jetzt, Sabella! Raus! LASS MICH IN RUHE! «
    Da ging sie.
    In ihrem Zimmer benutzte sie das Telefon und rief zur Rezeption durch.
    »Bitte, können Sie mich in das Zimmer von Professor Zamorra weiterverbinden? Danke…«
    ***
    Vinerich ließ sich auf den Stuhl sinken, der noch warm von Sabellas Körper war. Er beugte sich leicht über sein Notebook. Nacheinander öffnete er Dateien, die er nicht sehen konnte. Er überflog die Texte. Etwas in ihm erinnerte sich daran. Seine Lippen formten die Worte, und er zwang sie in Melodien, die weder Imogen Sands noch »Vampir « Harper jemals komponiert hatten. Unharmonische Melodien voller Aggressionen, die aber zu den beschriebenen Kreaturen und ihrer Wildheit paßten. Und zu den unwirklichen Landschaften, in denen sie nach Bo Vinerichs Fantasie existierten.
    Vielleicht war es auch gar nicht seine eigene, normalerweise überschäumende Fantasie. Vielleicht war es etwas ganz anderes.
    Etwas, das lange geschlummert hatte und jetzt endgültig erwachte…
    Vinerich sang die Lieder von den tausend Toden.
    Und niemand konnte ihn mehr daran hindern…
    ***
    »Kommen Sie zu uns herüber!« hatte Zamorra Sabella gebeten, die dieser Bitte sofort gefolgt war. Dem Wolf Fenrir warf sie immer wieder mißtrauische Blicke zu und erklärte ihr Mißtrauen mit dem stählernen Wolf, den sie als jüngste Datei in Vinerichs Computer entdeckt hatte.
    Sie gab ihre Zurückhaltung auf. Sie sprach über ihre Vermutungen und Befürchtungen und vergaß auch nicht, Bos Bemerkung zu erwähnen, mit der er aus seinem Paralyse-Zustand erwacht war; Wartet

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