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0556 - Milenas Opferstätte

0556 - Milenas Opferstätte

Titel: 0556 - Milenas Opferstätte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schlimmer. Die alten Zeiten waren vergangen, sie hatte es geschafft, wieder Kontakt mit den normalen Menschen aufzunehmen und ihre Klauen nach ihnen auszustrecken. Es hatte sich nichts geändert. Die Gier nach ihrem Körper war noch immer vorhanden. Reihenweise hatte sie sich die Männer in die Falle gelockt und sie aussaugen können.
    Sie waren zu ihr in das Gewölbe gekommen. Sie hatten sie gesehen, fast nackt, und sie waren hingerissen gewesen.
    Damals hatte sie sich noch nicht bewegen können, da war sie eine zu Stein erstarrte Figur gewesen, bei der sich allein der Mund bewegen konnte. Und dieser Mund hatte gelockt, die Lippen hatten gelächelt, die Kerle waren gekommen.
    In ihre Arme hatten sie sich geworden und gierig die Lippen gesucht, ohne auf ihre Zähne zu achten.
    Der Biß war eine zwangsläufige Folge davon. Hart hatten die Hauer in das straffe Fleisch des Halses hineingehackt. Mit jedem Tropfen Blut war mehr Kraft in sie hineingekommen. Ihre Opfer hatten sich verändert, sie waren zu Mischungen aus Fledermäusen und Menschen geworden, zu Geschöpfen der Nacht, die in der Finsternis lebten.
    Etwas fehlte noch.
    Die Asche…
    Der ehemalige Rest von ihr. Erst wenn er ihr gebracht wurde, würde sie wieder so sein wie früher.
    Ein Lächeln zuckte über ihre Lippen, als sie daran dachte. Sie hatte sich einen nahezu perfekten Boten ausgesucht. Sinclair – sie kannte ihn von früher her – war der Mann, auf den sie sich verlassen konnte. Aus dunklen Quellen wußte sie auch, wie er sich entwickelt hatte. Er war zu einem Feind der Schwarzblütler geworden, genau wie sein Freund Bill Conolly. Aber mußte sie sich vor ihm fürchten?
    Nein, nicht mit dieser bereits erreichten Macht und den Helfern im Hintergrund.
    Sie würden kommen, die Falle stand weit offen, sie würden hineingehen und verderben.
    Ihre Erinnerung reichte bis in die Zeit zurück, als sie beide Männer kennengelernt hatte. Sie hatte sie gelockt, war aber nicht mit ihnen ins Bett gegangen und hatte nur gespielt.
    Und nun waren sie nicht einmal weit entfernt. Sie wußte es durch ihre Helferin. Auf telepathischem Weg konnte sie mit Lorna Leyn in Verbindung treten. Durch sie hatte sie erfahren, daß sich beide Freunde getrennt hatten.
    Sinclair war unterwegs, Conolly in der kleinen Stadt geblieben. Er würde sich wundern. Sicherlich dachte er daran, sich in Sicherheit zu befinden.
    Ein gewaltiger Irrtum…
    Licht brauchte sie nicht. Sie war ein Geschöpf der Dunkelheit, sie haßte das Licht und besonders die Sonne. Tagsüber war es nie stockfinster in dem Gewölbe, denn durch einen in die Höhe laufenden, schmalen Schacht sickerte Helligkeit bis auf den Boden.
    Ein fahler grauer Streifen, der auf seinem Weg nach unten einen Großteil der Kraft verlor. Auf dem steinigen Boden malten sich seine Reste als bleicher, farbloser Fleck ab, das selbst bei der starken Einstrahlung des Sonnenlichts.
    Der Schacht war nötig, um ihren Helfern bei Anbruch des Tages einen raschen Eintritt in das Versteck oder die Verstecke zu gewähren. Das alles war von Milena genau ausgekundschaftet worden. Eigentlich hatte sie ein Glücksfall nach Wales vertrieben. Dieses Gebiet erinnerte sie an die Heimat ihrer Vorfahren. Die Tschechei im Herzen Europas.
    Milena bewegte sich.
    Es war zuerst nicht mehr als ein Zucken, das über ihren Körper rann, aber je mehr Minuten vergingen, um so besser konnte sie sich unter Kontrolle halten. War die Urne mit der Asche erst einmal hier, würde sie wieder so leben wie früher.
    Den Kopf drückte sie schon nach vorn. Die Gestalt, die auf einem stufenförmigen Altar vor ihren Füßen lag, war mehr zu ahnen als zu sehen. Ein bis auf eine dünne Hose nackter Mann, der ebenfalls in ihren Bann geraten war.
    Er hatte dunkles Haar. Wie eine Kappe wuchs es auf seinem Kopf.
    Die Oberlippe zierte ein dünnes Bärtchen. Dieser Mann war Milenas Joker. Sie hatte ihn noch nicht zu einem der Nachtgeschöpfe gemacht, das würde noch kommen, vorerst benötigte sie ihn für andere Dinge.
    Er lag zwar dort wie tot, aber er lebte trotzdem. Das wußte sie genau. »Steh auf!« zischte sie ihm zu.
    Der Mann stöhnte. Es schien in einem Tief schlaf oder in einer Bewußtlosigkeit zu liegen. Die Stimme der Blutsaugerin war nicht bis in sein Hirn gedrungen.
    »Hoch mit dir!« Es klang wie ein Zischen eines Tieres, wenn sie sprach.
    Diesmal reagierte der Mann. Er rollte sich auf die Seite, schabte dabei über die Kanten, mußte sich einfach wehtun, doch falls er den

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