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0556 - Milenas Opferstätte

0556 - Milenas Opferstätte

Titel: 0556 - Milenas Opferstätte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lippen dampfte der Atem. »Und wen hast du uns mitgebracht?«
    »Einen Vampirkiller.« Grealy blieb vor der Tür stehen.
    »Ach nein.«
    »Doch.« Grealy nickte heftig. »Ich bin Zeuge gewesen, wie er einen Blutsauger abschoß. Wir haben Glück gehabt. Er wird unseren Trupp verstärken.«
    Der Mann schaute mir entgegen. Er trug eine dicke Steppjacke.
    Sein Gesicht war schmal und hart. Die Haare wuchsen ihm grau bis in den Nacken.
    Sein Kinnbart sah aus wie blasses Gestrüpp.
    »Wer bist du?«
    »Ich heiße John Sinclair.«
    »Du bist nicht von hier?«
    »Nein, aus London.«
    »Er will Milena an den Kragen«, sagte Grealy.
    Der andere schüttelte den Kopf. »Das wollen viele, mein Junge, verdammt viele sogar. Aber selbst wir haben es nicht geschafft. Das kannst du dir abschminken. Setz dich in deinen Luxusflitzer und fahre wieder nach Hause. Wenn möglich, im Hellen.«
    »Nun sie mal nicht so, Hank«, widersprach Grealy. »John ist in Ordnung, das kannst du mir glauben.«
    »Was hast du mit ihr zu tun gehabt?«
    »Ich kannte sie vor eurer Zeit.«
    Hank starrte mich auffordernd an. »Da war sie wohl noch kein Vampir, wie?«
    »Ich weiß es nicht. Jedenfalls möchte ich mit ihr abrechnen. Das wird ja wohl in eurem Sinne sein.«
    »Klar, wenn du sie findest und auch mit ihren Dienern aufräumst. Stell dir das nur nicht zu leicht vor.«
    Grealy stand mir bei. »Einen hat er vernichtet. Er rettete mir das Leben.«
    »Womit denn?«
    »Silberkugeln.«
    Hank nickte. »Du scheinst etwas Besonderes zu sein. Okay, Mister, du kannst kommen.«
    Nicht nur durch Silberkugeln konnten Vampire vernichtet werden, auch der gute alte, vorn zugespitzte Eichenpflock tat noch immer seine Pflicht. Der stand mir leider nicht zur Verfügung, auch nicht die Eichenbolzen verschießende Druckluftpistole. Sie lag leider zu Hause.
    Hank gab den Weg frei. »Du kannst eintreten.«
    »Er war mal so etwas wie unser Bürgermeister«, flüsterte Grealy mir ins Ohr. »Der ist nicht so ruppig, wie er sich gibt. Aber die Zeiten haben uns mißtrauisch werden lassen.«
    »Zu recht.«
    »Danke.«
    Das Führerhaus war schmal. Da die seitliche Mitteltür geschlossen war, gingen wir durch das Führerhaus in das Innere des Wohnwagens. Es war mir schon zuvor der Geruch aufgefallen, über den ich mich etwas gewundert hatte.
    Nun wußte ich, was da so gerochen hatte: Knoblauch. Sie hatten die Stauden in dem Fahrzeug verteilt. Die meisten hingen wie krumme Würste von der Decke, andere wiederum hatten ihre Plätze an den Wänden gefunden. Eine gute Absicherung gegen Vampire.
    Das Wohnmobil war im Innern umgebaut worden. Die Schlafpritschen standen übereinander. Störende Möbel hatten die Männer entfernt. Wer sich setzen wollte, nahm auf den Pritschen platz.
    Hank kannte ich schon. Beim Eintreten in den Wagen sah ich auch seine drei Mitstreiter. Sie waren jünger als er. Zwei nicht viel älter als zwanzig.
    Einer sah aus wie Tom Jones. Ein wilder, kräftiger Kerl mit pechschwarzen Lockenhaaren und dunklen Augen. Er trug eine Lederjacke. In seinem Gürtel steckten mehrere Eichenpflöcke. Dazwischen sah ich den Griff eines Messers. Er hieß auch noch Tom und nickte mir zu, während sein Blick nicht von mir weichen wollte.
    Neben ihm stand jemand, der sein Bruder war, obwohl sein Haar fahlblond war. Auf seiner Stirn klebte ein dickes Pflaster. Um die Schultern hatte er sich einen grauen Mantel gehängt. Seine Füße steckten in langen Lederstiefeln.
    Er hieß Wayne und nickte mir kurz zu, als Grealy und Hank mich vorstellten.
    Blieb der letzte aus der Gruppe. Ein auf den ersten Blick müde wirkender Mann, schon älter, mit einem schütteren Haarkranz, den ich sah, als er seinen verbeulten Hut abnahm. Er hatte ein rundes Gesicht, in dem der breite, halbmondförmige Mund auffiel, der mich angrinste, als er mir zunickte. »Ich heiße Cockney«, sagte er.
    »Okay.«
    Hank, der wohl das Kommando führte, deutete auf eine Pritsche.
    »Du kannst dich setzen, Sinclair.«
    »Danke.«
    Neben Cockney fand ich meinen Platz. Grealy hatte die Tür geschlossen und fragte: »Habt ihr wenigstens Tee gekocht?«
    »Ja.« Tom holte den beiden eine Tasse.
    Der junge Mann erhob sich. Er bedachte mich mit einem kalten Blick, als er an mir vorbeiging. Die kleine Küche befand sich am Ende des Wohnmobils. Ich hörte, wie Tom mit Blechgeschirr hantierte, dann plätscherte Tee in die Becher.
    Irgendwie fühlte ich mich unwohl zwischen den Männern. War es Feindschaft, die sie mir

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