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0559 - Zarkahrs Zorn

0559 - Zarkahrs Zorn

Titel: 0559 - Zarkahrs Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ausgewachsene Exemplare«, stellte der Meister des Übersinnlichen fest. »Die können nicht von heute auf morgen hier angepflanzt worden sein. Wenn Nicole und ich irgendwo neue Ableger pflanzen, braucht es etliche Monate, bis sie einigermaßen funktionieren, die hier aber sehen aus, als würden sie schon mindestens ein Jahr lang hier herumstehen.«
    Shado konnte nichts dazu sagen.
    »Die Unsichtbaren haben uns auch solche Blumen an die Loire gepflanzt. Und auch bei Tendyke's Home. Und vor Gryfs kleiner Hütte in Wales. Das waren auch ziemlich ausgewachsene Exemplare«, wandte Nicole ein. »Sie geben sich wohl nicht mit Ablegern ab, sondern siedeln direkt fertige Regenbogenblumen an! Vielleicht haben sie irgendwo eine größere Zucht! Ich erinnere mich an eine Welt, die wir eher unfreiwillig aufsuchten, auf der es ein ganzes riesiges Feld voller Regenbogenblumen gab, das dann aber verbrannt wurde.« [8]
    »Wie auch immer, wenn sie Sydney weiterhin besuchen wollen, werden sie sich schon erneut als Gärtner betätigen müssen«, erklärte Zamorra. »Künftig sind diese Blumen nur noch von uns zu benutzen. Womit sich übrigens auch das Problem unserer Rückkehr erledigt, wir können uns mit den Blumen direkt in unser Château Montagne zurückversetzen lassen, und April und ihre Leute können eventuell Ted Ewigks Villa in Rom als Ziel nehmen, wenn Ted nichts dagegen hat. Dann sind sie immerhin schon mal in Italien, und von Rom zum Gardasee und zu Aprils Haus ist es dann ja nicht mehr weit. Zumindest nicht so weit wie von hier aus…«
    Er versiegelte die Blumen, baute das magische Schutzfeld auf. Sie hatten es mit der Zeit entwickelt, es hinderte sowohl die Unsichtbaren als auch die Dämonen und dämonische Wesen daran, von außen zu den Blumen vorzudringen oder sie von innen zu verlassen. Das Feld war unsichtbar und konnte Menschen nicht behindern. Es war sehr eng verwandt mit der Schutzsphäre, die auch Château Montagne absicherte und vor dämonischen Angriffen schützte. Zamorra hatte eine Weile herumexperimentieren müssen, bis es auch gegen die Unsichtbaren wirkte, aber ietzt war die Abschirmung sicher. Und überall, wo er Regenbogenblumen fand, versiegelte er sie durch diese Schutzfelder.
    Das einzige Risiko bestand darin, daß Wind und Wetter die magischen Zeichen mit der Zeit verwischten, sie mußten deshalb in regelmäßigen Abständen überprüft und gegebenenfalls erneuert werden.
    Daß die Unsichtbaren hier in Sydney Regenbogenblumen angepflanzt hatten, hielt Zamorra sogar für einen Glücksfall. Er selbst hatte schon Ableger anlegen wollen, um den Weg von Frankreich nach Australien zu verkürzen und so Shado schneller aufsuchen zu können, aber auch, um dem Aborigine die Möglichkeit zu geben, im Bedarfsfall rasch im Château Montagne erscheinen zu können. Nur scheiterte das an der Verfügbarkeit von Pflanzenablegern. Nun hatte ihm ausgerechnet der Gegner diese Arbeit abgenommen…
    Nächstes Ziel war Shados Wohnung. Der Aborigine hatte sofort zugestimmt, das weitere Vorgehen in seinem Quartier zu besprechen, obgleich er eigentlich ein Naturmensch war und sich in dem von April ausgewählten Luxushotel so unwohl gefühlt hätte, daß er es einfach nicht betreten hatte. Aber seine eigenen vier Wände boten sich geradezu an, sie waren ein Teil seiner Welt, Sydneys Freigelände hingegen nicht…
    ***
    Leben und Unversehrtheit des Derwischs waren Zarkahr eigentlich völlig egal. Er hätte ihn selbst bedenkenlos mit einem einzigen Hieb getötet, wenn er das für erforderlich gehalten hätte. Aber daß diese Unsichtbaren seinen Diener nun angriffen, sah er als einen Angriff auf sich selbst an.
    Wer seinen Diener töten wollte, war auch sein Feind.
    Zarkahr kam, sah - und tötete!
    Ourryürroh und Rrourr starben, noch ehe sie begriffen, mit wem sie es zu tun hatten. Zarkahrs Jähzorn wurde ihnen zum Verhängnis.
    Unter Zarkahrs furchtbarer Magie verwandelten sie sich in den bräunlichen Schlamm, der nur wenig später zu Staub zerpulverte.
    Zitternd kauerte der Derwisch am Boden, starrte mit geweiteten Augen auf die zerfallenden Überreste, die Zarkahr selbst nicht mehr sehen konnte. DER CORR spürte nur die verwehende Ausstrahlung der beiden Unsichtbaren und registrierte derart ihren Tod.
    Er überlegte, ob er Bedauern empfinden sollte, aber er entschied sich dagegen. Er hatte sein ›Kanonenfutter‹ verloren, aber was machte das schon?
    Er hatte ja vorher niemandem große Töne über seine Pläne gespuckt, wie

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