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0559 - Zarkahrs Zorn

0559 - Zarkahrs Zorn

Titel: 0559 - Zarkahrs Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ein…
    Vielleicht nahm Shado unterbewußt das Bild des Dämons wahr, den April draußen vor sich erkannt hatte. Vielleicht sandte Shado deshalb seine Schützlinge ungewollt zu dem anderen Corr, weil beider Ausstrahlungen sich ähnelten. Trotz der gewaltigen Unterschiede gehörten sie beide der gleichen Dämonenrasse an.
    Vielleicht war es aber auch die Magie, die Zorrn hier installiert hatte und die nicht wirksam werden konnte, weil allein Shados Anwesenheit reichte, sie zu blockieren - oder zumindest halbwegs zu blockieren…
    Als Shado versuchte, seine Schützlinge zurückzuholen, war es bereits zu spät. Sie hatten ihr neues, ungewolltes Ziel erreicht.
    Den Dämon!
    ***
    Es war ein eigenartiges Gefühl zu wissen, daß man doppelt existierte. Da waren einmal die Körper in Shados Wohnung - und zum anderen eine durchaus handlungsfähige, körperliche Erscheinung am Zielort.
    Und was für ein Zielort!
    Ein düsterer, schattendurchwirkter Tempelraum. Mit einem großen, steinernen Altar und metallischen Feuerschalen, aus denen Flammen emporschlugen. Rauchfahnen strebten zur Decke des großen Raumes.
    Und dahinter - Zamorra erkannte ihn sofort.
    »Zarkahr!« stieß er hervor.
    »Zamorra!« fauchte der Dämon. »Du?«
    Zamorra schleuderte ihm magischen Staub entgegen, der aber wirkungslos blieb. Er hatte sich darauf vorbereitet, die Unsichtbaren bekämpfen zu müssen, nicht aber diesen alten, ungeheuerlichen Dämon, dem er in London begegnet war und der eine fatale Ähnlichkeit mit Lucifuge Rofocale besaß.
    Zarkahr richtete sich hinter dem steinernen Altar auf, machte dabei eine fast beiläufige Handbewegung…
    Und Zamorra wurde durch die Luft geschleudert!
    Nicole schoß.
    Der grellrote Laserstrahl geisterte durch den Raum und erfaßte den Geflügelten. Zarkahr brüllte auf, zorniger denn je. Er schlug ebenfalls nach Nicole, verfehlte sie aber.
    In diesem Moment sah der Derwisch seine Chance, freizukommen von allen Verpflichtungen. Er aktivierte die magische Falle, die er nach Zorrns Anweisungen eingerichtet hatte, ehe er sich von Zarkahr einfangen ließ.
    Zarkahr erstarrte.
    Er wehrte den Laserstrahl ab - noch! Aber wie lange würde seine Kraft dazu reichen?
    Feuer und Magie wirkten gleichzeitig auf ihn ein.
    Da entschied er sich zum Rückzug.
    Er schnellte sich in die Luft, breitete die Schwingen aus und jagte davon. In die Tempelmauer hinein, die unter seinem Aufprall zerbarst. Corr-Magie hatte die Steine schon eine Gedankenlänge vorher gelockert, ihre Struktur verändert. Sie zerbrachen unter einer Schwerkraft, die hundertmal so hoch war wie die der Erde, zerpulverten, weil ihre Masse zu schwer für ihre Struktur wurde.
    Nebenbei streifte die Corr-Magie auch den Derwisch, ließ ihn ebenfalls in das Schwerefeld geraten.
    Nichts blieb von ihm übrig als ein verwehender Schrei und zerfließender Zellbrei, der als dünner Schleier über dem steinernen Boden lag und in den Fugen des Bodens versickerte…
    Aber im gleichen Moment holte Shado Zamorra und Nicole zurück!
    Und der alte Corr-Tempel war wieder leer und düster…
    ***
    Zorrn fühlte, daß hinter der Wohnungstür etwas geschah. Etwas, das sich selbst seinem dämonischen Verstand entzog.
    Dennoch drang er ein!
    Übergangslos stand er dem Aborigine gegenüber.
    Im Reflex setzte er seine Corr-Magie ein - die wirkungslos blieb!
    Er schrie wütend auf.
    Er konnte Shado sehen und fühlen, er konnte seine Träume verfolgen - aber er konnte ihm nicht schaden!
    In diesem winzigen Augenblick begriff er, daß dieser Mensch gegen die Magie der Corr immun war!
    Noch ehe er sich fragen konnte, warum das so war, tauchten aus dem Nichts nebelhafte Erscheinungen auf.
    Die reglos am Boden ausgestreckte Gestalt von Nicole Duval schnellte sich empor. Eben war die Hand noch leer gewesen, jetzt befand sich eine Strahlwaffe darin.
    Die Menschenfrau schoß sofort.
    Da floh Zorrn.
    Verwirrt und voller Panik. Hier hatte er seinen Meister gefunden.
    Er floh, um nie wieder an diesen Ort zurückzukehren - und um mit niemandem über seine Niederlage zu sprechen…
    ***
    Irgendwo in den Tiefen der Hölle, weit entfernt, leckte auch Zarkahr seine Wunden. Er war hereingelegt worden. Von Zorrn?
    Er würde es beizeiten herausfinden. Vielleicht war es auch jener Zamorra gewesen, der mit seiner Begleiterin so plötzlich im Tempelraum erschienen war. Vielleicht hatte Zamorra Zarkahrs vorübergehende Anwesenheit im Hafen bemerkt, als der Derwisch ihm die Unsichtbaren gezeigt hatte…
    Daß der

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