Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0559 - Zarkahrs Zorn

0559 - Zarkahrs Zorn

Titel: 0559 - Zarkahrs Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Corr-Tempel.
    Er fühlte sich sofort heimisch! Dies war die Atmosphäre, in der er sich wohlfühlen konnte!
    Er sah sich um, alles war verstaubt und teilweise bereits mit Moos überwachsen. Der Tempel mußte schon kurz nach seiner Erbauung wieder in Vergessenheit geraten sein.
    Aber es bedurfte nur eines schwachen Zaubers, um alles wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.
    Eine Opferzeremonie, um neue Lebensenergie zu gewinnen. Vielleicht eine Kultgemeinschaft aufbauen…
    Hier in Australien, am Rand der Welt, wo niemand so sehr darauf achten würde. In dem Vielvölkergemisch Sydneys würde es sicher ähnlich viele Glaubensgemeinschaften geben wie auf dem nordamerikanischen Kontinent. Wer kümmerte sich da schon um ein paar Teufelsanbeter?
    Und irgendwann würden sie, mit Unterstützung dessen, den sie hier verehrten, stark genug sein, allen Anfeindungen zu widerstehen…
    Er riß sich aus seinen Träumen. Er war schon einmal gescheitert.
    »Besorge mir ein Opfer«, verlangte er.
    »Ich habe schon alles vorbereitet, Großer«, zwitscherte der Derwisch ihm zu.
    Spätestens jetzt hätte DER CORR mißtrauisch werden müssen.
    Aber die freudige Erregung, einen alten Tempel entdeckt zu haben, war stärker als alles andere.
    ***
    Zamorra und Nicole fühlten sich nicht gerade wohl bei der Sache. Die Waffen und die magische Ausstattung, über die sie verfügten, reichten gerade aus, um von einem von ihnen benutzt zu werden.
    Aber es gelang ihnen, sich zu entspannen, während Shado zu tanzen begann.
    April hatte den Raum verlassen, um von seiner Nähe nicht noch weiter verwirrt zu werden.
    Es war nicht wie sonst, nicht wie bei einem Corroborree, wenn Shado sich in Trance tanzte, um der Traumzeit näher zu kommen. Dies war auch kein heiliger Platz, nur seine Wohnung, und er hatte seinen Körper nicht gemäß den alten Riten bemalt. Das hätte sicher auch nichts genützt, weil der Ort nicht der wirklich richtige war.
    Aber um in die Träume zu gleiten, reichte es immerhin aus…
    Die Welt begann zu versinken, Shado suchte nach dem Ziel. Da waren schattenhafte Bilder. Der Regenbogenmann zeigte sich nicht, aber der Traumtänzer sah, während sein Geist andere Welten berührte, die beiden Menschen, und er wies ihnen den Weg.
    Zwei leblose Körper blieben in seiner Wohnung zurück.
    ***
    Zorrn hatte wie jeder normale Mensch den Lift benutzt und ließ sich von der Kabine nach oben tragen. Er trat auf den Korridor hinaus, sah nach rechts, um sich der Wohnung des Aborigine zuzuwenden…
    Und entdeckte die Frau.
    Sie sah ihn im gleichen Moment.
    Sie wollte aufschreien, weil sie in diesem Augenblick den Dämon in ihm erkannte.
    Zorrn wandte seine Magie an.
    Von einem Moment zum anderen legte sich ein bläuliches Lichtfeld über April Hedgeson und ließ sie zusammenbrechen. Die Schwerkraft um sie herum war innerhalb von Sekunden in unerträgliche Höhen geschnellt. Es war fast ein Wunder, daß der Etagenboden dieser Belastung standhielt.
    Aber die Magie war auch nur kurz wirksam. Gerade so lange, daß die Frau das Bewußtsein verlor. Ihre Kraft hatte nicht ausgereicht, der weit überhöhten Schwerkraft zu widerstehen. Selbst Astronauten hatten in den alten Mercury- und Sojus-Raumkapseln der 60er Jahre beim Start keine so immensen Andruckverhältnisse ertragen müssen.
    Zorrn schritt langsam weiter, der bewußten Wohnungstür entgegen.
    Plötzlich erschauerte er!
    ***
    Zarkahr leitete das Ritual ein. Er kannte es noch sehr gut, hatte nichts vergessen, und der Derwisch würde ihm gleich das Opfer zuführen.
    Der geflügelte Dämon nahm seine Position ein. Feuerschalen brannten mit lodernden, fauchenden Flammen alter corrischer Magie.
    Und Zarkahr wartete auf das Erscheinen des Opfers.
    Mit einer Falle rechnete er nicht.
    Und da erschien…
    ***
    Etwas stimmte nicht. Shado spürte es, als er den Übergang schon nicht mehr verhindern konnte. Etwas Fremdartiges hatte sich eingeschlichen. Es verfälschte den Weg.
    Nicht mehr der Ort war das Ziel, an dem sich weitere Unsichtbare im Südosten des Kontinents befinden mußten -sondern ein anderer Raum, gar nicht sehr weit entfernt.
    Ein fremder Geist überlagerte Eindrücke und veränderte alles!
    Wie das alles geschah, konnte später niemand mehr wirklich sagen. Selbst Shado begriff nicht, wie es möglich war, daß diese Änderung eintrat. Vielleicht nahm er einen Teil des Zielpfades auch weiterhin von April Hedgeson auf, vielleicht wirkte sie ihrerseits auch auf seine Fähigkeit

Weitere Kostenlose Bücher