056 - Metropole der Angst
Ex-Dämon kam der Aufforderung unwillig nach.
»Höher!« rief der Cop. »Über den Kopf mit den Händen!«
Der Hüne gehorchte. Ihm gegenüber stand ein Streifenwagen der New York City Police. Zwei Cops verbargen sich dahinter. Der eine visierte den Ex-Dämon über das Wagendach hinweg an, der andere streckte die Hände mit der Dienstwaffe über die Motorhaube.
Mr. Silver überlegte blitzschnell.
Was hatte das zu bedeuten? Jemand vom Blackthorn-Personal mußte seinetwegen die Polizei alarmiert haben. Niemand konnte annehmen, er wolle Ethel Blackthorn etwas anhaben.
Also mußte es einen anderen Grund für den unwillkommenen Alarm geben.
Der Ex-Dämon fand ihn. Tony Ballard hatte ihm von Timmy Willoby erzählt. Der Junge erwähnte im Fernsehen einen großen Mann mit Silberhaaren.
Er meinte Metal!
Und jemand vom Blackthorn-Personal mußte die Sendung gesehen und erfahren haben, daß so ein großer Mann mit Silberhaaren von der Polizei gesucht wurde. Als er dann den Ex-Dämon, diesen großen Mann mit den Silbernaaren, sah, griff er verständlicherweise zum Telefon.
Mr. Silver konnte es ihm nicht verdenken.
Die Cops wagten sich hinter dem Patrol Car hervor, aber sie waren vorsichtig. Ihre großkalibrigen Waffen hielten sie im Beidhandanschlag.
»Keine Bewegung, Freundchen!« sagten sie. »Sonst knallt's!«
Mr. Silver hätte die Männer mit seinem Feuerblick entwaffnen können, aber er wollte sich nicht als Wesen mit übernatürlichen Fähigkeiten zu erkennen geben. Anderseits wollte er sich von diesen Polizisten auch nicht wie ein Verbrecher einsperren lassen.
Mit ihnen zu reden, hätte keinen Zweck gehabt, denn was er ihnen gesagt hätte, hätte sie ärgerlich gemacht. Sie hätten ihm niemals geglaubt, daß ihre Stadt zum Dämonentreff geworden war.
»Umdrehen!« wurde ihm befohlen.
»Also was nun?« fragte der Ex-Dämon ärgerlich. »Soll ich mich nicht bewegen oder umdrehen? Beides geht nicht.«
»Schnauze, Spaßvogel! Dreh dich um, aber ein bißchen plötzlich!«
Der Hüne gehorchte und behielt die Hände oben. Die Cops waren nervös. Sie fürchteten ihn. Sobald er sich umgewandt hatte, waren sie heran. Einer preßte ihm den Revolver in die Seite, der andere durchsuchte ihn mit flinken Fingern.
»Ist er bewaffnet, Jack?«
»Nein, Bob.«
»Okay«, sagte Bob zu Mr. Silver. »Hände auf den Rücken, aber ganz langsam.«
Mr. Silver hörte Handschellen klirren. Wenn sie ihn aufs Revier brachten, konnte er sich den Mund fusselig reden, sie würden ihn nicht mehr freilassen, und Timmy Willoby würde wahrscheinlich sagen: »Ja, das ist der Mann.«
Klar, Metal sah ihm ähnlich.
Es gab nur einen Unterschied: Mr. Silvers Haar war glatt, Metals war gewellt, aber das würde dem geschockten Jungen wohl kaum auffallen.
Alle würden der Meinung sein, den richtigen Mann gefaßt zu haben. Tagelange Verhöre würden folgen, und man würde Mr. Silver der Presse präsentieren…
Verflucht noch mal, er war nicht hier, um bei diesem Verwechslungsstück die Hauptrolle zu spielen. Er hatte keine Zeit, den Cops den Gefallen zu tun, sie aufs Revier zu begleiten.
Er hatte Wichtigeres zu tun.
Die Handschellen rasteten ein, und Mr. Silver merkte, wie die Cops sich entspannten. Sie stießen ihre Revolver in die Gürtelholster, rissen den Ex-Dämon herum, nahmen ihn in ihre Mitte und führten ihn zu ihrem Wagen.
Als er einsteigen sollte, passierte es…
Ein kurzer, heftiger Ruck, und die Chromkette zerriß - Mr. Silver war nicht länger gefesselt!
Die Cops griffen sofort wieder nach ihren Waffen, aber der Ex-Dämon schlug sie nieder, nahm ihnen die Waffen ab und warf sie in den Swimming-pool.
Dann rannte er zu seinem Chevrolet, stieg ein und raste davon.
Die Cops rappelten sich benommen hoch. Jack torkelte auf die Beifahrerseite des Patrol Cars und hakte das Mikrophon los. Er gab an die Zentrale durch, was passiert war.
»Er hat tatsächlich die Ketten gesprengt?« fragte der Mann in der Zentrale ungläubig.
»Ja!« schrie Jack wütend. »Und jetzt versucht er sich aus dem Staub zu machen.«
Jack nannte Marke, Farbe, Type und polizeiliches Kennzeichen des Wagens, mit dem Mr. Silver unterwegs war.
Er verlangte, daß Straßensperren errichtet würden und schlug vor, jeder verfügbare Streifenwagen solle sich an der Jagd beteiligen.
»Der Kerl darf nicht entkommen!« schrie er und leckte sich die geschwollene Lippe.
»Ist er bewaffnet?« wollte der Mann in der Zentrale wissen.
Jack war so wütend auf Mr. Silver,
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