056 - Satans Mörderuhr
um das Weitere hier
kümmern sollten. Als sie eintrafen, war Chico bereits verbunden, die
Südamerikanerin gefesselt und Tatajapatai wieder bei Bewusstsein. X-RAY-7 legte
ihm einen Scheck vor die Nase. »Ich habe mal achttausend eingesetzt. Ich denke,
das reicht, nicht wahr ?«
Tatajapatai glotzte sein Gegenüber an, während die Beamten von der
Abwehr das Haus auf den Kopf stellten.
»Ich hätte die Uhr auch beschlagnahmen können, aber das wäre ein
bisschen hart. Das Recht allerdings hätte ich dazu .« Mit diesen Worten verabschiedete sich der Russe aus dem allgemeinen
Durcheinander. Er wuchtete sich die Standuhr auf die Schultern und marschierte
zum Lift. Unten vor dem Haus wartete noch immer das Taxi. Der Chauffeur freute
sich, als er seinen Fahrgast zu Gesicht bekam. »Dachte schon, Sie tauchen nicht
wieder auf, Mister«, bekam Kunaritschew zu hören. »Versprechungen halte ich
immer ein«, antwortete der Russe. Doch er konnte das Taxi nicht weiter
benutzen. Die Uhr war zu groß. Iwan zahlte dem Chauffeur den Fahrpreis und gab
ein anständiges Trinkgeld, das den Fahrer für die lange Wartezeit entlohnte.
»Ich brauche ein Lasttaxi. Mit dem Kasten hier komme ich sonst
nicht weit. Würden Sie bitte einen Kollegen für mich anrufen ?« ,
bat er den Chauffeur. Das wurde erledigt. Das Lasttaxi kam zehn Minuten später,
während sich eine Menschentraube um den wartenden Agenten sammelte und die
merkwürdige Uhr begutachtete. Dann wurde die Todesuhr verstaut, und die Fahrt
ging zum Flughafen. An der Abfertigungsstelle für Luftfracht gab er die Uhr
auf. Zielort: New York, Kennedy-Airport. Alles andere würde die PSA-Zentrale
direkt erledigen.
Der kurze Abstecher nach Bangkok war erfolgreich gewesen.
Kunaritschew hätte sich die interessante Stadt gern näher angesehen. Aber dazu
stand keine Zeit mehr zur Verfügung. Er hoffte auf ein anderes Mal.
Kunaritschew zündete sich eine Zigarette an, während er auf die Bestätigung
seiner Buchung wartete. Es wunderte ihn gar nicht, dass auf eine
Zigarettenlänge jedermann einen großen Bogen um ihn machte. Er kannte die
Wirkung seiner Selbstgedrehten.
●
Mit Hilfe von Floyd Riggins hatten sie den Ausgang zur Falltür
gefunden. Von einem offenen Fenster im Parterre aus informierte Larry die PSA-Zentrale, während der Schauspieler nachdenklich in einer Ecke des
dunklen Zimmers saß und über sich selbst und sein Verhalten Klarheit zu
gewinnen versuchte. Da im Haus kein Telefonanschluss vorhanden war, setzte sich
die PSA-Zentrale direkt mit Kommissar Seurat in Verbindung. Von dort aus wurden
ein Arzt, ein Krankenwagen und die örtliche Polizeidienststelle in Beaune
benachrichtigt.
Seurat machte sich ebenfalls auf den Weg in das verträumte
Weinstädtchen in Burgund. Der verletzte und noch immer bewusstlose Baron von
Berghofen wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Der Totenwagen schaffte die
Leiche Sabortkis weg, nachdem die Spuren gesichert waren. Aber hier würde sich
kein normaler Kriminalfall anbahnen. Aufgrund von Riggins' Ausführungen hatte
sich in Larry ein Verdacht festgesetzt, der sich wenige Tage nach den blutigen
Ereignissen bestätigen sollte. Der Psychiater, bei dem Riggins in Behandlung
war, setzte sich mit einem Kollegen der PSA in Verbindung. Ein ungewöhnlicher
Fall rollte sich auf. Riggins hatte die Stadien des Wahnsinns des Marquis de Bergerac
durchgemacht.
In der Tiefenhypnose traten diese Dinge wieder an den Tag. Der
Mann war für das, was sich im Blutkeller in Beaune abgespielt hatte, nicht
verantwortlich zu machen. Ein anderer hatte an seiner Stelle gehandelt, einer,
der er selbst vor rund zweihundert Jahren gewesen war! Die PSA verfolgte die
Sache angestrengt weiter. Henri Laveaux wurde ebenfalls freigelassen, da ihm
keine Tötungsabsicht nachgewiesen werden konnte. Für Larry war der Fall jedoch
keineswegs gelöst.
Es gab noch einige Fragen, die ihm keiner der Beteiligten
beantworten konnte. Nur einer hatte darüber Bescheid gewusst: der tote
Weinhändler Eduard Chevall. Zwei Tage nach den Ereignissen suchte Larry das
alte Haus noch mal auf. Henri Laveaux, der Antiquitätenhändler, begleitete ihn.
Obwohl die Polizei das Haus schon vom Keller bis zum Dach unter die Lupe
genommen hatte, war ihr etwas entgangen. Larry und Laveaux fanden es.
Schriftliche Aufzeichnungen von Eduard Chevall. Die Papiere lagen im Geheimfach
einer Schublade in dem alten wurmstichigen Sekretär. In Tagebuchform hatte
Chevall seine Erlebnisse geschildert. Schon
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