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0560 - Gucky, der Tambu-Gott

Titel: 0560 - Gucky, der Tambu-Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Der schwere Anzug behinderte ihn, aber dann kam er doch auf die Idee, das Antigravgerät einzuschalten. Sofort wurde er leichter und konnte sich besser bewegen.
    Endlich saß er im obersten Wipfel und genoß die Aussicht.
    Die Sonne war ein Stück weitergewandert, aber es würde noch einige Stunden hell bleiben. Bei der Kuppel schien sich nichts geändert zu haben. Unten in der Ebene waren zwei weitere Wabenraumer gelandet. Es wimmelte von Karties, alten und neugeborenen. Dazwischen stolzierten Roboter umher, die immer wieder von den Karties angegriffen wurden.
    „Die spinnen hier alle!" stellte Gucky bei sich fest und überlegte, ob er nun endlich sein Vorhaben in die Tat umsetzen sollte.
    Die Kopfschmerzen waren schlimmer geworden, aber nach Einnahme einer Tablette verspürte er sofort Linderung.
    Da ihn nun keine Äste mehr behinderten, schaltete er das Flugaggregat ein und erhob sich langsam in die Lüfte. Er hütete sich, sehr hoch zu fliegen, vielmehr hielt er sich über den Baumwipfeln und nutzte jede Deckung. Als die Bäume weniger dicht standen, flog er sogar unter den Wipfeln hindurch und suchte sich seinen Weg zwischen den Stämmen. Trotz seiner nicht gerade beneidenswerten Lage begann ihm der Flug Spaß zu machen, und wenn die Kopfschmerzen nicht wieder eingesetzt hätten, wäre das alles für ihn ein ungeheurer Spaß gewesen.
    Er schaltete das Funkgerät wieder ein.
    „Hallo, Perry!"
    „Was ist? Wo steckst du?"
    „Ich bin ein Schmetterling", frohlockte Gucky in den höchsten Tönen. „Um mich herum ist Frühling, die Blüten duften und die Bäume grünen! Das Leben ist wundervoll!"
    Es dauerte einige Sekunden, ehe Rhodans Stimme wieder zu hören war: „Fühlst du dich wohl, Kleiner?"
    „Wie ein Fisch im Wasser! Wie ein Vogel in der Luft! Wie ein Mensch im Bad! Ja, ich fühle mich wohl, wenn bloß die verdammten Kopfschmerzen nicht wären!"
    „Kopfschmerzen?" Wieder machte Rhodan eine kurze Pause, dann fuhr er fort: „Du gibst uns jetzt sofort deinen genauen Standort durch, damit wir dich abholen können! Die Kugel, sagtest du..."
    Ein Knacken im Lautsprecher verriet, daß der Mausbiber abgeschaltet hatte.
    Rhodan und Atlan sahen sich an.
    „Jetzt ist er endgültig übergeschnappt", vermutete der Arkonide.
    Gucky jedoch hatte das gegenteilige Gefühl.
    Es gab jetzt weniger Bäume und Deckungsmöglichkeiten, aber das war ihm egal. Dicht über dem Boden flog er dahin, überquerte eine tiefe Schlucht und näherte sich immer mehr der Kuppel.
    Nur den ausgefallenen Alarmanlagen hatte er es zu verdanken, daß man ihn noch nicht geortet und vernichtet hatte, aber das konnte er nicht wissen.
    Erst jetzt wurde erkennbar, daß die Kuppel selbst auf einem massiven Unterbau aus Metall saß, der mindestens zwanzig Meter hoch war. Keinem Kartie oder Roboter wäre es jemals gelungen, diese glatten Wände zu ersteigen oder gar zu zerstören.
    Die Kuppel war in der Tat so etwas wie eine Festung im Urwald.
    Gucky umrundete sie, ohne Zeichen von Leben zu entdecken, dann beschloß er, sich das geheimnisvolle Bauwerk von innen anzusehen. Er hatte genau dort, wo die eigentliche Kuppel auf dem Fundament ruhte, einen Gang entdeckt, der rund um das Gebilde führte.
    Ziemlich unsanft landete er auf diesem Gang und schaltete das Aggregat aus.
    Er sah sich um.
    Mit einem wütenden Faustschlag zerschmetterte Y´Xamara einen Teil der lebenswichtigen Kontrolleinrichtung.
    Irgend jemand - er konnte nicht ahnen, wer es gewesen war - hatte über Fernsteuerung die Anlage ohnehin zum größten Teil lahmgelegt. Sie nützte ihn nichts mehr, also zerstörte er sie.
    Lediglich die Fernkontrolle der Roboter funktionierte noch einigermaßen, wenn ihm das auch nicht aus der Klemme half.
    Aber er fühlte, daß er die Roboter noch einmal brauchen würde.
    Nur mit äußerster Konzentration gelang es ihm, seinen Denkprozeß weiterlaufen zu lassen. Er spürte den aufkommenden Wahnsinn, den er immer wieder neu bekämpfen mußte. Er wußte, daß er das nicht lange aushalten konnte, aber er wußte auch, daß jetzt niemand kam, um ihm zu helfen. Für einen Notfall wie diesen gab es bestimmte Vorschriften: Die Hilfsvölker erhielten unbegrenzte Vollmachten - zum Wohle des Schwarms.
    Sie konnten sogar ihre Herren töten, wenn es notwendig erschien. Auf jeden Fall durften sie die Befehle wahnsinnig gewordener Götzen ignorieren.
    Drei oder vier Bildschirme waren hell geblieben und arbeiteten noch. Ohne in seiner Abwehrkonzentration nachzulassen,

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