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0560 - Gucky, der Tambu-Gott

Titel: 0560 - Gucky, der Tambu-Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und sah über den Rand der Gangumfriedung hinab in den lichten Wald. In der Nähe des Horizontes erkannte er die Gebäudekomplexe, durch eine Fahrbahn mit der Burg verbunden. Mit freiem Auge konnte er nicht erkennen, was dort geschah, aber er sah die riesigen Wabenraumer, aus denen die Karties gekrochen kamen und sich teilten.
    Der Vorgang blieb für ihn ohne bedeutung.
    Er hörte ein Geräusch hinter sich und fuhr herum. Einer der unbewaffneten Arbeitsroboter kam heran. Er erinnerte an eine riesige Spinne mit sechs Beinen und ebensoviel Armen mit Greifwerkzeugen.
    „Ein Monstrum!" stammelte Gucky und drehte sich vollends um, damit er den Gegner sehen konnte. Zweifellos handelte es sich um einen Gegner, vielleicht sogar um den Besitzer der Burg.
    „Wehre dich, sonst töte ich dich um so schneller!"
    Der Roboter kam auf ihn tzu und streckte seine Arme aus, um den Ilt abzutasten. In seinem Geisteszustand betrachtete Gucky diese Bewegung als Angriff. Er reagierte entsprechend.
    Blitzschnell richtete er seinen Strahler auf das Gebilde und drückte auf den Feuerknopf. Die Waffe war auf höchste Energieabgabe geschaltet.
    Der Roboter verging in einem flammenden Feuerschein.
    „Das hast du davon!" knurrte der sonst so friedfertige Mausbiber in seinem Wahn. „Warum hast du auch nichts gesagt?"
    Unwillkürlich benutzte er das in der Hypnoschulung erlernte Interkarties, die Sprache des Schwarms. Er tat es unbewußt und ohne zu denken.
    Vorsichtig vermied er jede Berührung mit den noch glühenden Resten des Roboters und setzte seinen Erkundungsgang fort.
    Den ersten Gegner hatte er erledigt. Wenn weitere auftauchten, würde es ihnen genauso ergehen.
    Aber er begegnete niemandem mehr, passierte jedoch mehrere Eingänge, hinter denen nach unten führende Treppen lagen.
    Die Wahl fiel ihm schwer, welche er benutzen sollte, aber dann tauchte plötzlich eine vage Erinnerung an ein Schiff auf, mit dem er gekommen war und in dem jemand auf ihn wartete.
    Er schaltete das Funkgerät ein.
    „Hallo?" sagte er, mehr nicht.
    Es kam sofort Antwort.
    „Gucky? Wo steckst du? Was ist passiert?"
    Der Mausbiber überlegte einen Augenblick, aber seine Gedanken waren nicht koordiniert.
    „Ihr müßt mir dienen!" sagte er in befehlsgewohntem Ton.
    Für ein paar Sekunden war verblüfftes Schweigen, dann erwiderte die Stimme von vorhin: „Dienen? Bist du übergeschnappt? Laß jetzt die Spaße und berichte lieber, was geschehen ist. Wo bist du jetzt?"
    „Ich werde mein Versteck nicht verraten - das könnte euch so passen! Ihr müßt mir dienen, denn ich bin der große Tambu-Gott!"
    „Der Tambu-Gott?"
    „Ihr habt richtig verstanden, der große Tambu-Gott! Mir gehört dieser Planet, und wenn ihr leben wollt, müßt ihr mir dienen."
    Es war eine andere Stimme, die dann sagte: „Natürlich werden wir dir dienen, großer Tambu-Gott. Aber wenn wir dir dienen sollen, müssen wir auch wissen, wo du bist.
    Sage es uns, damit wir dir dienen können."
    „In einer Stunde werde ich's euch sagen", entschied Gucky und schaltete das Funkgerät aus.
    Er ging auf den Eingang zu und begann, die breiten Stufen hinabzusteigen...
    Y'Xamara hatte die Vernichtung des Arbeitsroboters beobachten können und war sich darüber klar, daß der Fremde über eine gefährliche Waffe verfügte. Es würde besser sein, ihn zum Freund zu haben, statt sich mit ihm zu streiten.
    Als das kleine Wesen in dem Zugang zum Innern der Kuppel verschwand, verlor er ihn aus den Augen. Die anderen Kameras, überall in den Gängen und Räumen installiert, funktionierten nicht mehr.
    „Er wird zu mir kommen", murmelte der Götze. „Ich muß ihn als Freund empfangen, denn ich werde seine Hilfe brauchen."
    In dem Kontrollraum erklang plötzlich eine Stimme, dröhnend und laut: „Y'Xamara, begib dich zum Raumhafen! Das Schiff wartet schon."
    Y'Xamara zuckte zusammen und starrte auf die Kontrollen. Die Funkverbindung arbeitete also noch! Vielleicht konnte man ihn sogar sehen und alles hören, was er sagte. Sie wollten, daß er sich für den Rest seines Lebens in Gefangenschaft begab!
    Sie hielten ihn für verrückt!
    „Ich bleibe hier!" erwiderte er und hoffte, daß man ihn verstehen würde. „Wenn ihr mich haben wollt, kommt mich holen!"
    „Befehl der Obersten!"
    „Hier bin ich der Oberste! Ich bleibe!"
    „Man wird dich töten!"
    „Versucht es!" rief Y'Xamara wütend und zertrümmerte die Funkanlage mit einem Schlag seiner mächtigen Fäuste.
    „So, nun könnt ihr kommen - der

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