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0561 - Verstoßen ins Nichts

Titel: 0561 - Verstoßen ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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danach fragen."
    Noch während er sprach, sank er in sich zusammen.
    Er krümmte sich, als empfände er starke Schmerzen. Doch kein Laut kam über seine Lippen.
    „Kommt her!" rief Alaska den anderen zu. „Schmitt scheint krank zu sein."
    Corellos Roboter stelzte über das Dach.
    Dann kamen Tschubai und Irmina heran.
    Ras und Irmina griffen Schmitt an den Armen und zogen ihn hoch. Er schien seine Umgebung nicht mehr wahrnehmen zu können, denn er reagierte nicht auf die Berührung.
    Dann polterte die Spule, die Schmitt als „Behälter" bezeichnet hatte, auf das Dach.
    Impulsiv, als hätte er nur darauf gewartet, bückte sich Alaska nach dem geheimnisvollen Gegenstand. Seine Hände schlössen sich um das silberfarbene Metall.
    Behutsam hob Alaska die Spule auf. Sie leuchtete so stark, daß Alaskas Hände transparent erschienen.
    Kräfte, die sich nur erahnen ließen, strömten aus der Spule.
    „Wo bist du?" schrie Schmitt in diesem Augenblick.
    Er benutzte eine Sprache, die dem Interkarties verwandt war. „Warum meldest du dich nicht?"
    Er schien schreckliche Qualen zu leiden. Sein menschlicher Körper, den er irgendwann einmal angenommen hatte, begann sich aufzulösen. Doch der Prozeß dauerte nur wenige Augenblicke, dann stabilisierten sich die zerfließenden Fleisch- und Knochenmassen wieder zu einem festen Gebilde.
    Gleich darauf war Schmitt verschwunden.
    Ras Tschubai und Irmina Kotschistowa, die ihn die ganze Zeit über auf den Beinen gehalten hatten, starrten auf den freien Platz zwischen sich.
    „Was bedeutet das?" stieß Ras hervor. „Bestimmt ist es wieder einer seiner Tricks."
    Der Maskenträger hob den Zylinder.
    „Wir haben das!"
    „Bestimmt läßt Schmitt seinen Besitz nicht freiwillig zurück", meinte Corello. „Er hat die ganze Zeit über sehr gut auf die Spule aufgepaßt. Wenn er sie jetzt in Alaskas Händen läßt, muß er seine Gründe dafür haben."
    „Er ... er redete so, als würden wir ihn nicht wiedersehen", erinnerte sich Alaska verwirrt.
    Zum erstenmal wurde er sich der Tatsache bewußt, daß ihm der kleine Mann fehlen könnte. In seiner unaufdringlichen Art hatte Schmitt es geschafft, zu einem festen Bestandteil der Gruppe zu werden.
    „Ich werde ihn vermissen", sagte Alaska leise.
    Tschubai machte eine verächtliche Bewegung.
    „Ich bin froh, wenn er nicht zurückkommt."
    „Ich wage zu bezweifeln, daß wir ohne ihn noch leben würden", mischte sich Ribald Corello ein.
    „Seit wann ergreifen Sie seine Partei?" erregte sich die Mutantin.
    „Wir wollen uns nicht über ihn streiten!" Alaska drehte unschlüssig den Zylinder in den Händen. Sollte er wie Schmitt dieses Ding überall mit herumschleppen und nicht aus den Augen lassen? Das war unzumutbar.
    „Wir haben keinen Grund, unsere Pläne zu ändern", fuhr er nach einer Weile fort. „Ras soll feststellen, ob unsere Sabotage des PHV-Systems erfolgreich war. Wenn das feststeht, versuchen wir den zweifellos existierenden Raumhafen zu erreichen. Ras wird uns heimlich an Bord eines Schiffes bringen, mit dessen Hilfe wir den Planeten verlassen werden. Sobald wir im Weltraum sind, werden wir die Besatzung überwältigen und den Kurs des Schiffes ändern. Dann versuchen wir das Solsystem zu erreichen."
    Er sah die Skepsis in den Blicken der anderen. Er wußte, daß es keinen Grund für sie gab, besonders optimistisch zu sein. Aber sie mußten eine Flucht riskieren.
    Alaska hatte auch wenig Interesse, den Rest seines Lebens auf Müllhalden zuzubringen.
    „Teleportieren Sie in die Station, Ras!" sagte er zu dem Teleporter. „Beobachten Sie vorsichtig, was geschehen ist.
    Danach ..."
    Er unterbrach sich, denn in diesem Augenblick kam Schmitt zurück. Der Cyno materialisierte in einer leuchtenden Energiewolke, die sich rasch verflüchtigte. Für ein paar Sekunden herrschte völlige Stille, dann begann Corello Verwünschungen auyszustoßen.
    „Wenn man uns jetzt nicht geortet hat, leben auf dieser Welt nur Barbaren. Die Impulse, die von dieser Materialisationswolke ausgingen, waren unglaublich stark."
    Alaska beugte sich zu dem am Boden liegenden Schmitt hinab.
    Der kleine Mann lächelte.
    „Das gibt Schwierigkeiten", sagte er mühevoll. „Aber ich bin froh, daß ich überhaupt zurückkommen konnte."
    „Und wo waren Sie?"
    „Im Nichts!" lautete die Antwort. „Ich muß nach einem alten Freund suchen, der verschwunden ist."
    Er kam schnell auf die Beine und streckte eine Hand aus.
    „Den Behälter! Geben Sie ihn zurück."
    Alaska

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