0561 - Verstoßen ins Nichts
spürte, daß sich alles in ihm spannte. Jetzt, da er den wertvollen Zylinder in den Händen hielt, wollte er ihn nicht mehr zurückgeben. Ein bestimmter Plan formte sich in seinem Gehirn. Vielleicht konnte er Schmitt jetzt zwingen, ein paar Informationen preiszugeben.
„Deute ich Ihre Haltung richtig, wenn ich vermute, daß Sie nicht bereit sind, mir diesen Behälter zurückzugeben?"
wollte Schmitt wissen. Seine Stimme klang freundlich, aber dadurch ließ Alaska sich nicht irritieren. Er wußte genau, daß der Cyno seine menschliche .Maske vollendet beherrschte.
Eine kaum verhüllte Drohung hatte in Schmitts freundlicher Stimme mitgeschwungen.
„Ich werde ihn zurückgeben", versicherte Alaska. „Doch zuvor werden Sie ein paar Fragen beantworten."
„Es ist traurig, wenn Sie denken, daß Sie auf diese Weise zum Ziel kommen können", versetzte der Cyno. „Ich werde mir jetzt zurückholen, was mir gehört."
Alaska spürte einen unwiderstehlichen Drang, auf den Cyno zuzugehen und ihm die Spule zu überreichen. Er begriff, daß er auf parapsychischer Ebene beeinflußt wurde. ,„Ribald!" rief er hastig. „Greifen Sie ein!"
Schmitt fuhr herum und starrte in Richtung des verkrüppelten Mutanten. ,„Sie werden doch nicht so verrückt sein und es ausgerechnet jetzt zu einer Auseinandersetzung kommen lassen!"
„Warum nicht?" fragte Alaska, der spürte, daß sich der Zugriff psionischer Kräfte lockerte. Offenbar konzentrierte Schmitt sich auf Corello.
Der Mutant mit dem übergroßen Schädel zuckte ein paarmal, dann weiteten sich seine Augen. Alaska schloß daraus, daß er Schmitt angriff. Er riß seinen Paralysator aus dem Gürtel und legte auf den Cyno an. Als er jedoch abdrücken wollte, wurde er seitlich gepackt. Sein Arm wurde herumgerissen.
„Sehen Sie dort!" schrie Ras Tschubai und deutete quer über das Dach.
Etwa zweihundert Meter von ihnen entfernt hatte sich eine Luke im Dach geöffnet. Roboter und Lacoons quollen daraus hervor.
„Man hat uns geortet!" rief Tschubai grimmig.
Einen Augenblick stand Alaska wie erstarrt.
„Wir verschwinden hier!" befahl er dann. „Ras, nehmen Sie Corello und das Mädchen."
Ohne weitere Anordnungen abzuwarten, packte Tschubai die Mutantin am Arm und zog sie auf Corello zu.
Der Supermutant schien nicht wahrzunehmen, was um ihn herum vorging, er war noch immer auf Schmitt konzentriert.
Tschubai kümmerte sich nicht darum, sondern packte ihn am Fußgelenk.
Dann entmaterialsierte er. Mit ihm verschwanden Corello und Irrnina Kotschistowa.
Die großen Augen des Cyno sahen den Maskenträger an.
„Jetzt sind wir allein, Alaska Saedelaere!"
Mit beiden Händen umklammerte der Transmittergeschädigte die Spule.
Seine Blicke wanderten von Schmitt quer über das Dach zu den heranstürmenden Lacoons, die ihr charakteristisches Kampfgeschrei ausstießen.
„Wenn ich Ihnen jetzt nicht helfe, sind Sie verloren, Terraner!"
Alaska spürte das Blut in seinen Adern klopfen.
Er warf Schmitt den Zylinder zu, den dieser geschickt auffing.
Hinter den Lacoons und den Robotern, die aus der Luke gekommen waren, tauchten jetzt auch einige Skurrils auf.
„Eigentlich", erklärte Schmitt gelassen, „ist es mir sehr recht, wenn es zu einem Kampf zwischen uns und den Herren von Orbinoyc kommt. Irgendwo muß ich meinen Zorn auf die Götzen abreagieren."
Seine Augen wurden noch größer. Er hielt die Spule hoch über sie und beugte sich etwas nach vorn.
Die Lacoons blieben stehen, als wären sie gegen eine Wand geprallt. Die Roboter stürmten weiter und gaben jetzt die ersten Schüsse ab.
„Ich bin richtig gereizt!" sagte Schmitt. Dann machte er eine Handbewegung. Ein halbes Dutzend Roboter explodierten. Sie lösten sich auf.
Dann begann der Cyno auf die Felsen am Rande des Daches zu klettern.
„Folgen Sie mir!" rief er dem verblüfften Alaska zu.
„Oder denken Sie, ich könnte sie alle aufhalten?"
*
Y'Kantomyros ließ den schlaffen Arm des Callomars zurückfallen und stieß das kleine Wesen dann endgültig vom Tisch.
„Schafft es weg!" rief er den Robotern zu. „Der Narr starb lieber, als mir die Wahrheit zu verraten."
Er wandte sich an Grittos, der vor Angst zitterte und sicher zusammengesunken wäre, wenn ihn die Klammern der Sonde nicht aufrecht gehalten hätten.
„Printoxos ist tot!" stieß der Karduuhl hervor. „Dir wird es genau oergehen, wenn du nicht endlich sprichst."
Undeutliche Worte quollen aus dem Mund des Arbeiters.
Der Götze tröpfelte
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