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0564 - Die Zeit mutiert

Titel: 0564 - Die Zeit mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das ich für Abenteurer wie euch aufgebaut habe. Ihr seid die Opfer meiner Täuschungstaktik geworden!"
    Jetzt begann Rhodan zu begreifen. Er mußte eingestehen, daß Y'Chatramyrs Plan einfach und raffiniert zugleich war. Der Götze verschwieg nicht, daß das Tabora sich auf dieser Welt befand, weil das ohnehin nicht geheimzuhalten war. Im Gegenteil, er verteilte Tausende von Reliquien über den ganzen Planeten und behauptete von jedem, daß es das Tabora sei. Und manche dieser Behälter, zum Beispiel Xoons Tresor, oder Varfas Urne, stellten tödliche Fallen dar. Y'Chatramyr ließ jeden Besitzer einer solchen Attrappe in dem Glauben, er besitze das wahre Tabora, so daß die Irreführung von den Suchern kaum zu durchschauen war. Viele erkannten erst dann, daß sie sich auf einer falschen Fährte befanden, wenn sie von dem vermeintlichen Tabora getötet wurden. Rhodan konnte nicht anders, als dieses weltweite und ungemein zielführende Täuschungsmanöver zu bewundern. Aber er hütete sich, dem Götzen Anerkennung zu zollen. Er wußte, daß sie nur dann eine Chance zum Überleben und zur Flucht aus diesem Gefängnis hatten, wenn es ihnen gelang, Y'Chatramyr so zu reizen, daß er eine Unbesonnenheit beging. Rhodan hatte keine genaue Vorstellung davon, wie das zu bewerkstelligen war, aber er ahnte, daß das Tabora für Y'Chatramyr weniger ein Machtmittel als eine Belastung war. Hier mußte er einhaken.
    „Du bist klug, Y'Chatramyr, aber vielleicht doch nicht klug genug, um das Tabora vor fremdem Zugriff zu schützen", sagte Rhodan.
    Für einen Moment schien es, als wolle sich der Götze auf ihn stürzen. Wäre der Schutzschirm nicht zwischen ihnen gewesen, hätte er es auch sicherlich getan.
    „Glaubst du wirklich, uns getäuscht zu haben?" fuhr Rhodan fort. „Du bewachst das Tabora, aber du besitzt es nicht. Wenn du nämlich sein Vertrauen und seine Freundschaft gewonnen hättest, dann würdest du auch seine Macht anwenden können.
    Doch dazu bist du nicht in der Lage. Wir dagegen können mit dem Tabora umgehen."
    Rhodan machte eine Pause, um zu sehen, wie sein Bluff auf den Götzen wirkte. An seinem unsicheren Verhalten glaubte Rhodan zu erkennen, daß er sich auf dem richtigen Weg befand.
    Selbstsicherer fuhr er fort: „Unser Problem war nur, wie wir in die Nähe des Tabora kommen sollten, um es anrufen zu können. Deshalb ließen wir uns von den Artefokern gefangennehmen, um in deinen Stützpunkt zu gelangen. Das ist uns gelungen. Wir können das Tabora jederzeit anrufen und dich mit seiner Hilfe vernichten.
    Aber bevor wir das tun, sollst du die Möglichkeit erhalten, mit uns zusammenzuarbeiten."
    Rhodan wunderte sich selbst darüber, daß er sich so weit zu gehen wagte, dem Götzen ein Ultimatum zu stellen. Aber dessen Unsicherheit hatte ihn geradezu herausgefordert.
    Jetzt wartete er gespannt auf eine Reaktion.
    Y'Chatramyr stand eine Weile nur reglos da, dann kam eine Reihe schriller, hysterisch klingender Laute aus seinem Mund, die Rhodan einen Schauder über den Rücken jagte. Er glaubte in diesem Augenblick, der Götze würde wahnsinnig werden.
    „Was hat er nur?" wunderte sich Lord Zwiebus. „Ist er verrückt geworden?"
    Y'Chatramyr beruhigte sich endlich und sagte: „Ich kann deine Behauptungen leider nicht widerlegen. Und du kannst sie nicht beweisen - denn das Tabora befindet sich nicht mehr hier. Es wurde mir gestohlen!"
     
    *
     
    Es dauerte eine ganze Weile, bis sich Perry Rhodan von seiner Überraschung erholt hatte.
    Aber es war Lord Zwiebus, der zuerst die Sprache wiederfand.
    „Ich glaube dem Götzen kein Wort. Er will uns nur täuschen, damit wir wieder ohne das Tabora fortfliegen."
    „Dazu kommt es bestimmt nicht mehr", erklärte der Götze.
    „Denn ihr werdet nur noch solange leben, bis ich euch verhört habe. Und verlaßt euch nur nicht auf die Hilfe des Tabora - es befindet sich nicht mehr auf Tronko YArtefo."
    Rhodan konnte es noch immer nicht glauben, daß sie all die Gefahren umsonst auf sich genommen hatten. Seltsam, aber in diesem Augenblick bedrückte ihn Y'Chatramyrs Drohung, sie alle zu töten, weniger als die Tatsache, daß das Tabora entwendet worden war. Er überlegte fieberhaft, konnte sich aber nicht vorstellen, aus welchem Grund der Götze sie belügen sollte.
    Vielleicht wollte er sie nur auf die Probe stellen, wollte herausfinden, ob sie tatsächlich in einem besonderen Verhältnis zum Tabora standen.
    Icho Tolot schien diese Möglichkeit ebenfalls in Betracht gezogen

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