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0565 - Der Tod in seinen Augen

0565 - Der Tod in seinen Augen

Titel: 0565 - Der Tod in seinen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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torkelte und beinahe noch zwei blinde Männer von den Beinen gerissen hätte. Im letzten Augenblick konnte er ausweichen, entschuldigte sich keuchend und schlug einen Bogen, bevor er versuchte, weiterzulaufen. Es ging nicht mehr. Mit der Schulter fiel Suko gegen einen Baumstamm. Er mußte sich einfach ausruhen.
    Tief und keuchend saugte er die kalte Luft in seine Lungen. Er fror und schwitzte zugleich. Heiße und kalte Schauer rannen seinen Rücken hinab. In den Augen spürte er ebenfalls ein Brennen, ebenso in seiner Kehle.
    Das war ungemein knapp gewesen. Es gelang ihm, einen Blick durch den Eingang in das Innere zu werfen, wo die Mafiosi tatsächlich am Boden lagen. Sie hatten es nicht geschafft, und Suko konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen.
    Aber ausruhen durfte er sich auch nicht. Für ihn war es wichtig, Kate Finley zu bekommen. Diese Nervenstärke hätte er der Frau niemals zugetraut, und Suko hatte wieder einmal erleben müssen, wie man sich in Frauen täuschen konnte.
    Wo steckte Kate?
    Es ging ihm wieder besser. Der Sauerstoff hatte dafür gesorgt. Der Untergrund schwankte auch nicht mehr unter seinen Füßen. Suko sah die Umgebung so, wie sie tatsächlich war.
    Nur Kate fehlte…
    Er löste sich von seinem Platz. Wenn ihn nicht alles täuschte, war die Frau in die Richtung gelaufen, wo er auch den Parkplatz finden würde. Also bewegte er sich dorthin.
    Er war vorsichtig, die Hand nahe der Beretta haltend. Gern hätte er die blinden Menschen aus der unmittelbaren Umgebung verscheucht. Das hätte zuviel Zeit gekostet. Außerdem wäre es den Männern wohl kaum zuzumuten gewesen.
    Dann hörte er das Mahlen eines Anlassers. Vom Parkplatz her drang das Geräusch. Eine helle Abgaswolke bildete sich. Einen Moment später schoß ein Wagen rückwärts aus der Lücke.
    Ein alter Opel Manta, rostrot in seiner Farbe, aber mit leicht getönten Scheiben.
    Suko war sicher, daß die Frau hinter dem Lenkrad saß. Um die Ausfahrt zu erreichen, mußte sie in eine Kurve fahren. Das kostete sie Zeit, die Suko nutzen wollte.
    Zum Glück befand sich zwischen ihm und dem Fahrzeug kein blinder Spaziergänger.
    Suko kniete sich auf den Boden. Die Beretta hatte er gezogen. Er zielte wie auf dem Schießstand. In seinem Gesicht rührte sich kein Muskel, als er die Mündung der Waffe auf den heranfahrenden Wagen richtete, den die Frau sehr hart beschleunigte.
    Sie wollte Suko umfahren.
    Der Inspektor feuerte.
    Da Kate Finley nicht schlenkernd fuhr, sondern direkt und gerade, konnte Suko auf die Reifen halten. Er hatte sich das linke Vorderrad ausgesucht.
    Innerhalb weniger Augenblicke peitschten die Schüsse dreimal auf. Zuerst tat sich nichts, nur der Manta geriet bedrohlich nahe an Suko heran, der in die Höhe sprang, um sich aus dem Stand heraus in Deckung werfen zu können.
    Es war nicht mehr nötig.
    Etwas Schwarzes fetzte vom linken Reifen weg. Dort war er von einer oder mehreren Geschossen erwischt und zerhackt worden. Die Lenkung funktionierte nicht. Kate konnte den Wagen nicht in der Spur halten, er driftete im schrägen Winkel auf das Gebäude zu.
    Wenn Kate etwas retten wollte, mußte sie jetzt das Fahrzeug herumreißen.
    Vielleicht hatte sie es versucht, aber es klappte nicht. Die Geschwindigkeit, der zerschossene Reifen, auch ihre Nerven, das alles trug dazu bei, das Chaos perfekt zu machen.
    Mit dem rechten Kotflügel zuerst krachte der Wagen gegen die Mauer und radierte daran entlang. Das Blech protestierte kreischend und wimmernd, als es sich zusammenschob.
    Suko rannte auf den Manta zu. Da drehten sich noch die Hinterreifen und rissen Spuren in den Kiesweg. Die kleinen Steine flitzten weg, der Motor verstummte schließlich und Suko riß an der rechten Seite die Fahrertür auf.
    Kate Finley hockte hinter dem Steuer wie eine Puppe. Sie war bleich im Gesicht. Der Schock hatte sie hart getroffen.
    Suko löste den Gurt, zog sie hervor, und erst als ihre Füße Kontakt mit dem Boden bekamen, merkte sie, was eigentlich geschehen war und in wessen Hand sie sich befand.
    Sie wurde nicht gerade zur Furie, aber sie wollte sich losreißen.
    Zwei Schritte weit kam sie, da hatte Suko wieder zugegriffen und sie am Handgelenk zu fassen bekommen.
    Die junge Frau federte in Sukos Griff und wurde an ihn herankatapultiert.
    Mit der freien Hand schlug sie zu und erwischte Sukos Haare. Er setzte eine Radikalmethode an. Mit der Handfläche erwischte sein Schlag ihre linke Wange.
    »Au!« schrie sie, wurde aber still.
    Suko

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