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0005 - Der Mörder mit dem Januskopf

0005 - Der Mörder mit dem Januskopf

Titel: 0005 - Der Mörder mit dem Januskopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mandy war eine Wucht!
    Das wußten neben Alex Tarras auch zahlreiche Männer zu schätzen, die vor ihm Mandys Qualitäten kennengelernt hatten.
    Mandy war ein Callgirl.
    Und im Moment Alex Tarras’ Geliebte. Blond und lang waren die Haare. Ein Poet hätte sie vielleicht mit reifem Kansas-Weizen verglichen. Ein weniger romantischer Mensch sah in dem Blond allerdings ein Färbemittel, das die moderne Kosmetikindustrie herausgebracht hatte.
    Alex Tarras war das egal. Hauptsache, die Puppe hatte Figur. Und damit war Mandy reichlich gesegnet. Der liebe Gott hatte an manchen Stellen fast zuviel des Guten getan. Vor allen Dingen an der Oberweite. Sie konnte kaum gebändigt werden, wenigstens nicht von den Pullovern, die Mandy trug.
    An diesem Montag hatte sie einen giftgrünen Pulli übergestreift. Dazu Hot Pants, deren Beinansätze nicht länger als ein Bleistiftstummel waren. Was an Beinen folgte, wirkte unendlich lang. Die Füße steckten in hochhackigen Schuhen, aus deren offener Vorderfront blutrote Nägel lugten.
    Mandy wußte, was ihr Gönner liebte. Obwohl sie sonst nicht mit großen Geistesgaben gesegnet war, hatte sie einen sechsten Sinn für das, was Männer mögen.
    Es gab Zeiten, in denen Mandy sich langweilte. Dann fühlte sie sich wie in dem berühmten goldenen Käfig. Die Stunden gingen und gingen dann einfach nicht herum.
    Jetzt war es wieder einmal soweit. Tarras hatte sie schon zwei Tage in Ruhe gelassen. Geschäfte, wie er sagte.
    Das Mädchen war sauer. Mit herabgezogenen Mundwinkeln hockte sie vor ihrem Schminkspiegel und suchte nach Fältchen. Doch das Puppengesicht zeigte nur reine, glatte Haut. Das hob Mandys Laune ein wenig. Denn nichts war für sie schlimmer als das Altern. Dann würde Tarras sie wegwerfen wie eine Bananenschale. Sie wäre nicht die erste gewesen.
    Mandys Zimmer war so groß wie die Wohnung eines Normal Verdieners. Und das runde Bett hätte vier Personen bequem Platz geboten. Die Gardinen vor dem Fenster reichten bis zum Boden. Zog man sie zur Seite, traf der Blick auf eine weite, künstlich angelegte Parklandschaft, die Tarras’ Villa umschloß. Für Mandys Kleider und Pelze reichte der riesige Einbauschrank kaum aus. Er war in Weiß gehalten, ebenso die weichen Felle auf dem Boden.
    »Ach, Scheiße«, sagte Mandy völlig undamenhaft, als sie gegen einen Tiegel mit Schminkpaste stieß, dieser umkippte und die braune Brühe sich auf dem Tisch und ihrer Kleidung breitmachte. Mandy zog die Sachen aus und etwas anderes über.
    Mit Tüchern und Watte wischte Mandy provisorisch den Tisch sauber. Sie war noch mit ihrer Arbeit beschäftigt, als Alex Tarras das Zimmer betrat.
    Alex Tarras war ein Bulle von Mann.
    Ein rotes, fleischiges Gesicht, in dem dicke Adern wie ein Spinnennetz verliefen. Haare hatte Tarras keine mehr, so daß er irgendwie an Kojak erinnerte. Er war auch ungefähr im gleichen Alter, kleidete sich ebenso elegant, und doch unterschied er sich in einem Punkt eklatant von dem Filmleutenant.
    Alex Tarras stand auf der anderen Seite des Gesetzes.
    Er war ein Verbrecher und verdiente ein Vermögen mit seinen Spielhöllen und Bordellen. Man nannte ihn den Callgirlkönig von London. Jede, kleine Hure lieferte an ihn ab. Ein Netz von Zuhältern und Gangstern hielt mit Gewalt und Brutalität die Organisation zusammen. Wenn ein Girl mal aufmuckte, dann fand es sich in der Themse als Wasserleiche wieder.
    Trotzdem hatte Tarras den Hals noch nicht voll. Er strebte danach, auch den Rauschgiftmarkt der Millionenstadt zu übernehmen, aber da saßen andere am Drücker. Die auszubooten, war mehr als schwierig. Doch in spätestens drei Jahren wollte Tarras es geschafft haben. Die ersten Banden hatte er schon aufgebaut. Sie setzten sich aus Einwanderern zusammen. Arbeitslose Farbige, die für ein paar Pfund das taten, was Tarras verlangte.
    Der Gangsterboß schloß die Tür. Er trug einen blaugrauen Anzug mit passender Weste und dezent gestreifter Krawatte.
    Augenblicklich knipste Mandy ihr Lächeln an. Schlangengleich erhob sie sich von ihrem Hocker. Sie trug ein langes, durchsichtiges Etwas und darunter nur die blanke Haut. Während sie auf Tarras zuging, wurde das Nylongewebe gegen ihren Körper gedrückt und brachte die Formen noch besser zur Geltung.
    Mit einer gekonnten Bewegung schlang Mandy ihre Arme um Tarras’ Nacken. »Ich habe dich vermißt, Darling«, flüsterte sie ihm ins Ohr.
    Tarras brummte nur. »Du lügst, ohne rot zu werden.«
    »Wirklich!« hauchte Mandy.
    Tarras

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