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0565 - Der Tod in seinen Augen

0565 - Der Tod in seinen Augen

Titel: 0565 - Der Tod in seinen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vor Jahren bekommen hatte, noch immer genau zu.
    Das Betongesicht!
    Wer mit ihm zu tun hatte, gehorchte ihm oder war tot. Nur selten gab es Menschen, die sich zwischen diesen beiden Alternativen durchmogeln konnten. Ansonsten traf das Betongesicht keinerlei Kompromisse. Da war es hart.
    Natürlich hieß er nicht nur Betongesicht. Diesen Namen wagten auch nur wenige auszusprechen. Viele in London, dazu zählte auch jeder Polizist – vom kleinsten Streifenbeamten bis hin zu den hohen Chefs – kannten ihn als Logan Costello, den Mafioso!
    Der Londoner Unterweltchef, der seit Jahren mit eiserner Hand die Szene regierte. Die Polizei war so frustriert, da sie ihm nichts beweisen konnte. Costello hatte im Laufe der Jahre seine Position noch verstärken können. Nicht zuletzt mit Hilfe Schwarzer Magie und durch Unterstützung der Hölle.
    Das war etwas abgeflaut. Die Mordliga, die Costello zur Seite gestanden hatte, existierte nicht mehr, dennoch gab es für ihn genügend Probleme.
    Andere Gruppen – nicht nur menschliche – hatten ihm den Kampf angesagt. Ihm, der dem Teufel stets ein dankbarer Diener gewesen war, wobei Asmodis innerhalb der dämonischen Hierarchie nicht von allen Schwarzblütlern anerkannt wurde.
    So gab es für Costello Zeiten, wo er nach zwei Seiten gleichzeitig kämpfen mußte. Eine verdammte Zwickmühle, die er sich nie ausgesucht hatte. Nun stand er auch wieder unter Druck. Schon den gesamten Dezember über hatte er den schweren Ärger gehabt. Jemand wollte ihm bei seiner »Arbeit« ins Handwerk pfuschen.
    Auch in dieser Nacht sollten sie wieder unterwegs sein, und Costello wollte endlich herausfinden, um wen es sich handelte. Bisher waren seine Nachforschungen zu sehr ins Leere gestoßen.
    Jedenfalls zitterten seine Leute bereits. Alles konnte er gebrauchen, nur keine schwache Truppe. So etwas sprach sich sehr rasch herum, so daß andere sich auf ihn stürzten wie die Geier.
    Logan Costello fühlte sich längst nicht als Aas. Noch war er verdammt lebendig, das würde er auch einigen Typen beweisen.
    Das Feuerwerk zum Jahreswechsel war verknallt, die Feste vorbei.
    In den frühen Morgenstunden legte sich der Moloch London wie ein schwergewichtiges Ungeheuer schlafen.
    Costello und seine Leute schliefen nicht. Der Mafiosi, der mehrere Häuser und Wohnungen besaß, stand vor einem Spiegel in einer seiner Wohnungen und ließ sich von einem livrierten Diener in den grauen Mantel helfen. Costello knöpfte ihn zu. Der Diener reichte ihm den schwarzen Hut, den Costello aufsetzte.
    »Wir werden erst später zurückkommen, Emilio. Du bist solange allein in der Wohnung…«
    Emilio verbeugte sich und klopfte gegen seine linke Brustseite, wo unter dem Stoff eine Waffe verborgen war. »Sie können sich auf mich verlassen, Capo.«
    »Danke, das weiß ich.«
    Emilio geleitete den Boß bis zur Tür. Draußen im Flur warteten drei Männer. Typen, die Costello beschützten und in ihren dunklen Hüten verdammt gefährlich aussahen.
    Sie schauten ihren Boß an, der zweimal nickte. Die Leibwächter gingen bis zum Lift vor und traten zuerst ein. Costello folgte, der dritte Aufpasser machte den Schluß.
    Emilio wartete an der Tür, bis die Leute verschwunden waren.
    Dann zog er sich zurück in die große und prunkvoll eingerichtete Wohnung des Obergangsters.
    Emilio gehörte zur jungen Generation von Mafiosi. Schon sein Vater hatte in Costellos Diensten gestanden und für ihn Schutzgelder kassiert. Er war aufgestiegen bis zum Gebietsleiter, vor einem halben Jahr jedoch an einem Herzschlag gestorben.
    Emilio erinnerte sich sehr oft an die prunkvolle Beerdigung. Sogar alteingesessene Mafiosi hatten geweint, und der kostbare Sarg war unter einem Heer von Kränzen kaum verschwunden.
    Das war Vergangenheit. Emilio lebte jetzt bei Costello, und der wiederum sorgte für die Witwe, damit es ihr nie schlecht ging, bis zu ihrem Tode. Da hatte die brutale Mafia einen eigenen Ehrenkodex.
    Auch Emilio wußte von den Schwierigkeiten, unter denen sein Capo litt. Er hätte ihm gern geholfen, doch sein Job war hier im Haus. Mit zweiundzwanzig sah man ihn noch als zu jung an. Emilio sollte erst heranreifen, um anschließend in den Frontring des Imperiums eingegliedert zu werden.
    Er hatte die Tür geschlossen und blieb in der fünfeckigen Diele stehen, unter deren Decke ein großer Lüster schwang. Echt Bleikristall.
    Das Glas schimmerte und glänzte im Licht der Lampe.
    Emilio freute sich, diesen Job angetreten zu haben. Er fühlte sich

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