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0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen

0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen

Titel: 0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dazu, sie immer häufiger anzuwenden und damit ihren Untergang zu beschleunigen. Als sie erstmals Personen verschwinden ließ und die Polizei darauf aufmerksam wurde, eskalierte die Entwicklung.
    Angefangen hatte es damit, daß Darlene ihr Para-Können dafür nutzte, in verschiedene Rollen und Personen zu schlüpfen. Dann hatte sie Spaß daran bekommen, in diesen Persönlichkeiten zu leben - und auch zu lieben. Sie genoß den Sex - nicht nur mit den Männern. Marie-Claire Genesse war ihr bis zum Schluß hörig gewesen und hatte auf ihre Anweisung hin versucht, Zamorra zunächst in die Irre zu führen. Und Darlene liebte es auch, sich ihren Liebhabern immer wieder in neuen Persönlichkeiten zu nähern, das Spiel des Verführens immer wieder erneut zu spielen und sich damit dem Reiz auszuliefern, sich selbst mit diesen Affären zu betrügen.
    Aber irgendwann wuchsen ihr diese komplizierten Verstrickungen aus Sex, Lügen und Ehebruch über den Kopf. Sie konnte ihren vielen Rollen einfach nicht mehr gerecht werden, und sie wünschte ihre Liebhaber zum Teufel - im wahrsten Sinne des Wortes. Auch Henri Banard war in diesen Beziehungen kein unbeschriebenes Blatt gewesen, wie sich nun herausstellte.
    Die ursprüngliche Entwicklung ihres Para-Könnens, das im Laufe der Jahre immer stärker wurde und schleichend ihren Verstand zerstörte, blieb allerdings ein ungelöstes Rätsel. Zamorra war sich sicher, daß auch Magie im Spiel war, denn sonst hätte Merlins Stern nicht einige Male auf schwarzmagische Ausstrahlungen reagiert und auch nicht das grüne Schutzfeld erzeugt. Aber diese Schwarze Magie spielte vermutlich nur eine untergeordnete Rolle.
    Wahrscheinlich hatte Darlene an magischen Ritualen teilgenommen, um ihre Para-Fähigkeiten zu verstärken. Dazu paßte auch, daß sie eine Teufelsgestalt einsetzte, um Menschen verschwinden zu lassen.
    Aber wie es wirklich gewesen war, konnte niemand genau sagen.
    Darlene Mott wurde in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert. Zamorra gelang es, vorher noch die Para-Ebene in ihrem Bewußtsein zu blockieren, um ihr eine weitere Zerstörung ihrer allmählich zersplitternden Persönlichkeit zu ersparen.
    Vollständig konnte ihm diese Blockierung jedoch nicht gelungen sein, weil später immer wieder kleine grüne Teufel hier und da gesehen wurden, die wie ein Spuk in der Anstalt oder Darlenes näheren Umgebung auftauchten und wieder verschwanden, ohne dabei allerdings Schaden anzurichten.
    Zamorra bedauerte, daß es keine Möglichkeit gab, Darlene zu heilen. Ihr Verstand war für alle Zeiten zerstört, und auch wenn sie jetzt kein anderes Aussehen mehr annehmen konnte - weil ihr Para-Bewußtsein blockiert war und sie auch nicht mehr an Folienmasken herankam, die sie hätte verändern können -, lebte sie weiterhin schizophren in verschiedenen Identitäten.
    Aber in Bordeaux holte der Teufel niemanden mehr.
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 564 »Die Gruft der schwarzen Wölfe«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 1 »Das Schloß der Dämonen«

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