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057 - Die Tochter des Werwolfs

057 - Die Tochter des Werwolfs

Titel: 057 - Die Tochter des Werwolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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durchgegeben werden. Wir brauchen einen Spender.«
    Henicke begriff jäh, dass es um sein Leben ging. Er riss mühsam die Augen auf, sah grelles Licht, weiße Kittel und Gesichtsmasken, verschwimmende Gesichter.
    »Ich zahle«, lallte er. »Setzt eine Belohnung aus, hunderttausend Mark für den Spender. Der King von Frankfurt zahlt alles.«

    Der Spender meldete sich sofort nach dem Aufruf. Er rief aus einem kleinen Taunusstädtchen an. Obwohl er von einem Funkstreifenwagen mit Blaulicht in die Uni-Klinik gefahren wurde, kam er erst, als Henicke schon im Koma lag.
    In aller Eile wurde die Bluttransfusion vorbereitet. Der Mann musste fast drei Liter opfern. Es hatte sich kein weiterer Spender gemeldet.
    Die Ärzte kämpften zäh um Jürgen Henickes Leben, und sie hatten Erfolg. Am späten Abend des nächsten Tages lag er auf der Intensivstation in seinem Einzelzimmer, noch blass und mitgenommen, aber guter Dinge. Der Spender musste für zwei Tage im Krankenhaus bleiben. Er erhielt vom Stationsarzt die Genehmigung, Jürgen Henicke unter vier Augen zu sprechen.
    Die beiden Männer musterten einander. Der Blutspender, der von einem Pfleger hereingeführt worden war, setzte sich auf einen Stuhl. Henicke hatte großes Glück gehabt, eine Kugel war aus seinem Unterleib und sechs aus seinen Beinen entfernt worden.
    Sein Zustand war kritisch, aber es galt als sicher, dass er durchkommen würde. In ein paar Wochen würde er wieder auf den Beinen sein.
    »Sie haben mir also Blut gespendet und das Leben gerettet«, sagte Henicke zu dem unscheinbar aussehenden Mann mit der randlosen Brille. Der Blutspender war ein alter Mann. »Sie wollen sicher das ausgeschriebene Geld?«
    Der Alte schüttelte den Kopf.
    »Weshalb sind Sie dann hier? Sie haben den Oberarzt dringend gebeten, mich zu sprechen. Nicht einmal die Polizei hatte bis jetzt Zutritt. Na ja, die Bullen kriegen den Kerl ohnehin nicht, der mich umgemäht und meinen Leibwächter erschossen hat. Das besorge ich auf meine Art.«
    »Du bist ein Schwein, Henicke. Ich hasse dich.«
    Der Zuhälter stutzte.
    »Wie war das? Mann, ich höre wohl nicht recht. Du hasst mich, und trotzdem spendest du mir dein Blut, rettest damit mein Leben? Du tickst wohl nicht richtig?«
    Der Besucher in Bademantel und Pyjama lachte leise, aber weder Freundlichkeit noch Humor lagen in seinem Lachen.
    »Ich habe den Killer bezahlt, der auf dich schoss, Henicke. Er hatte strikte Order, dich nur schwer zu verwunden. Ich kenne deine Blutgruppe. Es war gar nicht leicht, an die Unterlagen der Kriminalpolizei heranzukommen. Mein Blut ist von ganz besonderer Art. Du wirst sehr bald gesund werden, viel schneller, als die Ärzte es für möglich halten. Du fühlst dich jetzt schon besser, als du solltest, sonst könntest du nicht ein so langes Gespräch führen.«
    »Was soll der Käse, Opa? Drück dich gefälligst vernünftig aus, ich kenne dich überhaupt nicht. Was willst du von mir?«
    »Mich kennst du nicht. Aber du kennst Petra, das hübsche blonde Mädchen, das du mit Gewalt dazu brachtest, für dich auf den Strich zu gehen. Die kleine Petra, die dir arglos vertraute, die dir helfen und dich bessern wollte.«
    »Keine Ahnung, wovon du sprichst. Ich kenne eine Menge Weiber.«
    »Du weißt genau, wovon ich rede, Henicke. Petra war vor dir geflüchtet, sie wagte sich nicht nach Hause und hielt sich versteckt. Damals war dir die Polizei hart auf den Fersen, Henicke. Du durftest kein Risiko eingehen. Petra musste stumm gemacht werden. Sie wurde mit zerschnittenem Gesicht auf einer Müllhalde gefunden, eine Berettakugel im Kopf. Wie ein Stück Dreck war sie dort hingeschmissen worden.«
    »Ich erinnere mich an den Fall, ich habe in der Zeitung davon gelesen. Aber damit habe ich nicht das Geringste zu tun. Zu der Ansicht kam auch die Polizei.«
    »Die Kripo konnte dir nichts nachweisen, Henicke, aber du warst es. Jeder in der Unterwelt weiß das, ich weiß es, und du weißt es auch.«
    Henicke schwieg, sein Besucher wurde ihm unheimlich. Der Zuhälter erinnerte sich nur zu gut an die Studentin Petra. Mit Hilfe seines Leibwächters, der am Vorabend erschossen worden war, und eines anderen Zuhälters hatte er sie umgebracht.
    »Ich bin Petras Vater«, sagte der Alte. »Sie war mein einziges Kind. Wir haben sehr an ihr gehangen, meine Frau und ich. Sie war unser spätes Glück. Bis du kamst, hatten wir nie Ärger mit Petra.«
    Henicke sagte mürrisch: »Ich habe sie nicht umgebracht.«
    »Deine Lügen ändern nichts

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