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057 - Die Tochter des Werwolfs

057 - Die Tochter des Werwolfs

Titel: 057 - Die Tochter des Werwolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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führen.
    Gisela Sommer betrat das Haus. Der Leichnam ihres Mannes sollte ins Kriminalmedizinische Institut nach Frankfurt überführt werden. Gisela wollte allein sein. Dorian hatte mit den Polizeibeamten gesprochen und gebeten, sie nicht zu belästigen. Sie brauchte Zeit, um den Schock zu verkraften.
    Da die Polizisten von der Anwesenheit des Henicke-Werwolfs nichts wussten, und diese auch Dorian, Coco und Trevor Sullivan unbekannt war, wurde das Haus weiter von außen bewacht. Dorian und Coco gingen mit Trevor Sullivan in das nahe Gasthaus. Inspektor Neureuter war verständigt worden und sollte bald eintreffen.
    Die Polizei hatte die Neugierigen von der Straße gewiesen. Mit dem Eintreffen von Reportern war bald zu rechnen. Aber die Polizisten hatten von Inspektor Neureuter strikte Order erhalten, niemanden ins Haus der Sommers zu lassen.
    Gisela Sommer trat zuerst ins Badezimmer, um sich das Blut ihres Mannes von den Händen zu waschen. Draußen hatte es wieder zu schneien begonnen, dicke Flocken fielen vom Himmel. Bald würde die Spur des Werwolfs verschneit sein.
    Die Frau sah das geöffnete Fenster. Sie ging in die Diele und schaute sich angstvoll um. Dann lief sie hinunter in den Keller und holte die Nullacht, die noch unten auf der Treppe lag.
    Lauschend stand sie in der Diele: Aus dem Schlafzimmer hörte sie ein leises Winseln. Leise ging sie hin und öffnete die Tür. Eine verkrümmte, behaarte Gestalt lag vor dem Doppelbett auf dem Vorleger. Gisela sah sofort, dass ihr keine Gefahr drohte.
    Der Werwolf war mitten in der Rückverwandlung. Gisela kannte das von ihrem Mann. Bald würde die Bestie wieder ein Mensch sein. Die Frau wusste, dass es nur einer sein konnte: Jürgen Henicke. Er hatte ihre Tochter auf dem Gewissen. Er war an allem schuld. An seiner Stelle war ihr Mann unter den Kugeln der Polizei gestorben.
    Zuerst wollte sie die Silberkugeln auf ihn abschießen, aber dann begann sie zu überlegen. Diese Strafe war zu gering für Henicke. Sie würde etwas anderes tun. Es war zwar ein Risiko dabei, denn bei einer Haussuchung würde Henicke entdeckt werden. Doch was hatte sie zu verlieren?
    Eine Ausrede würde sie immer finden. Im schlimmsten Fall würde sie von der Polizei eine Ermahnung bekommen.
    Der Werwolf starrte sie an. Er war ihr wehrlos ausgeliefert.
    »Steh auf!«, sagte sie. »Geh hinunter in den Keller, sonst schieße ich dich auf der Stelle ab! Aber ich werde dich nicht mit einer schnellen Kugel töten. Nein, ich werde dich in den Leib und in die Beine, in die Arme und in die Schultern schießen, damit du langsam und elend an der zersetzenden Kraft des Silbers zugrunde gehst.«
    Er wusste, dass sie nicht scherzte. Hass flackerte in ihren Augen. Dieser alten Frau hatte der Henicke-Werwolf alles genommen.
    Mühsam quälte er sich hoch, wankte an Gisela vorbei zum Keller. Er war so schwach, dass er die Kellertreppe hinunterfiel. Unten wurde er durch die Qualen der Metamorphose ohnmächtig.
    Gisela Sommer stieß ihn ein paar Mal an, stach ihn mit einer silbernen Nadel, um sicher zu sein, dass er sich nicht verstellte. Dabei hielt sie die Pistole ständig schussbereit.
    Als sie sich davon überzeugt hatte, dass der Werwolf ohne Bewusstsein war, schleifte sie ihn zu den Ketten und fesselte ihn. Sie wusste nicht, weshalb die Rückverwandlung jetzt schon einsetzte, denn eine Vollmondnacht stand noch bevor. Aber bei der Lykanthropie spielen viele Faktoren mit. Vielleicht verwandelte Henicke sich früher zurück, weil es seine erste Metamorphose war, vielleicht lag es an seinem Organismus.
    Es dauerte über eine Stunde, bis Jürgen Henicke wieder zu sich kam. Er sah an sich herunter, er hatte seine menschliche Gestalt wieder, war nackt und trug Ketten. In seinem Mund steckte ein Knebel. Henickes Werwolfphase war bis zum nächsten Vollmond vorbei.
    Vor ihm saß Gisela Sommer auf einem Stuhl, die Pistole in der Hand. »Kannst du mich verstehen, Jürgen Henicke?«, fragte sie.
    Er regte sich nicht. Da nahm sie einen Stock und schlug auf den Mann ein, dass er sich vor Schmerzen krümmte.
    »Kannst du mich verstehen?«
    Er nickte.
    »Du sollst furchtbar büßen, Jürgen Henicke, für das, was du getan hast. Du wirst bis ans Ende deiner Tage hier im Keller angekettet bleiben. Ich werde dir zu essen und zu trinken geben. Nicht zu viel, nicht zu wenig, gerade genug, dass du am Leben bleibst. Du brauchst keine Angst zu haben, dass ich dich schlage oder quäle, außer wenn du mir nicht gehorchst. In der Zeit

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