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0570 - Die Stimmen der Qual

Titel: 0570 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Theorie, sondern wir erleben das in diesem Augenblick."
    Alantor Myn dachte noch nicht daran, dem Drängen seiner Kollegen einfach nachzugeben.
    „Selbst wenn ihr recht habt und wir mit mehrfacher Lichtgeschwindigkeit durch ein übergeordnetes Kontinuum fliegen, ist das noch lange kein Grund den Kopf zu verlieren. Wir müssen jede unserer Handlungen gut überlegen."
    „Und mit jedem Gedanken, den wir an Überlegungen verschwenden, vergrößert sich die Kluft zwischen uns und Asporc!" rief jemand.
    „Wir dürfen nicht länger warten!"
    „Wir müssen sofort Maßnahmen ergreifen!"
    „Und welche Maßnahmen sollen das sein?" fragte Alantor Myn.
    „Wir haben bei der langwährenden Erforschung des Schiffes nicht nur Mißerfolge zu verzeichnen gehabt", wurde ihm von seinem Gegenspieler geantwortet. „Unsere Erfolgsliste ist recht beachtlich. So kennen wir von vielen Geräten Sinn und Zweck und verstehen uns auf ihre Handhabung. Über andere Geräte, die wir nur teilweise beherrschen, haben wir aufschlußreiche Daten erarbeitet. Aufgrund dieser gesammelten Forschungsunterlagen haben wir Berechnungen angestellt, deren Ergebnisse einen hohen Wahrscheinlichkeitswert besitzen. Daraus geht hervor, welche Bedeutung den einzelnen Bedienungselementen vermutlich zukommt."
    „Und anhand dieser sehr fraglichen Berechnungen wollt ihr ein Schiff eines von uns völlig fremden Volkes manövrieren?"
    erkundigte sich Alantor Myn ungläubig.
    „Wir sind fest entschlossen, das Risiko einzugehen. Denn wir haben keine andere Wahl!"
    „Ich werde mich dem Wunsch der Mehrheit beugen", meinte Alantor Myn. „Die Zentrale steht euch für das Experiment zur Verfügung."
    Er zog sich zurück. Die Wissenschaftler machten sich sofort daran, die nach ihren Berechnungen erforderlichen Schaltungen vorzunehmen.
    Heydrac Koat starrte erwartungsvoll auf den großen Bildschirm und er bemerkte nicht, daß Alantor Myn neben ihn trat.
    „Wie stellst du dich zu diesem Experiment, Heydrac Koat?"
    Der Wissenschaftler zuckte zusammen.
    „Ich begrüße es und lehne es ab", sagte er unsicher. Dann klärte er den scheinbaren Widerspruch seiner Worte auf. „Ich möchte nicht in ein fremdes Weltall verschlagen werden, deshalb befürworte ich, daß alles für unsere Rückkehr getan wird.
    Andererseits habe ich Angst, daß durch Fehlschaltungen Kräfte wachgerufen werden, die uns alle verschlingen."
    „Mir geht es ebenso", gestand Alantor Myn. „Aber ich hätte mich eher für die Forschung des grenzenlosen Alls entschlossen."
    Heydrac Koat spürte einen Druck an seinem Arm und hörte Arnani Cuor rufen: „Die Sterne!"
    Tatsächlich, da waren sie wieder. Sie füllten den ganzen Bildschirm aus. Es machte keinem der Wissenschaftler in diesem Augenblick etwas aus, daß sie unbekannte Konstellationen bildeten.
    „Wir haben es geschafft", sagte Heydrac Koat erleichtert.
    Plötzlich ertönte ein markerschütternder Schrei aus einem Lautsprecher der schiffseigenen Sprechanlage.
    „Wer hat die Ungeheuer geweckt", schrie jemand in höchsten Tönen der Angst. „Diese metallenen Monstren werden uns alle töten..."
    Die Stimme erstarb. Aus dem Lautsprecher war ein Poltern zu hören, das von einem unheimlichen zischenden Laut überlagert wurde.
    Einige Wissenschaftler liefen, von Neugier getrieben, auf die Korridore hinaus. Dort kamen ihnen bereits die Maschinenwesen entgegen. Sie besaßen annähernd die Gestalt von Asporcos, hatten zwei Beine und zwei Arme, waren jedoch viel größer. Und ihre Arme endeten nicht in Händen, sondern in Waffenmündungen, aus denen Blitze zuckten.
     
    *
     
    Heydrac Koat versuchte später, diese schrecklichen Augenblicke zu rekonstruieren, doch seine Erinnerung an das fürchterliche Massaker war nur lückenhaft.
    Er wußte nur, daß er beim Anblick der Maschinengeschöpfe Arnani Cuor am Arm packte und mit ihr tiefer in die Halle hineinrannte. Rund um sie waren Flammen.
    In der Luft lag das Zischen der gespenstischen Strahlenschüsse, das Schreien der Getroffenen und das Poltern schwerer Metallbeine auf dem kunststoffbeschichteten Boden. Ein beißender Geruch verlegte Heydrac Koats Atemwege.
    Er mußte geblendet die Augen schließen, als vier Schritte vor ihm eine Gruppe von drei Wissenschaftlern verglühte. Instinktiv warf er sich zu Boden und zog Arnani Cuor mit sich. Sie klammerte sich an seinen Beinen fest.
    „Wir müssen weiter!" schrie er ihr zu und zog sie hoch.
    Wohin sollte er sich wenden? Alle Ausgänge waren besetzt. Die

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