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0570 - Die Stimmen der Qual

Titel: 0570 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bedienten. Er hatte das Rumoren für das Arbeitsgeräusch dieser Maschinen gehalten.
    Doch die Alarmsirene ernüchterte ihn.
    Die Geräusche stammten nicht von irgendwelchen Maschinen, sondern kamen vom Schiff selbst.
    Hoffentlich hatte nicht einer der Wissenschaftler einen der Hebel gedrückt, deren Funktion sie noch nicht kannten.
    „Alle Teams sofort in die Zentrale!"
    Das war die Stimme Alantor Myns, die aus dem Funksprechgerät ertönte.
    Heydrac Koat überlegte nicht lange. Er ließ alles liegen und stehen und rannte auf den nächsten Aufstiegsschacht zu. Er kannte sich im Schiff aus und wußte, wo der Raum lag, den die Techniker als „Zentrale" bezeichneten.
    Als er den Aufstiegsschacht erreichte, erblickte er Arnani Cuor, die Xenologin, die seit der Landung des Schiffes das Geheimnis seiner Erbauer zu lüften versuchte. Noch bevor sie ihn erreicht hatte, rief sie: „Wir fliegen!"
    Heydrac Koat konnte den Sinn ihrer Worte im ersten Augenblick nicht erfassen.
    „Wir fliegen?" wiederholte er. „Aber das ist unmöglich. Wir müßten zumindest den Andruck zu spüren bekommen, der bei der Startbeschleunigung entsteht!"
    Arnani Cuor schüttelte den Kopf und verschwand im Schacht.
    Heydrac Koat folgte ihr. Er konnte es immer noch nicht glauben, daß das Schiff gestartet sein sollte. Selbst wenn jemand trotz der Warnungen und Verbote eine Funktion ausgelöst hatte, so war es unwahrscheinlich, daß er ausgerechnet den „Starthebel" erwischte.
    Abgesehen davon war es unmöglich, dieses riesige Schiff mit einem einzigen Hebeldruck in Bewegung zu setzen. Wenn man bedachte, wie viel Vorbereitungsarbeiten und komplizierte Vorgänge notwendig waren, um eines der viel kleineren heimischen Raumschiffe zu starten, dann konnte man sich vorstellen, welcher Aufwand notwendig war, um diesen Koloß zu bewegen.
    Heydrac Koat hätte früher nicht in seinen kühnsten Träumen anzunehmen gewagt, daß so ein riesiges Raumschiff überhaupt die Anziehungskraft eines Planeten überwinden könnte. Mit dieser Meinung stand er nicht allein, sondern alle Raumfahrtspezialisten teilten sie mit ihm. Erst die Landung dieses Raumgiganten hatte alle Theorien seines Volkes zerstört.
    Als er zusammen mit der Xenologin in der Zentrale ankam, herrschte dort ein grenzenloses Durcheinander. Die Wissenschaftler überschrieen sich gegenseitig, sie gestikulierten aufgeregt und liefen ziel- und planlos durch die Halle.
    Aber Heydrac Koat nahm das alles nur unterbewußt wahr. Er hatte nur Augen für den riesigen Bildschirm. Seit sie das fremde Schiff betreten hatten, bemühten sich die Techniker, ihn in Betrieb zu nehmen - ohne Erfolg. Doch jetzt war er erhellt und zeigte ein naturgetreues, dreidimensionales Bild der Außenwelt!
    Diese Tatsache allein verblüffte Heydrac Koat. Noch viel erregender war jedoch die Szenerie, die auf dem Bildschirm zu sehen war: Über die ganze Breite spannte sich das tiefschwarze All mit den funkelnden Lichtpunkten darin - die Sterne, in der Bildmitte war für einige Augenblicke ein faustgroßer Himmelskörper zu sehen, der schnell zusammenschrumpfte und schließlich vom uferlosen Sternenmeer verschluckt wurde - Asporc.
    „Bei meiner Kammspange - wir fliegen", sagte Heydrac Koat fassungslos.
    Er spürte, wie sich Arnani Cuor an ihn preßte. Ein Blick in ihr Gesicht zeigte ihm, daß es sich vor Angst grau verfärbt hatte. Und er spürte selbst, daß Panik sich seiner zu bemächtigen drohte.
    Wohin er auch blickte, überall sah er verstörte, ratlose Gesichter, von überall her drangen ängstlich vibrierende Stimmen auf ihn ein.
    Nur Alantor Myn, der wissenschaftliche Leiter des Forschungsteams, behielt die Fassung und versuchte, die aufgeregten Kollegen zu beruhigen.
    „Wir wissen zwar nicht, was die Maschinerie des Schiffes aktivierte und was den Startvorgang ausgelöst hat", rief er. „Im ersten Augenblick muß es so scheinen, als seien wir Gefangene und dazu verdammt, den Flug ins Unbekannte mitzumachen. Wir können nicht erwarten, von einem unserer eigenen Raumschiffe gerettet zu werden, denn keines von ihnen ist nur annähernd so schnell wie dieses hier. Von außen können wir nicht auf Hilfe rechnen. Trotzdem schätze ich unsere Chancen als ziemlich gut ein. Ich glaube nämlich, daß wir uns selbst helfen können."
    Ein Stimmengemurmel folgte seinen Worten, das aber sofort wieder verstummte, als er fortfuhr: „Wir alle hätten unsere Kammspangen dafür gegeben, wenn es uns gelungen wäre, das fremde Raumschiff in

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