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0571 - Die Legende vom grauen Riesen

0571 - Die Legende vom grauen Riesen

Titel: 0571 - Die Legende vom grauen Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Glasklappe davor, an der Seite einige Tasten, darüber die Anzeige einer Digitaluhr. Das Ding sah aus wie ein Fernseher, in dem man kochen konnte.
    »Weißt du, was es ist?« erkundigte sich Sheila Conolly.
    »Na ja, ich kann es mir denken. TV und Video fallen aus. Da bleibt nicht mehr viel übrig.«
    Die Antwort gab Lady Sarah. »Das ist ein Mikrowellenherd. Wir haben gedacht, daß dieses Geschenk mehr als nützlich ist für dich. Da kannst du deine Mahlzeiten in Minutenschnelle aufwärmen. Trinkst auch mal ein Glas warme Milch…«
    »Oder kühles Bier!« sagte ich in Lady Sarahs Rede hinein.
    »Sei nicht so läppisch. Soll ich dir als alte Frau die Funktion der Mikrowelle noch erklären?«
    »Nein, auf keinen Fall, Sarah. Das ist nicht nötig. Ich nehme mir einen Tag Urlaub und studiere die Beschreibung.«
    »Die habe ich sogar in meinem Alter verstanden!« hielt mir Sarah Goldwyn entgegen.
    »Na und?«
    »Du freust dich nicht!« stellte Jane fest.
    »Na ja«, ich wand mich etwas, »damit habe ich nicht gerechnet. Mich hat eben die Überraschung fast sprachlos gemacht.«
    Jane verzog das Gesicht. »Der lügt wieder, ohne rot zu werden. Außerdem ist es ein Geschenk, das ihr beide benutzen sollt. Suko kann auch damit kochen.«
    Ich drehte mich um, weil Suko feixend hinter mir stand. »Du wußtest Bescheid?«
    »Klar doch.«
    »Willst du mir ebenfalls helfen?«
    »Ja.«
    »Dann ist gut.«
    »Aber denke nur nicht, daß ich alles allein koche. Ich werde dich sogar anlernen.«
    Ich nickte den Freunden zu. »Ihr werdet euch wundern. In einem Monat bin ich stadtbekannt als der Bocuse von London. Das kann ich euch jetzt schon sagen.«
    »Und wo willst du dein Festessen starten?« rief Sheila.
    »Bei Suko natürlich. Wir quetschen uns alle in seine Wohnung.«
    Danach lachte ich und breitete die Arme aus. »Trotzdem freue ich mich, daß ihr alle gekommen seid. Danke, herzlichen Dank!«
    »So, jetzt mal raus aus der Küche!« rief Sheila von der Tür her.
    »Ich habe hier eingeschenkt.« Sie stand im Wohnraum, in den wir alle gingen. Auf dem Tisch stand das Tablett mit den Gläsern. In den langen Flöten sprudelte der Sekt.
    »Aber einer fehlt noch!« rief Johnny, der ein Glas mit Orangensaft bekommen hatte.
    »Richtig.« Bill, sein Vater, nickte.
    »Und wer?« wollte ich wissen, mich dabei drehend und meine Freunde anschauend.
    »Kein Dämon«, sagte Glenda.
    »So etwas würde auch noch passen. Ich bin es gewohnt, mit allem zu rechnen.«
    Da klingelte es.
    »Ist das der Gast?« fragte ich.
    Glenda drückte mich in Richtung Flur. »Ja, mach schon auf, John. Los, öffne!«
    »Mit Waffe?«
    »Ohne bitte.«
    »Wie du willst.«
    Ich ging hin, schaute nicht durch den Spion, sondern zog die Tür mit einer heftigen Bewegung auf.
    Auf der Fußmatte stand ein Gentleman. Bowler auf dem Kopf, einen blauen Mantel tragend, das weiße Hemd, die korrekt gebundene Krawatte, große Augen hinter Brillengläsern, ein Lächeln um die Mundwinkel.
    »Sir James!« rief ich.
    »Herzlichen Glückwunsch, John!« Er nahm den Bowler ab und streckte mir die Hand entgegen.
    Ich drückte sie fest.
    »Alles, alles Gute für das neue Lebensjahr. Lassen Sie sich nicht überfahren, geben Sie auf sich acht und bieten Sie der schwarzmagischen Seite weiterhin die Stirn.«
    »Danke, Sir, ich werde mich bemühen. Vielen Dank! Bitte«, ich trat zur Seite. »Kommen Sie doch herein.«
    »Gern.« Er nickte, wischte seine Schuhsohlen ab. »Ich habe mich leider etwas verspätet, weil mir der Dienst dazwischen kam. Wie hat Ihnen das Geschenk gefallen?«
    »Ich bin jetzt noch sprachlos.«
    »Vor Glück?«
    Ich half dem Superintendenten aus dem Mantel. »Nun ja, so ungefähr, meine ich.«
    »Er will jetzt schon anfangen zu kochen, Sir!« rief Jane Collins und hob ihr Glas.
    »Aber bitte nicht den Sekt erhitzen!« sagte der Alte.
    Er bekam auch ein Glas. O Wunder, Sir James nahm es sogar entgegen, wo er sonst nur Wasser trank.
    Wir machten es noch einmal feierlich und bauten uns in einem großen Halbkreis auf. Jeder hob sein Glas, man ließ mich hochleben.
    Wir nahmen wieder einen Schluck, und mir wurde dabei schon komisch.
    Ich freute mich natürlich über das Kommen meiner Freunde. Sie hatten mich tatsächlich überrascht und natürlich auch Sir James Powell. Nachdem der Klang der Gläser verweht war, wurde mir die nächste Überraschung präsentiert.
    Bill Conolly, mein ältester Freund, sprach sie aus. »Lieber John«, sagte er und stellte dabei sein Glas weg. »Es gibt

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