0571 - Raumschiff der Besessenen
Schicksal. Er setzte sich über Interkom mit dem Bereitschaftsraum in Verbindung. Er wählte sechs Freiwillige aus und schickte sie, nur mit Paralysatoren bewaffnet, in jenen Space-Jet-Hangar, den Ras Tschubai als Heydrac Koats Aufenthaltsort angab.
„Nehmt auf jeden Fall eine Schwebebahre mit", trug er ihnen auf, „falls der Asporco wieder einmal bewegungsunfähig sein sollte."
„Das trifft bestimmt nicht zu", erklärte Gucky, der mitgehört hatte. „Heydrac Koat ist bei vollem Bewußtsein. Ich kann seine Gedanken nur verschwommen lesen, weil sie immer stärker von den Fremdimpulsen überlagert werden. Aber aus ihnen geht eindeutig hervor, daß er die Absicht hat, einen Piloten zu kidnappen und nach beendeter Linearetappe mit ihm in der Space-Jet zu fliehen."
„Das ist die Absicht des Asporcos", sagte Ribald Corello mit schwacher Stimme. „Aber die Macht, die ihn nun immer mehr beherrscht, wird ihn an der Ausführung hindern..."
„Der parapsychische Druck wird immer stärker", meldete Irmina Kotschistowa, die, zusammen mit den anderen Mutanten, unschlüssig und abwartend das Kommandopult umstand. In ihrem Gesicht waren noch immer die Spuren der simulierten Lashat-Pocken zu sehen, doch konnte man beobachten, wie die Narben nach und nach verschwanden.
„Das Einsatzkommando hat den Hangar erreicht", berichtete Roi Danton, der die Geschehnisse auf dem Bildschirm des Interkoms verfolgte. „Bisher haben die Männer noch keine hypnosuggestiven Impulse zu spüren bekommen."
„Das bleibt nicht so", prophezeite Takvorian.
„Ich fühle, daß es bald anders kommen wird", ließ sich Merkosh vernehmen.
„Ich werde beeinflußt", sagte Ribald Corello mit erstickter Stimme. Sein Trageroboter setzte sich plötzlich in Bewegung und stelzte auf seinen Spinnenbeinen langsam durch die Kommandozentrale. „Noch kann ich die hypnosuggestiven Impulse abwehren, aber lange werde ich dieser Belastung nicht standhalten. Perry, ich erhalte den Befehl, Sie zu überwältigen und Atlan..."
Der Arkonide griff automatisch zum Paralysator und brachte ihn in Anschlag. Rhodan schob die bewaffnete Hand mit einer entschlossenen Bewegung zur Seite.
„Versuchen Sie, weiterhin Widerstand zu leisten, Corello", sagte Rhodan eindringlich. Auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen, und er verspürte Mitleid mit dem Supermutanten, als er sah, wie sich sein kleines Kindergesicht vor Anstrengung verzerrte.
Er wandte sich an die anderen. „Schließt euch zu einem Geistesblock zusammen. Ihr müßt Corello beistehen. Es scheint, als ob sich die gesamten geballten Parapsi-Impulse auf ihn konzentrieren. Zusammen seid ihr stark und könnt die Angriffe zurückschlagen."
„Sie haben es geschafft „ rief Roi Danton triumphierend. „Der Asporco hat sich nicht zur Wehr gesetzt, als ihn die Männer des Einsatzkommandos aus der Space-Jet holten und auf die Schwebebahre verfrachteten. Und jetzt ab mit ihm in die Ezialistische Abteilung, Jungens!"
Als er sich vom Bildschirm abwandte, sah er, daß die Mutanten einen Kreis bildeten und miteinander körperlichen Kontakt hielten.
Ribald Corello seufzte erleichtert auf.
Roi wollte zu Rhodan und Atlan zurückkehren, dabei mußte er an Alaska Saedelaere und Mentro Kosum vorbei.
Der Transmittergeschädigte gab ein Ächzen von sich und schlug die Hände vor die Maske; zwischen seinen Fingern zuckten kleine Elmsfeuer. Der Emotionaut auf dem Nebensitz nahm die SERT-Haube ab und starrte mit verkniffenem Gesichtsausdruck vor sich hin.
„Es wird schon alles gut gehen", sagte Danton mit einem Blick auf den Panoramaschirm, auf dem wieder das All mit seinen unzähligen Sternen zu sehen war. Die elfte Linearetappe war abgeschlossen.
„Das habe ich die anderen Male auch geglaubt", sagte die Emotionaut mit ausdrucksloser Stimme. „Trotzdem hat es Kursabweichungen gegeben."
Roi Danton blieb neben ihm stehen.
Wenige Sekunden später traf aus der Ortungszentrale die Meldung ein: „Alles in Ordnung. Diesmal sind wir genau auf Kurs."
Mentro Kosum atmete hörbar auf. Roi Danton klopfte ihm ermunternd auf die Schulter und ging weiter.
In den Kreis der Mutanten kam plötzlich Unruhe. Gucky zog sich aus dem Geistesblock zurück, blickte wie benommen um sich und sagte dabei: „Die Männer bringen den Asporco nicht in die Ezialistische Abteilung, sondern kommen mit ihm geradewegs zur Kommandozentrale!"
*
Korporal Fosfyl hatte seine dreißig Bereitschaftssoldaten in drei Gruppen aufgeteilt.
Die erste
Weitere Kostenlose Bücher