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0572 - Zarkahrs Braut

0572 - Zarkahrs Braut

Titel: 0572 - Zarkahrs Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zusammen und wirbelte herum.
    »Fooly!« entfuhr es ihr. »Untier! Mußt du dich unbedingt so anschleichen und mich derart erschrecken?«
    »Ich bin kein Untier!« protestierte Fooly empört und immer noch laut. »Ich bin überhaupt kein Tier! Ich bin ein Drache! Und ich habe mich auch nicht angeschlichen, sondern bin ganz normal gegangen. Und ich will jetzt wissen, was es da zu sehen gibt. Ein Geheimnis?«
    Patricia zog die Tür hastig, aber möglichst geräuschlos ins Schloß.
    »So könnte man es sagen«, erwiderte sie.
    »Will ich auch sehen!« verlangte Fooly. »Ich will auch wissen, was das für ein Geheimnis ist!«
    »Kommt ja gar nicht in die Tüte!« wehrte Patricia ab und versuchte den Drachen zurückzuschieben.
    Ebensogut hätte sie versuchen können, eine Dampflokomotive zu bewegen. Fooly stand wie festgewachsen vor ihr auf dem Gang, ein etwa 1,20 m großes, recht massiges Wesen auf kurzen Beinen, mit kurzen Armen und vierfingrigen Händen, mit braungrüner, gefleckter Lederhaut und einem langen Echsenschädel.
    Vom Kopf über den Rücken zog sich ein Kamm aus spitzen Hornplatten bis zur Schweifspitze, und aus dem Rücken ragte ein Flügelpaar hervor, das viel zu klein aussah, um das Gewicht dieses fetten, kleinen Ungetüms tragen zu können.
    Entsprechend unbeholfen sahen seine Flugbewegungen auch aus. Statt dessen konnte er prachtvoll Feuer speien und Unsinn anstellen.
    Fooly kam aus einer Dimensionsebene, die man das Drachenland nannte, doch seitdem er seine Elter verloren hatte, lebte auch er in Zamorras Loire-Schloß. Er konnte nicht zurück ins Drachenland, schließlich war er erst etwas über hundert Jahre alt und damit noch ziemlich jung.
    »Was da vor sich geht, geht dich überhaupt nichts an!« fuhr Patricia fort. »Nun verschwinde schon endlich !«
    »Aus dir spricht die totale Unsicherheit«, behauptete Fooly. »Du weißt selbst nicht, was da passiert! Ich wette, daß Zamorra und Nicole sich da drinnen ganz, ganz lieb haben!«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Ich weiß es eben. Du nicht? Paß auf, ich erkläre es dir. Es ist wie mit den Blümchen und den Bienchen. Wenn die Blümchen…«
    »Ich weiß das, du grünhäutige Nervensäge!« fauchte Patricia.
    »Bist du dir da auch ganz sicher? Aber warum stellst du dich dann so an?« Fooly schüttelte den Kopf.
    »Ich?«
    »Ja, du! Dabei kannst du gar nicht wissen, wie es geht. Schließlich hast du keinen Mann.«
    »Ich - oh« Unwillkürlich lief sie dunkel an. »Woher soll denn wohl der kleine Rhett gekommen sein? Den hat wohl der Klapperstorch gebracht, wie?«
    »Sagte ich’s nicht?« triumphierte Fooly. »Du hast ab-so-lut keine Ahnung !«
    Sprach’s und watschelte hoheitsvoll davon. Fassungslos sah Patricia hinter ihm her…
    In diesem Moment wurde die Tür zum Frühstückszimmer aufgerissen. »Was, zum Teufel, ist denn hier…?«
    Patricia wirbelte herum. Zamorra stand im Türrahmen, das Hemd bis zum Bauchnabel geöffnet, und schaute sie verwundert an.
    »Patricia…!«, sagte er vorwurfsvoll.
    Und Lady Patricia wurde rot…
    ***
    Antoine Mayenne überlegte, ob es nicht doch eine Chance gab, sich des Auftrags zu entledigen. Er ließ sich nicht gern unter Druck setzen, außerdem hatte der Auftraggeber gleich zu Anfang zwei seiner Leute umgebracht, und das alles nur, um seine Macht zu demonstrieren!
    Unter anderen Umständen hätte Mayenne den Auftraggeber getötet.
    Aber etwas in ihm warnte ihn davor. Der Auftraggeber war nicht so einfach zu töten.
    Wer oder was war er überhaupt?
    Mayenne hatte nie zuvor erlebt, daß man einen Raum dermaßen in seinen Lichtverhältnissen ›teilen‹ konnte, daß in der einen Hälfte normale Helligkeit herrschte und in der anderen tiefste Dunkelheit.
    Und die Flügel…
    Vielleicht war es besser, erst einmal zu tun, was der Unheimliche verlangte. Vielleicht zeigte er ja später eine Schwäche.
    Mayenne traute ihm nicht. Würde er wirklich den Schutz bieten können, den er versprochen hatte?
    Andererseits hatte er Redon und Couffé ermordet, ohne daß Mayenne oder der Algerier gesehen hatten, wie das geschehen war. Offenbar hatte der Unheimliche nicht einmal eine Waffe eingesetzt!
    »Wenn wir diese Frau entführen sollen«, sagte Fajidah unruhig, »müssen wir mehr über sie wissen. Dieses Foto…« - er wischte es mit einer schnellen Bewegung über den Hotelzimmertisch von sich hinweg - »… reicht nicht. Gut, wir wissen, wie sie heißt, wie sie aussieht und wo sie wohnt, aber ich glaube kaum, daß wir

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