0574 - Das Himmelsmetall
Kosum.
Die TIMOR ging tiefer und erhöhte unmerklich die Geschwindigkeit, dann flog sie wieder im freien Fall weiter. Die Vergrößerung auf dem Bildschirm wurde deutlicher und klarer.
Die ersten Einzelheiten waren zu erkennen. Größere Ansiedlungen der Eingeborenen wechselten mit riesigen, unbewohnten Flächen ab. Dazwischen lagen Städte mit beachtlicher Ausdehnung.
Mentro Kosum sagte: „Wir haben Asporc nun viermal umrundet, aber es gibt nur einen Kontinent, den sie nicht besiedelt haben. Es ist der Tropenkontinent, so würde ich ihn nennen. Er liegt genau längs des Äquators. Hier sind die Koordinaten..."
Rhodan studierte sie, dann sah er auf.
„Die Angaben decken sich mit jenen des letzten Überlebenden der OSSATA. Dort muß das Schiff gelandet und seine Besatzung gestorben sein. Die näheren Umstände sind uns unbekannt, wir empfingen ja nur verstümmelte Meldungen. Bei unserem ersten Besuch kamen wir nicht dazu, die Katastrophe zu untersuchen, aber ich glaube, jetzt wäre Gelegenheit dazu."
„Und das PEW-Metall?"
„Hat Zeit bis später. Wir müssen herausfinden, was mit der OSSATA geschehen ist, zumindest sollten wir den Positronenspeicher und seine Werte sicherstellen. Versuchen Sie, Kosum, den genauen Landeplatz ausfindig zu machen. Wir werden nicht landen, sondern die Teleporter hinabschicken."
„Gucky und Ras?"
„Ja, und vielleicht zwei Techniker. Suchen Sie den Platz, ich kümmere mich um das Spezialkommando."
„In zwanzig Minuten etwa werden wir ihn überfliegen."
Rhodan schaltete den Interkom ein und beorderte Gucky und Ras Tschubai in die Kommandozentrale. Er bat sie, Kampfanzüge anzulegen. Dann ging er die Liste der an Bord der TIMOR befindlichen Techniker durch und suchte zwei erfahrene Männer aus. Sie sollten sich ebenfalls binnen zehn Minuten einsatzbereit bei ihm melden.
Gucky war der erste. Fünf Minuten nach dem Einsatzbefehl erschien er in der Kommandozentrale.
„Natürlich noch niemand da!" stellte er fest und setzte sich.
Ras Tschubai erschien. Er war ebenfalls teleportiert. Dann erst betraten zwei andere Männer den Kommandoraum, die Helme der Kampfanzüge noch geöffnet.
„Dr. Rockford und Faren Dan", stellten sie sich vor.
Rhodan bat sie, Platz zu nehmen.
„Wir haben noch genau elf Minuten Zeit, dann werden unsere beiden Teleporter Sie hinab zur Oberfläche von Asporc bringen.
Sie haben alle vier die Aufgabe, die verschollene OSSATA zu finden, in das Schiff einzudringen und die Daten der Geheimpositronik herauszuholen. Bei der nächsten Umrundung der TIMOR kehren Sie zu uns zurück. Sie haben also nahezu anderthalb Stunden Zeit. Alles klar?"
Faren Dan, Positroniker, hatte eine Frage: „Die Geheimpositronik eines Schlachtschiffes liegt unter Kode.
Wie sollen wir da herankommen, wenn es keine Überlebenden gibt?"
„Ich habe Sie für diesen Auftrag gewählt, Mr. Dan! Genügt Ihnen das als Antwort?"
Faren Dan nickte mit ausdruckslosem Gesicht.
„Danke, das genügt."
„Außerdem haben Sie Gucky", fügte Rhodan hinzu. „Wenn Sie gewisse Sperren lahm legen, sollte es zumindest ihm gelingen, die Daten aus dem Speicher zu holen. Wir werden sie später einmal benötigen." Er sah in Richtung Mentro Kosums. „Wie lange noch?"
„Drei Minuten höchstens. Position liegt annähernd fest."
„Ihr müßt ein wenig suchen, befürchte ich", sagte Rhodan zu Ras Tschubai, „verliert keine unnütze Zeit. Und wenn Asporcos auftauchen sollten, geht ihnen aus dem Weg."
„Ist der Kontinent nicht unbewohnt?" fragte Gucky erstaunt.
„Er ist nicht besiedelt - das ist ein Unterschied."
Sie verschlossen die Anzüge und machten sich fertig zur Teleportation. Gucky nahm Faren Dans Hand, Ras kümmerte sich um den schweigsamen Energetiker Dr. Rockford. Dann stellten sie selbst untereinander die Verbindung her.
„Jetzt!" sagte Mentro Kosum, als sie den leeren Kontinent überquerten.
Die vier Personen verschwanden.
Gleichzeitig fast deutete Kosum auf den Panoramaschirm.
„Sehen Sie dort das Gebirge, Perry Rhodan? Die Hufeisenform?"
Es lag fast im Zentrum des Kontinents, und schräg von oben betrachtet erinnerte es in der Tat an ein riesiges Hufeisen. Es mußte eine beträchtliche Höhe besitzen, mindestens zwanzig Kilometer, aber das allein war es nicht, was Mentro Kosum meinte. Die TIMOR überflog diesen Teil des Planeten zum erstenmal, da sich die Umlaufbahn jedes Mal verschoben hatte.
Sonst hätte ihnen das Ungeheuerliche, das sie nun plötzlich sahen, vorher
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