0574 - Das Himmelsmetall
Es gibt keine, die ich nicht beantworten würde."
„Die Spangen...!" Die Früchte waren frisch und wohlschmeckend. „Ich weiß, daß Sie die Spangen tragen, aber ich frage mich, wie Sie das Material formen. Es ist ungemein hart, wie wir uns überzeugen konnten."
Der Kommandant lächelte flüchtig.
„Es ist nur in der Endphase so hart. Wenn die Spangen geformt werden, ist es weich. Ein Kind könnte sie formen, wenn es sein müßte. Erst dann, wenn sie eine gewisse Zeit an dem für sie bestimmten Platz sind, verändern sie ihre Struktur und werden hart. Dann allerdings kann man ihre Form nicht mehr beeinflussen."
„Haben Sie eine Erklärung dafür?"
„Nein, wir haben keine. - Ist das alles, was Sie wissen möchten?"
„Wo wird das Urmaterial gefunden?"
„Auf unserer Welt, auf Asporc."
„Ein reiches Lager?"
„Sehr reich, eigentlich unerschöpflich. Aber nur an einer einzigen Stelle unseres Planeten. Ich habe sie nie gesehen, aber ich weiß, daß es sie gibt."
Rhodan hütete sich, weitere Fragen zu stellen, die Spangen und Material betrafen. Er unterhielt sich weiter mit dem Kommandanten, ohne das ursprüngliche Thema noch einmal zu berühren.
Es gab ein leichtes Getränk zum Nachtisch, das eine Art Alkohol enthielt und sehr erfrischend wirkte. Die allgemeine Unterhaltung lebte auf. Rhodan nickte einem der Techniker der TIMOR zu.
„Er wird über das Ergebnis der Verbesserungsarbeiten am Antrieb berichten", informierte er den Kommandanten.
Der Techniker erklärte, daß er mit seinen Leuten den Auftrag erfüllt habe und dafür garantieren könne, daß die Schubkraft enorm gesteigert worden sei. Obwohl die Triebwerke bereits mit der neuen Leistung arbeiten, würde man es nicht sofort bemerken können. In einigen Wochen jedoch, so führte er weiter aus, könne man mit Hilfe astronomischer Beobachtungen und entsprechenden Berechnungen feststellen, daß sich die Position des Schiffes merklich verändert habe. Ein anderer Vorteil der Korrektur sei, daß nicht mehr Treibstoff verbraucht würde. Die Vorräte würden also leicht bis zum Zielplaneten reichen.
Es folgte noch eine Dankansprache des Kommandanten, der die Zusammenarbeit im Kosmos lobte und betonte, daß Völker, die einander nie zuvor begegnet wären, trotzdem Freunde sein konnten. Er drückte noch einmal seinen Dank für die geleistete Hilfe aus und lud die Terraner ein, sie später einmal auf ihrem neuen Heimatplaneten zu besuchen.
Beim späteren Abschied hatte jeder das Gefühl, daß man sich seit Ewigkeiten kannte und hoffentlich bald wiedersehen würde.
Das Beiboot kehrte zur TIMOR zurück.
Die fast nicht meßbare Gewichtsverlagerung und der leichte Schub bei der Landung im Hangar bewirkte, daß sich der Schwere Kreuzer unendlich langsam von dem Schiff der Asporcos fortzubewegen begann.
In der Kommandozentrale berichtete Rhodan von seinem Gespräch, das er mit dem Kommandanten der wagemutigen Auswanderer geführt hatte. Es gab eine kurze Diskussion mit den Wissenschaftlern, die hinzugezogen worden waren.
„Meiner Berechnung nach etwa dreizehn Jahre", erwiderte Rhodan auf eine der gestellten Fragen, die der Klärung dienten.
„Nach dreizehn Jahren verhärtet sich das Material und wird zu dem, was es heute ist - zu einer diamantharten Masse in schillerndem Türkis. Die Frage ist nur: Warum geschieht das?"
„Ich meine, das dürfte ziemlich klar sein", stellte einer der Wissenschaftler fest. „Die individuellen Gehirnschwingungen und emotionellen, fünfdimensional strahlenden Gehirnimpulse tragen zu der Strukturveränderung des unbekannten Materials bei, daran kann kein Zweifel bestehen. Das Material bleibt, wie es ist, wenn es einfach gelagert wird. Wird es jedoch unmittelbar von den Gehirnimpulsen der Asporcos beeinflußt, erfolgt die Umwandlung."
„Wir benötigen eine Materialprobe", sagte ein anderer Wissenschaftler, ein Mineraloge für fünfdimensional strahlende Elemente.
„Es war leider unmöglich, eine zu besorgen", gab Rhodan Auskunft, „aber um so entschlossener müssen wir sein, auf Asporc zu landen und die Fundstätte aufzusuchen. Ich denke, daß es möglich sein wird, das reiche Lager mit den Ortern zu entdecken, ohne die Hilfe der Asporcos in Anspruch zu nehmen."
„Wollen wir unbemerkt landen?" erkundigte sich Atlan.
„Wenn möglich, ja. Wir wissen nicht, wie sie auf unser Interesse für ihre Spangen und deren Ursprung reagieren. Ihre Technik ist nicht sehr fortgeschritten, also dürfte es keine Schwierigkeit
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