0575 - Sara Moons Rückkehr
verläßt.«
»Aber du vermutest, daß er in Schwierigkeiten steckt?«
»So lang, wie er schon weg ist - ja. Er hat nicht mal Vorbereitungen dafür getroffen, daß in seiner Abwesenheit für Notfälle vorgesorgt ist. Es ist gerade so, als wäre er einfach verschwunden, als wäre er entführt oder ausgelöscht worden.«
»Du bist ein Schwarzseher, Gryf«, behauptete Teri Rheken, die jetzt in unbefangener Nacktheit aus dem Pool kletterte. Das hüftlange, goldene Haar klebte an ihrem Oberkörper, die Wasserperlen auf ihrer Haut glitzerten in der Sonne. »Merlin ist nicht tot.«
»Was macht dich da so sicher?«
»Ich kenne ihn sicher ebensogut wie du, und ich fühle einfach, daß er nicht tot ist. Er wird schon wieder auftauchen. Aber wir können ja nach ihm schauen. Sehen wir uns doch einfach in Caermardhin um. Vielleicht gibt es irgendwelche Hinweise, die wir bisher nicht entdeckt haben. Wenn wir gemeinsam suchen, werden wir sicher fündig.«
Sie setzte sich auf Gryfs Schoß und nahm ihm das Whiskyglas aus der Hand, um daran zu nippen.
Vom Haus her näherte sich Nicole, in knappen Shorts und einem knappen Top. Sie trug Knie- und Ellbogenschützer, dazu Handschuhe und hielt einen Helm in der Hand.
»Was für einen Krieg planst du denn jetzt?« staunte Teri.
Nicole ließ sich neben Zamorra auf einen freien Stuhl sinken. »Ich wollte eigentlich nach Roanne fahren, ein paar Besorgungen machen und mich zugleich ein wenig sportlich betätigen«, erklärte sie. »Aber… ich kann meine Rollerblades nicht finden. Auch die von Patricia sind verschwunden!«
»Hä?« machte Gryf.
»So was kennst du Hinterwäldler wohl nicht.« Teri grinste und stupste mit dem Zeigefinger seine Nase an. »Das ist diese Mischform aus Schlittschuhen und Rollschuhen. Die mit den vier hintereinander gelagerten Rädchen, die…«
»Ja, ich weiß schon«, wehrte sich Gryf. »Ich wußte nur nicht, daß Nicole auch so was besitzt. Ich dachte, sie wäre da schon zu alt für.«
Nicole streckte den Fuß unter seinen Stuhl, hebelte kurz - und der Stuhl kippte samt Gryf und Teri um.
Blitzschnell schlang Gryf die Arme um das goldhaarige Mädchen, das auf ihn zu liegen kam, hielt Teri fest - und küßte sie.
Zamorra schüttelte den Kopf. »Der Junge zieht aber auch aus jeder Lage Gewinn!« Er wandte sich wieder Nicole zu. »Was deine Rollerblades betrifft… da kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Ich denke, William und Raffael scheiden aus. Die sind beide tatsächlich zu alt dafür - beziehungsweise zu würdevoll. Da muß ein Dieb am Werk gewesen sein. Hoffentlich hat er nicht auch noch deinen Cadillac stibitzt!«
»Mal bloß den Teufel nicht an die Wand!« keuchte sie erschrocken auf. »Man sollte die Polizei be nachrichtigen!«
»Warte erst mal ab«, beschwichtigte Zamorra. »Vielleicht hast du nur vergessen, wo du sie hingelegt hast. Laß uns mal ein wenig suchen…«
Doch dabei erlebten sie eine böse Überraschung…
***
Vergangenheit:
Weltenschöpfung Götterwind
Fünfundsechzig Millionen Jahre vor unserer Zeitrechnung umkreiste ein Sternenschiff eine graubraun schimmernde Planetenkugel. Hellgraue Wolkenschleier zogen sich durch die Atmosphäre und legten hier und da düstergrüne Landmassen frei, doch der Großteil des Planeten war von graublauem Wasser überdeckt, und an den Polen glänzten recht kleine Eiskappen.
Das Sternenschiff war aus ferner Zukunft gekommen. Ghot Iyahve, der ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN, wollte ein bisher nicht dagewesenes Experiment durchführen: die Teilung einer Welt in zwei Entwicklungsebenen.
Er wollte von dem Original-Planeten Gaia eine zweite, identische Welt abspalten, die eine völlig andere Entwicklung nehmen sollte - am gleichen Ort im Universum, zur gleichen Zeit, nur in einer geringfügig abgeänderten Dimension.
Mitverantwortlich für das Projekt war einer seiner Mitarbeiter im Beta-Rang, der Ewige Kronos. Ein Mann, der nach der Macht strebte, jedoch stets im Hintergrund blieb.
Er arbeitete für den ERHABENEN.
Aber er hatte eigene Pläne…
***
Vergangenheit:
Das Ende der Kreidezeit
Chronos, Sohn des ERHABENEN Uranos im Alpha-Rang, griff nach der Macht. Seinen Vater wollte er stürzen und arbeitete daran, einen neuen Machtkristall zu schaffen. Der würde ihn als ERHABENEN legitimieren, zwang ihn zugleich aber auch, gegen Uranos zu kämpfen.
Doch Chronos hatte keine Skrupel, seinen Vater im Zweikampf zu töten.
Aber um ganz sicher zu gehen, leitete er noch eine weitere
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