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0579 - Das magische Mobile

0579 - Das magische Mobile

Titel: 0579 - Das magische Mobile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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trotzdem festgeleimt. Ich konnte einfach nichts tun. Wer eine Bank ausraubte, der schoß auch seine Geisel nieder.
    »Okay, Leute, das war’s!« Schwere Schritte näherten sich dem Ausgang. »Ihr werdet jetzt ganz ruhig sein und euch so lange nicht rühren, bis wir verschwunden sind. Dann zählt ihr bis hundert, bevor ihr die Bank verlaßt.«
    Nach diesen letzten Worten verschwand auch der Druck aus meinem Nacken. Der Kerl huschte zur Seite. Er lief schräg auf den Ausgang zu, wo er von seinen Kumpanen erwartet wurde, die alle die gleichen Clownsmasken trugen und auch nicht auf Lederkleidung verzichtet hatten. Die Beute hatten sie in einen Leinenbeutel gesteckt, der über der Schulter einer Gestalt hing.
    Zwei verschwanden, die beiden anderen deckten ihnen den Rücken und zielten mit ihren abgesägten Schrotflinten in die Halle.
    Bisher war noch kein Schuß gefallen, zum Glück nicht.
    Dann passierte es.
    Plötzlich brüllten die beiden Läufe auf. Ich sah die Stichflammen vor den Mündungen. Die Schrotladung fegte durch die Halle, peitschte gegen den Steinboden, Querschläger sausten durch den Raum. Eine ältere Frau schrie auf, als sie an der Schulter erwischt wurde. Sie taumelte gegen den Banktresen, wo sie sich festklammerte.
    Es war der höllische Abschiedsgruß der Bankräuber gewesen. Sekunden danach zogen sie sich zurück.
    Wie ein Spuk waren sie gekommen, wie ein Spuk waren sie auch verschwunden.
    Erst jetzt reagierten die Kunden. Ihre Schreie gellten durch die Halle, sie rannten durcheinander. Ein älterer Mann, dessen Kopf hochrot glühte, schaltete den Alarm ein.
    Stanley Mason war aufgesprungen. Er fuchtelte mit seinen Armen.
    Mich hatte ebenfalls nichts auf meinem Platz gehalten. Ich wollte sehen, wohin die Bande verschwunden war. An der Tür erst zog ich die Beretta, weil ich keinen erschrecken wollte.
    Das Gebäude lag in einer kleinen Seitenstraße, eingebacken zwischen zwei alten Häusern. Die Straße war nur in einer Richtung zu befahren. Ich schaute nach rechts, den davonjagenden Wagen hätte ich eigentlich sehen müssen, aber er war schon zu weit weg. Zudem versperrten mir parkende Fahrzeuge einen Großteil der Sicht.
    Mit gezogener Waffe stand ich auf der Fahrbahn. Hinter mir hielt ein Möbeltransporter. Der Fahrer motzte mich aus dem offenen Fenster heraus an.
    Ich winkte ab und betrat den Gehsteig. Das wollte mir einfach nicht in den Kopf, daß die Bankräuber so schnell verschwunden waren. Die konnten sich doch nicht in Luft aufgelöst haben.
    Irgend etwas stimmte da nicht…
    Die ersten Kunden stürmten zusammen mit zwei Angestellten aus der Filiale. Auch Stanley Mason befand sich darunter. Sein offenstehendes Jackett flatterte. »Haben Sie die Leute gesehen, Mr. Sinclair?« schrie er mir zu. »Sie… Sie müssen doch …«
    »Nein, die waren schon weg.«
    »Auch den Wagen nicht…?«
    Ich schüttelte den Kopf. Im Wegsehen kam es mir vor, als hätte Mason erleichtert aufgeatmet. Das war wohl nur eine Täuschung.
    Um die Angestellten und die Kunden würden sich bald die alarmierten Kollegen kümmern. Mich interessierte der Fluchtweg der Bankräuber. Ich wollte einfach nicht daran glauben, daß sie in dieser engen Straße so schnell weggekommen waren. Da war was faul.
    Meine Schritte führten mich an der Häuserzeile entlang. Nach etwa zwanzig Yards sah ich dann die Bescherung. Eine Einfahrt führte nicht nur bis zu einem Hinterhof, sondern weiter und endete auf einem kleinen Platz, zu dem zwei Straßen führten. Der Hinterhof lag fast menschenleer. Er diente zudem als Lager für irgendein Geschäft.
    Niemand schaute aus einem der Fenster. Nur ein älterer Mann hockte auf einer Kiste und starrte mich an.
    »Ja, Mister, ich habe sie gesehen.«
    »Sie wissen, was ich fragen wollte?«
    Der Mann schob seine Schiebermütze in den Nacken. »Ihnen sieht man den Bullen aus drei Yards Entfernung an.«
    »Danke.«
    »Sie waren zu viert, und sie trugen bunte Masken. Die haben wahrscheinlich die Bank da ausgeräumt?«
    »So ist es.«
    Er lachte. »Wie schön. Endlich haben es die Geldsäcke mal gekriegt. Wissen Sie eigentlich, daß die größten Gangster in unserer Gesellschaft die Banken sind?«
    »Da mögen Sie aus Ihrer Sicht recht haben, Mister. Nur ist das kein Grund, die Banken zu überfallen und unschuldige Menschen in Lebensgefahr zu bringen.«
    »Ich sehe das eben anders.«
    »Haben Sie denn etwas gesehen?«
    »Sie meinen als Zeuge?«
    »Ja.«
    »Ich sah die Männer in einen Wagen

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