Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0579 - Das magische Mobile

0579 - Das magische Mobile

Titel: 0579 - Das magische Mobile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wobei das Wasser damals noch sauberer gewesen war.
    Als Kind hatte er auch stets den kleinen Flughafen bewundert. Das Gelände breitete sich am westlichen Stadtrand aus. Dort landeten nicht nur die Propeller-Maschinen, es war zudem ein Eldorado für Segelflieger. Einen Traum sollte sich jeder Mann in seinem Leben erfüllen. Für Stanhope war es nicht die Arbeit bei der Polizei und das Dasein als Junggeselle, nein, er hatte es tatsächlich geschafft, einen Segelflugschein zu machen und fühlte sich wie ein König, wenn er frei durch die herrliche Luft schweben konnte.
    Sein Quartier hatte er in Clacton-on-Sea gefunden, in einer kleinen Pension, deren Besitzerin er noch von früher her kannte. Nach dem Tode ihres Mannes führte sie die Pension allein weiter und war erfreut darüber, einen alten Bekannten beköstigen zu können.
    Eine Nacht hatte er bereits an der Küste verbracht und sich auch das Gelände angeschaut, wo die Hell Driver ihr Lager aufgeschlagen hatten. Ein abgezäuntes Gebiet, das ständig bewacht wurde.
    Hinter den Zäunen standen die alten Wagen und die neuen Motorräder, heiße Öfen, auf denen es sich bestimmt toll fahren ließ.
    Stanhope war bei seiner Besichtigung vorsichtig gewesen. Er durfte alles tun, nur nicht auffallen.
    Die Hell Drivers lebten in zwei Wohnmobilen, die an der Heckseite eine Spezialvorrichtung besaßen, um die Motorräder während des Transports aufnehmen zu können.
    Ein großes Plakat und eine Fahne wiesen mit ihrer Neonschrift darauf hin, wer in Clacton-on-Sea gastierte. Zudem hingen im Ort auch die Plakate in den Schaufenstern der Geschäfte und auch dort, wo sich das ganze Jahr über, die eiskalten Monate einmal ausgeschlossen, ein kleiner Jahrmarkt befand.
    Jetzt, zu Beginn des Frühlings, hatte er wieder eröffnet. Die Schausteller warteten auf Kunden.
    Als Kunde sah sich Earl Stanhope nicht an. Er hatte an diesem Tage etwas anderes vor und wollte sich das Gelände einmal aus der Luft ansehen.
    Der Wind wehte aus südwestlicher Richtung, auch die Aufwinde waren für den Flug hervorragend und würden ihn ohne Schwierigkeiten in Richtung Meer treiben.
    Im Flugzeug fühlte er sich pudelwohl. Es war einfach herrlich für ihn, unter dem beinahe wolkenlosen Himmel zu fliegen. Manchmal überkam ihn der Eindruck, daß er nur die Hand auszustrecken hatte, um das Blau des Himmels zu berühren.
    Er hatte seine Kreise gezogen und sich in nördliche Richtung bewegt, bis hin zu den südlichen Ausläufern seiner Heimatstadt Colchester. Es tat ihm gut, diesen Ort wieder einmal aus der Höhe zu sehen. Auch den kleinen Friedhof hatte er sich ansehen können, auf dem seine Eltern begraben lagen.
    Stanhope fühlte sich so herrlich frei wie ein Vogel. Er wäre gern höher in das Blau des Himmels geflogen, doch er kannte auch seine eigenen Grenzen.
    So sorgte er dafür, daß er nur zwischen Clacton-on-Sea und Colchester seine Kreise zog.
    Natürlich war er auch über das Gelände der Hell Drivers hinweggeflogen. Sogar dreimal und stets in verschiedenen Höhen. Dabei war er auch aufgefallen und hatte beschlossen, kein viertes Mal diesen Überflug zu wagen. Wobei er allerdings nicht glaubte, daß er von unten erkannt worden war.
    Es ging schon zum Abend hin, und die Bläue des Himmels verschwand allmählich, als Stanhope einsah, daß er zum Flughafen zurückkehren mußte.
    Ein Blick auf die Instrumente zeigte ihm, daß alles normal lief und in Ordnung war. Er brachte die Maschine in eine weite Kurve.
    Die Dämmerung hatte das Tageslicht verdrängt. Am Boden funkelten die ersten Lichter. Fahrende Autos kamen ihm vor wie huschende, helle Lichtstreifen.
    In der Kanzel fühlte er sich pudelwohl. Der Flug verlief ohne Komplikationen.
    Da passierte es.
    Stanhope sah es im letzten Augenblick. Vor der Kanzel erschien plötzlich ein Hindernis. Er konnte nicht mehr ausweichen und raste in das Hindernis hinein.
    Ein Ruck durchlief das Flugzeug. Schlagartig verlor es an Tempo.
    Dieses ungewöhnliche Hindernis – für Stanhope sah es aus wie ein dicker Faden, bog sich nach vorn, riß aber nicht, hielt die Maschine regelrecht fest – und schleuderte sie wieder zurück.
    Auf einmal schmierte die Maschine über die linke Tragfläche hinweg ab. Es ging wieder blitzartig, und Stanhope blieb vor Schreck fast das Herz stehen.
    Er war ein erfahrener Flieger. Er wußte, wie man eine Maschine abfangen konnte, doch in diesem Falle war es nicht mehr möglich.
    Sie trudelte in die Tiefe.
    Welche Möglichkeit gab es

Weitere Kostenlose Bücher