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0579 - Das magische Mobile

0579 - Das magische Mobile

Titel: 0579 - Das magische Mobile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer der Fäden gerissen. An der linken Seite peitschte die Hälfte hoch wie ein dünnes Tentakel. Dadurch geriet auch einer der Totenschädel in Bewegung, tanzte aus der Nähe des Flugzeugs weg.
    Die Maschine rutschte weiter.
    Intervallweise fiel sie dem Boden entgegen. Immer in kleinen Etappen. Jedesmal rechnete Stanhope mit dem endgültigen »Crash«, doch das Netz war auf seine Art und Weise stabil und ließ ihn noch länger zittern.
    Er schaute aus der Kanzel nach links. Da schimmerten die Lichter des Flughafens. Er sah die Umrisse der kleinen Maschinen vor den Hangaren und auf den Rollbahnen stehen, doch kein Mensch schaute zu ihm hoch, selbst vom Tower nicht.
    Sahen sie denn nichts? Oder wollten sie nicht sehen? Stanhope konnte es nicht begreifen. Er hatte überhaupt keine Ahnung, wie er in diese Lage hineingeraten war. Wie ein plötzlicher Gewitterregen war das Grauen über ihn gekommen.
    Wieder rissen unter ihm mehrere Fäden. Stanhope merkte genau, daß es nicht nur einer gewesen war. Er fiel, und nichts hielt ihn mehr auf. Die Maschine raste wie ein Stein in die Tiefe. Sie schien aus dem immer dunkler werdenden Himmel zu fallen, und das unheimliche Netz verschwand so plötzlich, wie es entstanden war.
    Der Crash erwischte ihn.
    Ein mörderisch harter Aufschlag, der die Maschine zerbrechen ließ. Stanhope hörte das Krachen, das Kreischen und Splittern. Er kam sich vor wie jemand, der innerhalb eines splitternden Sargs lag und an nichts anderes mehr denken konnte als an das endgültige Aus.
    Die Welt zerplatzte um ihn herum, und er bekam nicht einmal mit, daß er wie ein lebloser Gegenstand aus der zerstörten Maschine herausgeschleudert wurde…
    ***
    Zwei Tage später
    Den Banküberfall hatte ich zwar nicht gerade vergessen, aber verdrängt. Es war nicht meine Sache, ihn zu bearbeiten, das mußte ich dem Kollegen Latimer überlassen.
    Ich war schon zu Hause, als mich Latimer anrief. Da ich nahe am Telefon stand – ich wollte meinen Vater in Schottland anrufen –, konnte ich sofort abheben.
    »Latimer hier. Guten Abend, Mr. Sinclair.«
    »Ach ja!« rief ich nach einer kleinen Denkpause. »Sie sind der Kollege von der anderen Abteilung. Sorry, daß ich nicht sofort geschaltet habe, ich war in Gedanken.«
    »Macht nichts.«
    »Worum geht es denn? Haben Sie die Bankräuber?«
    »Nein, Mr. Sinclair, aber einen Toten.«
    »Wen?«
    »Earl Stanhope.«
    »Wenn ich mich recht erinnere, gehörte der nicht zu den Bankräubern?«
    »Das stimmt, Stanhope war der Mann, den ich in Clacton-on-Sea zurückgelassen habe.«
    »Verdammt!« flüsterte ich. »Ein Kollege also.«
    »Sehr richtig. Ich habe es auch heute erst erfahren. Ich muß mit Ihnen darüber reden.«
    »Haben die Bankräuber ihn erschossen?«
    »Nein, Mr. Sinclair. Er stürzte ab, in seinem Segelflugzeug. Dabei war er ein guter Pilot.«
    »Dann glauben Sie an ein Attentat?«
    »Nun ja, nicht direkt. Ich würde meinen, daß dieser Fall mehr zu Ihnen paßt.«
    Ich wollte lachten, dazu war die Lage jedoch zu ernst. Und Latimer war kein Spinner. »Gut, Mr. Latimer, was haben Sie sich gedacht?«
    »Ich möchte gern mit Ihnen reden. Können wir uns irgendwo treffen?«
    »Wo sind Sie?«
    »In der Nähe. In einem Pub.« Er sagte mir den Namen, und ich erklärte ihm, daß ich kommen würde.
    »Danke.«
    Noch im Lift wunderte ich mich über seinen Anruf. Latimers Mitarbeiter mußte tatsächlich auf sehr ungewöhnliche Weise gestorben sein, wenn er mich damit konfrontierte.
    Bis zum Pub ging ich zu Fuß und stemmte mich dabei gegen den etwas böigen Wind.
    Latimer wartete an der Theke. Er stand ein wenig abseits, und zwar dort, wo sie in einen Bogen hin auslief. Etwas nachdenklich oder trübe starrte er in sein Ale-Glas.
    Ich tippte ihn an. Latimer erschrak und drehte sich um. Sein Gesicht war grau geworden. Unter den Augen lagen dicke Ringe. »Gut, daß Sie da sind, Mr. Sinclair.«
    »Brennt es wirklich so stark?«
    »Es lodert.«
    Ich bestellte ebenfalls einen »Topf« mit Ale und hörte ihm zu.
    Stanhope, der tote Mitarbeiter, hatte nach dem verheerenden Absturz noch einige Zeit gelebt und mit Helfern reden können. Übereinstimmend klangen die Aussagen dieser Leute.
    Stanhope hatte Sekunden vor dem Tod von einem Netz gesprochen, das durch die Luft gespannt worden war und von gelblichbraunen Totenschädeln zusammengehalten wurde.
    »Was sagen Sie dazu, Mr. Sinclair? Es fällt doch in Ihr Gebiet, meine ich.«
    »Da haben Sie recht.«
    »Und?«
    Ich trank einen

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