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058 - Das Monster

058 - Das Monster

Titel: 058 - Das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John E. Muller
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und Nahrungszufuhr.“ Er wies stolz auf das rötliche Gebilde. „Das“, erklärte er, „ist das Sperma eines männlichen Affen und die Eizelle eines Weibchens, künstlich befruchtet und am Leben erhalten durch meine überragenden Kenntnisse der Biochemie und der Embryologie.“ Er zeigte erneut auf das rote Ding. „Sehen Sie es sich gut an, Roger Quentin. Sehen Sie genau hin! Ich bin sein Vater und seine Mutter. Ich bin seine Eltern. Ich gebe ihm das Leben!“
    „Aber Sie sagten doch, es seien die Zellen eines Affenpärchens“, wandte Quentin zögernd ein. Guter Gott, dachte er, dieser Mann ist verrückt – er ist nicht nur ein Fanatiker, er ist krank. Die brennenden Augen Durgers starrten mit einem unbeschreiblichen Ausdruck auf das rote pulsierende Gebilde.
    „Pah!“ stieß Durger hervor undmachte eine wütende Bewegung, als ob er den Studenten schlagen wollte. „Der Beitrag, den die beiden Affen geleistet haben, ist absolut bedeutungslos! Ohne die Nährlösungen, ohne die von mir geschaffenen Bedingungen wären diese armseligen Zellen innerhalb weniger Sekunden abgestorben. Sie wären erfroren oder vertrocknet. Ich gab ihnen Wärme, Feuchtigkeit und Leben. Leben!“ Er stieß das Wort mit unbeschreiblicher Vehemenz hervor.
    Roger Quentin zuckte zurück. Er wartete, bis sich das fanatische Feuer in Durgers Augen ein wenig beruhigt hatte.
    „Wir werden etwas radioaktive Substanz zugeben“, sagte Durger leise. „Auf dem Regal dort finden Sie einen kleinen Bleizylinder. Seien Sie vorsichtig, er ist schwer.“
    „Ist er sicher?“ fragte Quentin.
    „Natürlich ist er das! Glauben Sie, ich weiß nicht, wie man radioaktive Substanzen behandelt? Ich will, daß Sie für mich arbeiten, und nicht, daß Sie an radioaktiver Verseuchung sterben!“
    „Das ist auch nicht meine Absicht“, sagte Quentin wütend und sah Durger nicht eben freundlich an.
    „Nun, dann bringen Sie den Zylinder her.“
    Quentin war kein Schwächling, aber den Zylinder fand er ziemlich schwer. Wegen der Kälte des Metalls hatte sich an der Oberfläche Kondensat gebildet, das den feuchten Bleizylinder schlüpfrig machte. Als er zum Inkubator zurückkam, glitt ihm der Zylinder aus den Händen. Er durchschlug den kostbaren Behälter mit dem Affenembryo, wobei sich der Zylinderdeckel löste. Zu Rogers Bestürzung fiel ein graues Metallisotop in die Nährlösung. Wie elektrisiert sprang Durger hoch. Seine persönliche Sicherheit außer Acht lassend, sprang er vorwärts, griff in den Behälter und riß das Isotop heraus. Mit unglaublicher Geschwindigkeit stieß er den Deckel wieder auf den Bleizylinder, jagte zum Waschbecken und wusch sich die Hände. Dann zog er ein paar dicke, aber flexible Gummihandschuhe an und begann, den Schaden zu reparieren, den das Isotop verursacht hatte.
    Quentin verfolgte sprachlos, mit welcher Geschwindigkeit sich die Dinge abspielten. Er stand hilflos daneben und wußte nicht, was er tun oder sagen sollte. Er kam sich recht belämmert vor.
    „Ich – es tut mir leid“, murmelte er schließlich. „Er war feucht, wissen Sie …“
    „Sie sind ein unfähiger Narr!“ rief Durger. „Helfen Sie mir, das Glas zu säubern. Nehmen Sie sich ein Paar Handschuhe.“ Das war alles. Roger hatte ein Donnerwetter ganz anderen Ausmaßes erwartet. Er biß sich auf die Lippen, streifte die Handschuhe über und half Durger, die Glasscherben aus dem Behälter zu entfernen. Eve Dante kam unaufgefordert herüber. Sie trug ebenfalls Handschuhe. Durger schaute sie an und nickte. Sie begann, sich an den Aufräumungsarbeiten zu beteiligen.
    „Zum Glück ist er noch zu gebrauchen. Das ist ein Segen.“ Das Wort ‚Segen’ klang irgendwie sonderbar und fremd von Durgers Lippen. Eve Dante warf Roger einen schnellen mitfühlenden Blick zu, der sein Herz erwärmte. Er war ihr sehr dankbar für diesen Blick.
    Als sie alle Scherben aufgesammelt hatten, legte Durger einen neuen Deckel auf den Behälter. Plötzlich ging die Tür auf. Durger sah hin, und Roger Quentin entdeckte in seinem Gesicht einen Ausdruck, als ob er Angst hätte. Eve Dante schien zu zittern, als sie sich aufrichtete und geräuschlos an ihren Arbeitsplatz zurückkehrte.
    Roger Quentin sah einen Mann im Türrahmen stehen. Er war nur mittelgroß, untersetzt und zeigte bereits offensichtliche Anzeichen von Senilitas. Er wirkte, als wäre sein Körper ein wenig geschrumpft. Arme und Beine waren nicht mehr proportioniert und wirkten fast spinnenhaft. Er trug einen Bart,

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