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058 - Das Monster

058 - Das Monster

Titel: 058 - Das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John E. Muller
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    Horror im Film – 34
    Theater des Grauens (THEATRE OF BLOOD)
     
    USA/Großbritannien 1973, Produktion: John Kohn und Stanley Mann, Verleih: United Artists, Regie: Douglas Hickox, Drehbuch: Anthony Greville-Bell, Kamera: Wolfgang Suschitzki, Musik: Michael J. Lewis. Darsteller: Vincent Price, Diana Rigg, lan Hendry, Robert Morley, Dennis Price und Diana Dors. Farbfilm.
    Shakespeares Werke erstehen zu neuem Leben, zu makabrem Leben. Der Schauspieler Edward Lionheart (Vincent Price) hält sich für den genialsten lebenden Shakespeare-Interpreten der Welt und kann es nicht verschmerzen, daß ihn die Kritikergilde in ihren Rezensionen verreißt und ihm den ersehnten Kritikerpreis verweigert. So stürzt er sich in die Themse, kommt aber – was niemand ahnt – mit dem Leben davon und schwört den Kritikern, deren „unqualifizierte Schmierereien“ ihn zutiefst verletzen, den Tod. Ein Rezensent nach dem anderen fällt ihm zum Opfer.
    Vorbild des Streifens war offensichtlich Robert Fuests DAS SCHRECKENSKABINETT DES DR. PHIBES (USA, 1971). Während Price als Dr. Phibes seine Opfer nach biblischem Muster, nach den zehn ägyptischen Plagen, umbrachte, bedient er sich hier der Werke des großen William Shakespeare und der von diesem ersonnenen Mordvorlagen, die er als Richard III, Shylock usw. (ein Sonderlob den Make-up-Künstlern) entsprechend serviert. Bis auf den Chef-Kritiker kommen alle, die nicht an die Begabung des Schauspielers glaubten, um. Auch Lionheart selbst und seine ihn bei den Morden unterstützende Tochter (Diana Rigg) – allerdings in einem wohl inszenierten Abgang: im brennenden Theater.
    Das Ganze ist garniert mit einer Garde exzellenter britischer Charakterdarsteller (einige von ihnen bleiben leider relativ farblos), die die Kritiker mimen; am gelungensten zweifellos Robert Morleys feister Rezensent: Lionheart tischt dem Gourmet Morley dessen heißgeliebtes Hündchen, als Leckerbissen getarnt, auf, setzt dem Schockierten einen Nürnberger Trichter in den Mund und stopft ihn voll mit erlesenen Kostbarkeiten der Kochkunst, was denn auch Morleys Exitus herbeiführt. Autor Anthony Greville-Bell ließ sich bei den Morden einiges einfallen: Gags und purer Sadismus reichen einander freundschaftlich die Hand. Aber gerade jener mit abgeschlagenen Köpfen oder herausgeschnittenen Herzen operierende Sadismus will einem oft nicht behagen, so daß man dem Regisseur dankbar ist, wenn er allzu Brutales und Widerwärtiges nicht dem gierigen Blick der Kamera freigibt. Die Ideen des Autors sind freilich von unterschiedlicher Qualität und ab und zu handlungsmäßig nur schwach zusammengekittet. Dennoch ist die Story randvoll mit typischem schwarzem Humor a la Great Britain, und ein Vergleich mit klassischen Beispielen dieser Gattung scheint nicht unangebracht. Was man jedoch vermißt, ist eine Regie, die das nötige Einführungsvermögen für makabre Themen zeigt. Douglas Hickox erweist sich zwar als Routinier, mehr aber auch nicht. Die Fehler der Regie mag nicht einmal die brillante Farbfotografie wettzumachen. Als Kritiker werde ich mich allerdings davor hüten, diesen Film zu verteufeln. Schließlich habe ich keine Lust, Vincent Price mit einem Skalpell an meinem Bett stehen zu sehen, sich beklagend über meine „kritische Fehlgeburten“. Ganz gewiß gehört THEATER DES GRAUENS zu den besseren Horrorfilmen der letzten Zeit.
    Mit dieser Kritik von Rolf Giesen aus Berlin wollen wir beginnen, die interessantesten Filme der Saison etwas ausführlicher zu würdigen.
    Im nächsten Beitrag „Horror im Film“ wird die neueste Jules-Verne-Verfilmung HERRSCHER EINER VERSUNKENEN WELT kritisch beleuchtet.
     
    Manfred Knorr
     

     
     
    Szene aus dem Film „Theater des Grauens“ (Foto: United Artists)

 
     
     
     

     
     
    Das Monster
    Vampir Horror Roman Nr. 58
    von John E. Muller

Der Zug hielt. Roger Quentin stieg aus, und nach wenigen Augenblicken fuhr der Zug wieder an. Die Bahnstation lag in einer ländlichen, friedlich wirkenden Umgebung. Als Roger die Grünanlagen, die sauberen, weißen Bahnsteigkanten und die blank geputzten Fenster sah, fragte er sich, ob er wirklich nur fünfzig Kilometer von London entfernt war.
    Er dachte an den rußigen, schmutzigen Nordbahnhof seiner Universitätsstadt und das schäbige Halbdunkel der Liverpool Street. Träumte er, oder gab es so etwas wie hier wirklich noch? Gut gelaunt ging er, seinen Koffer schwenkend, auf den Ausgang zu.
    Es gab zwei Gründe dafür, daß

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