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0587 - Die Flotte der Retter

Titel: 0587 - Die Flotte der Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dieser gewaltigen Aggregate, die in der Lage waren, volle Container zu schleppen, wie sie zwischen Olymp und Terra verkehrten.
    „Mit Hilfe dieser Szene können wir unseren nächsten ausgedehnten Urlaub finanzieren", versuchte Kandri zu scherzen.
    Zwei Arbeiter der Nachtschicht liefen aus dem Gebäude heraus, schalteten in der Pförtnerloge sämtliche Beleuchtungskörper der Anlage ein und schwebten dann mit dem Betriebsgleiter hinaus. Der Pilot dieses technischen Monstrums schaltete, als Zeichen, daß er verstanden hatte, die mächtigen Landescheinwerfer mehrmals aus und ein. Der Gleiter raste davon und hielt neben dem halb versteckten Lagerhaus an.
    Das Traggerüst mit den angeflanschten Maschinengondeln der Antigravtriebwerke drehte sich herum und kam tiefer. Im grellen Licht der Scheinwerfer schwebte das Monstrum auf den Parkplatz zu, auf dem sonst die schweren Robotgleiter standen und vollgeladen wurden.
    Einer der Arbeiter hielt ein Sprechfunkgerät in der Hand und wies den Piloten ein.
    Die drei Container hingen wie lange, silberne Kisten unter den ausladenden Landebeinen des Spezialtransporters. Vermutlich war dies nur einer von vielen ähnlichen Transporten, die von den Abteilungen des Umschlaghafens, des Container-Terminals, in dieser Nacht durchgeführt wurden.
    Dann setzte der Pilot, indem er die schweren Riegel löste, einen Container genau auf dem vorbestimmten Platz ab.
    Der zweite dieser riesigen, leeren Behälter, die auf eigenen Antigravpolstern mit geringer Leistung schweben konnten, wurde genau hinter dem ersten abgesetzt, dann folgte der dritte.
    Mit den Ladefahrzeugen konnten die Container bis an die Rampe geschoben werden. Dort belud sie eine Robotautomatik.
    Neben dem Ellenbogen von Kandri Oll summte ein kleiner Interkom auf.
    „Ja, Oll hier?" meldete er sich.
    Es war der Schichtführer, ein Mann von siebzig Jahren, der schon seit einem Jahrzehnt hier arbeitete.
    „Mister Oll, Sie haben gesehen, daß die Container gekommen sind. Sollen wir mit dem Verladen beginnen?"
    „Lohnt es sich schon?" fragte Kandri.
    „Ja, natürlich. Einen davon bekommen wir noch diese Nacht voll, wenn die Maschinen nicht wieder aussetzen."
    Kandri nickte. Bis jetzt hatte es noch keine ernsthafte Panne gegeben.
    „Gut. Fangt an. Ich esse nur eine Kleinigkeit, dann stürze ich mich wieder in die Fabrikation!"
    „In Ordnung!"
    Viel später, als in seinem Werk mehrmals ein Chaos ausgebrochen und mühsam wieder beseitigt worden war, sollte sich Kandri Oll an diese Szenen erinnern. Auf der einen Seite des Werkes luden die Robottransporter unablässig Basismaterial erster Güte in die Silos, auf der anderen Seite schwebten die Robots heraus und trugen auf ihren metallenen Armen die Paletten mit den gestapelten und umhüllten Würfelpaketen. Sie fuhren in die offenen Container hinein und setzten Paketstapel ab. Langsam füllten sich die großen Behälter.
    Ununterbrochen...
    Und irgendwann dachte Kandri daran, daß sein auf Höchsttouren produzierender Betrieb nur ein winziger Bruchteil eines für den einzelnen unübersehbar großen Mechanismus war.
    Es gab größere Fertigungsstätten, weitaus modernere, und es gab die riesigen imperiumseigenen Anlagen, die Ausgangsmaterialien eines ganzen Planeten verarbeiteten.
    Er lachte kurz auf, als er sich der relativen Bedeutungslosigkeit bewußt wurde. Irgendwann in den nächsten Tagen würden die Container voll sein.
    „Dann kann ich endlich dieses verdammte siebente Band stillegen!" sagte er und fiel todmüde ins Bett.
    Andere Menschen an anderen Stellen kämpften indessen gegen den Schlaf an. Zum Beispiel...
     
    *
     
    ... zum Beispiel Geoffry Abel Waringer auf Luna.
    Als der untersetzte Mann mit dem breitflächigen Gesicht eintrat, glaubte er mit Gewißheit, in die Hexenküche eines Alchimisten des terranischen Mittelalters geraten zu sein.
    „Guten Morgen, guten Abend - ich weiß nicht mehr genau, wie spät es ist!" sagte Reginald Bull, trat von hinten an Waringer heran und legte ihm freundschaftlich die Hand auf die Schultern.
    Er mochte diesen Mann, der so aussah, als sei er niemals wirklich jung gewesen. Waringer verkörperte für Bull die Person des stillen, forschenden Genies, die sich in sich selbst zurückzog, wenn die Aufgaben erledigt waren. Und sie alle, Rhodan an der Spitze, hatten Waringer eine Aufgabe aufgebürdet, die sich treffend mit „Fronarbeit" umschreiben ließ.
    Waringer erwiderte mit seiner trockenen Stimme: „Es ist eine Stunde nach

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