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0587 - Die Flotte der Retter

Titel: 0587 - Die Flotte der Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mitternacht. Eine Stunde und ein paar Minuten sind schon vom zwanzigsten Juni vergangen."
    Bull murmelte dumpf: „Also noch knapp eine Woche bis zum Start der Schiffe. Wie steht es, Geoffry?"
    Hier, in diesem Raum, befand sich die Schaltstelle. Es war, so betrachtet, der wichtigste Punkte im Zentrum des riesigen Netzes.
    Der Raum war dunkel.
    Eine riesige Scheibe aus Sicherheitsglas bildete eine Außenwand des rechteckigen Raumes. Waringers Blick fiel hinaus auf einen riesigen Krater, auf Mondberge, auf die Halberde und die Sterne. Noch war es Mondnacht; in einigen Tagen füllte sich dieser Krater mit Sonnenlicht und harten, schwarzen Schatten. Der Raum lag in der Flanke eines Zentralberges, hoch über dem Mondboden. Unter dieser dicken Schicht von ewigkeitsaltem Staub arbeitete NATHAN, die größte Rechenmaschine, die es innerhalb der bekannten Galaxis gab.
    „Es steht nicht schlecht!" sagte Waringer.
    Es brannten nur wenige Lichter in diesem Raum. Überall waren Tische aufgestellt und Zusatzgeräte angeschlossen worden. Das riesige Programmierpult mit der Reihe der darüber angebrachten Kontrollschirme war ebenso breit wie der Raum, und auf einem Spezialsessel konnte Waringer vor dem Pult hin und her gleiten und jeden Knopf, jeden Schalter und jedes Element mühelos erreichen. Jetzt stand Waringer auf, ging zu einem Tisch und schob einen der vielleicht hundert Stapel Computerpapiere zur Seite.
    Bull wich aus, machte Platz und setzte sich ebenfalls. Er hatte etwas Zeit gefunden, um mitten in seiner Arbeit per Transmitter hierher zu kommen und mit Waringer zu reden.
    „Nein, es steht gar nicht schlecht!" wiederholte Abel Waringer.
    Er ließ seine Augen prüfend über die aufgestellten Bildschirme gleiten. Von ihnen ging ein Glühen in vielen Farben aus. Auf verschiedenfarbigen Hintergründen standen Schriftreihen, Zahlenkolonnen und Diagramme. Das alles verwandelte im Zusammenhang mit den zwei Beleuchtungskörpern, die jeweils scharf abgegrenzte Zonen hellen Lichts schafften, den Programmierraum in eine Art Studierstube. Es fehlten nur noch dampfende Phiolen und Kolben voller siedender Flüssigkeiten.
    Der Magier war Waringer selbst; ein Magier der Zahlen und der Werte, der Rechnungen und Berechnungen.
    „Wir kennen die Nahrungsmittelmengen", sagte Waringer und deutete auf ein Schaubild. „Wir haben auch, wenigstens von achtundneunzig Prozent aller Produktionsstätten, die bisher erreichten Werte."
    Er zeigte auf eine zweite Säule in einem vielfarbigen, leuchtenden Diagramm. Während er sprach, zeichnete ein externes Element NATHANs auf dem Schirm eine waagrechte Linie und erhöhte so die wirkliche Produktion im Verhältnis zur benötigten Menge, allerdings nur um einen winzigen Betrag.
    Nachdenklich und schweigend betrachtete Bull dieses Diagramm.
    Er wußte, welche gewaltige Arbeit dahinter steckte.
    Ununterbrochen flossen Daten hin und her, von hier ausgehend und hier wieder mündend, auf dem riesigen Kommunikationsnetz des Imperiums.
    „Ja. Ich glaube auch, daß wir es schaffen!" sagte Bull. „Wie sieht die weitere Lieferung aus? Ich glaube, daß der sechswöchige Vorrat nicht reichen, und daß die Flotte den Weg bis nach Asporc mehrmals machen wird."
    Waringer erwiderte: „Diese Säule hier stellt einen theoretischen Wert dar. Das sind die Rückmeldungen der betreffenden Werke, die versprochen haben, ihre weitaus erhöhte Kapazität auch weiterhin zu fahren."
    „Das höre ich gern!" versicherte Reginald. „Wie lange werden Sie es noch durchhalten können?"
    „Noch einige Zeit!" sagte Waringer. „Bis zum Start leite ich noch alles. Dann kann ich die Arbeit NATHAN und einer Handvoll Technikern und Verwaltungsfachleuten überlassen."
    Sie unterhielten sich weiter.
    NATHAN hatte ermittelt, daß bei sechs Milliarden hungrigen Asporcos der Laderaum der Schiffe gerade ausreichen würde, um sechs Wochen zu überbrücken. Das bedeutete aber, daß, wenn es nicht gelang, innerhalb dieser Zeit auf Asporc wieder „normale" Verhältnisse herzustellen, die Lastschiffe sofort nach Entladen wieder zur Erde beziehungsweise zu ihren alten Startplätzen zurückkehren würden. Man mußte sich, wenigstens im jetzigen Stadium des Riesenproblems, auf eine Kette einrichten, auf einen Versorgungskurs zwischen dem bedrohten Planeten und einigen Terrawelten.
    „Für den Einundzwanzigsten hat Terhera das Solare Parlament zusammengerufen!" meinte Bull plötzlich.
    „Das war zu erwarten. Kennt jemand sein Programm? Die Natur

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