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0587 - Die Flotte der Retter

Titel: 0587 - Die Flotte der Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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davon.
     
    5.
     
    Man hatte aus den Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts auf Terra gelernt; die bitteren Lehren, die den Gründern und Erbauern von umweltverschmutzenden Werken damals zuteil wurden, waren nicht vergessen worden. Diese Nahrungsmittelfabrik auf Olymp jedenfalls war völlig mit der Landschaft verwachsen; sie war integriert.
    Neunzig Prozent der gesamten Anlagen waren unterirdisch angelegt, und eine Grünzone - ein Park, der in den natürlichen Wald des Planeten überging - befand sich über den Hallen. Man sah nur ein flaches, lang hingestrecktes Verwaltungsgebäude, das dank der Computer mit nur wenigen Fachleuten arbeitete.
    Angegliedert war ein kleines, aber ungewöhnlich reich bestücktes Laboratorium.
    Kandri Oll war der Leiter der Firma.
    Im Augenblick saß er, in einen roten Morgenmantel gewickelt, vor dem Bildschirm. Sein Gegenüber, Tausende von Kilometern entfernt, vermutlich im Palast des Kaisers Argyris, war niemand anderer als Roi Danton.
    „Sie verlangen da eine Menge, Sir", sagte Kandri und räusperte sich. „Weniger von mir; ich bin Aufregungen gewöhnt, seit meine Firma für das Imperium fabriziert. Aber von den Angestellten und von den Maschinen."
    Danton starrte ihn an, als habe er sich verhört.
    „Ich habe hier eine Aufstellung", sagte er trocken. „Danach beläuft sich der monatliche Ausstoß Ihres Betriebes auf dreißigtausend Tonnen Konzentratwürfel in einfacher Verpackung."
    Kandri nickte.
    „Das sind die Zahlen des letzten Monats. Meine Lager sind geräumt, und die neue Produktion läuft bereits."
    Danton lächelte kurz und meinte: „Sie sind mit der Zusammenarbeit mit uns zufrieden, Mister Oll?"
    „Vollauf! Sie sichert mir einen ununterbrochenen Absatz und zwingt mich, das Niveau hochzuhalten."
    „Ausgezeichnet", meinte Danton. „Dann werden Sie sicher sehr interessiert daran sein, auch weiterhin und in ferner Zukunft für uns zu produzieren?"
    Was sollte das alles? Kandri verspürte plötzlich ein bitteres Gefühl; wollte Roi Danton die Preise drücken? Oder was wollte er wirklich? Kandri wurde allen Nachdenkens enthoben, als Roi Danton weitersprach. Der Tonfall seiner Stimme hatte sich verändert. Er war härter geworden.
    „Sie haben vor fünf Monaten, also vor dem geschäftlichen Zusammenschluß, dreihundertsiebzigtausend Tonnen produziert.
    Ich möchte nun von Ihnen, daß Sie bis zum Vierundzwanzigsten dieses Monats dreihunderttausend Tonnen produzieren. Ich brauche sie."
    Kandri fuhr zurück, dann griff er mit bebenden Fingern nach der Zigarettenpackung.
    „Ist das grundsätzlich möglich?" fuhr Danton unbarmherzig fort.
    „Grundsätzlich... ja, vermutlich. Aber einige Maschinen müssen..."
    Danton winkte ab. Er war ungewöhnlich ernst, als er weitersprach. Er deutete mit dem Zeigefinger auf seinen verblüfften Gesprächspartner und sagte leise: „Das Imperium hat ein gewaltiges Problem. Wir müssen einige Milliarden Lebewesen vor dem sicheren Hungertod retten.
    Glücklicherweise ist ihr Metabolismus dem unseren sehr ähnlich.
    Lassen Sie Ihre Maschinen einfahren, nötigenfalls reparieren.
    Wenn die Qualität der Konzentratwürfel nicht ganz Ihrem hohen Standard entspricht - was tut es? Hauptsache, man kann sie essen, und sie enthalten die Nährstoffe.
    Produzieren Sie, was Sie können! Heizen Sie Ihren Zulieferern ein! Ich lasse Ihnen einige Riesencontainer zustellen - bitte stapeln Sie das Zeug dort. Und nach dem Vierundzwanzigsten arbeiten Sie nur etwas langsamer weiter. Es ist wahrscheinlich, daß ich Ihnen die Überproduktion auch weiterhin abnehme. Zum vollen Preis. Können Sie das garantieren?"
    Kandri schluckte.
    „Ich werde es versuchen!" stimmte er zu.
    „Dann fangen Sie damit an! Jede Minute ist kostbar!" sprach Danton weiter. „Denken Sie daran, bitte: Jede Stunde, die Sie und viele andere Produzenten versäumen, kann vielen Lebewesen den Tod bringen, weil sie verhungern. Ich kann mich auf Sie verlassen, Mister Oll?"
    Kandri stand auf und sagte nach einigen Sekunden des Nachdenkens: „Ja. Ich werde tun, was ich kann. Hoffentlich hält das alte Produktionsband die Belastung der Beschleunigung aus... aber das sind meine Probleme. Wann kommen die Container?"
    „Wann können Sie sie brauchen?"
    „Morgen nacht, übermorgen früh!"
    „In dieser Zeit schicke ich Ihnen drei Container. Jeder faßt mit Sicherheit hunderttausend Tonnen. Es wäre schön, wenn die Behälter voll wären. Sie rechnen, wie immer, mit uns ab, mit Kaiser Argyris. Auf

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