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0587 - Die Flotte der Retter

Titel: 0587 - Die Flotte der Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf, was die Übermittlung von Befehlen in einer solchen Menge sehr schwierig gestaltete. Aber die Frauen und Männer der Großfunkanlage von Imperium-Alpha hatten sich selbst übertroffen.
    Der zweite Teil des Programms: Waren die Schiffe auch gestartet? Um das zu „erfahren", befragte NATHAN über seine zahlreichen Kanäle die einzelnen Raumhäfen, die Flottenbasen, die in seinen Speichern vermerkt waren, schließlich entdeckte er neununddreißig Schiffe, die noch nicht gestartet waren.
    NATHAN arbeitete weiter.
    Verschlüsselte Anfragen jagten, diesmal ohne die Mitwirkung von menschlichen Funkern, hinaus und trafen an den neununddreißig Punkten ein. Die meisten von ihnen wurden schnellstens beantwortet, einige Antworten ließen auf sich warten. In einigen Stunden würde NATHAN weiteres erfahren, also ließ er die Kanäle bestehen. Er vergewisserte sich abschließend, daß sämtliche Schiffe ihre Zielhäfen kannten, und daß dort Landeflächen für die leeren Giganten freigemacht worden waren.
    Als das Programm so gut wie gefahren war, untersuchte NATHAN jeden einzelnen der neununddreißig Fälle. Vier erledigten sich noch während der Fragen - die Schiffe starteten.
    Blieben fünfunddreißig.
    NATHAN überwies das Problem an eine seiner vielen Unterabteilungen, druckte für Waringer schnell eine Notiz aus und „vergaß" den Problemkreis, denn inzwischen kamen wieder einige Tausend Daten über die Nahrungsmittelversorgung ein.
    So ging es weiter...
    Sekunde um Sekunde, jede Minute war von Daten und zahllosen Rechenoperationen erfüllt...
    Stunde um Stunde...
    Waringers Zwiegespräch mit NATHAN würde bis in die ersten Stunden des Siebenundzwanzigsten hinein dauern.
    Ein schmächtiger, etwas linkisch und introvertiert wirkender Mann und ein riesiges Rechenzentrum waren die wichtigsten Bestandteile der Sechs-Milliarden-Rettungsaktion.
     
    7.
     
    Als Julian Tifflor am frühen Morgen anrief, war Reginald Bull damit beschäftigt, die verschiedenen Strömungen, mit denen er in den nächsten Tagen fertig werden mußte, zu analysieren. Die Berichte seiner Berater hatte Bull ebenso intensiv studiert wie die terranische und solare Gesetzgebung. NATHAN, dessen Unterabteilung auch juristische Daten speicherte, hatte nach langer Suche einen wichtigen Hinweis geliefert.
    „Hast du die Nachrichten schon gehört?" fragte Tifflor mit sorgenvollem Gesicht. Er war offensichtlich ehrlich erschüttert von der Art, in der die Opposition, in der Hauptsache aber Bount Terhera, die Öffentlichkeit mit Kommentaren und die Regierung mit Anfragen bombardierte.
    „Ich hatte noch keine Zeit dazu", sagte Bull. „Außerdem muß ich in drei Stunden in der Solar Hall sein."
    Da er sich als Redner gemeldet hatte, mußte er auch dort sein, wenn seine oder Rhodans politische Gegner ihre Fragen stellten.
    „Es sind fast alle planetaren Räte anwesend!" sagte Tifflor.
    „Einen schönen Gruß von Waringer, und er hält uns allen die Daumen."
    Bull rang sich ein schwaches Lächeln ab und dachte an den einsamen Mann, der in dem halbdunklen Raum seinen Kampf gegen den Tod der sechs Milliarden ausfocht.
    „Wir werden es nötig haben!" sagte er. „Gibt es etwas, das ich noch wissen müßte?"
    „Nichts Aufregendes jedenfalls!"
    Tifflor, Deighton und er hatten die vergangene Nacht zusammengesessen und sich beraten. Sie ahnten die Taktik des politischen Gegners. Außerdem wußten sie, daß die Übertragung dieser öffentlichen Debatte farbig und dreidimensional und in stereoskopischem Ton auf etwa dreitausend andere Planeten übertragen wurde. Für die Opposition ein ungeheurer politischer Reklamegag, für Rhodans Verteidiger eine Aufgabe. Er durfte nicht versagen.
    „Wirst du anwesend sein? Es könnte ja sein, daß sich deine Meinung geändert hat?" fragte Bull. Tifflor schüttelte den Kopf.
    „Nein!" sagte er. „Ich kümmere mich weiterhin um Schiffe, Menschen und Maschinen."
    Bull fühlte sich alles andere als wohl.
    „Dann werde ich versuchen, dem Mißtrauensantrag der Opposition die Zähne abzubrechen."
    Die öffentlichen Nachrichten hatte er nicht gesehen. Sie interessierten ihn kaum, denn die Pressestelle seiner Administration hatte die Texte der amtlichen Verlautbarungen formuliert, in denen Bull als Rhodans Vertreter von der Rettungsaktion sprach.
    Heute würden Milliarden Menschen ohnehin alles erfahren.
    Aber Bull kannte die internen Bildberichte. Er wußte, daß so gut wie alle Sitze in der Solar Hall besetzt waren. Der Andrang an

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