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0589 - Station der Gegenwelt

Titel: 0589 - Station der Gegenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wiederverstofflichung bedenklich, verlor aber nicht das Bewußtsein und konnte sich auf den Beinen halten.
    Allmählich verschwanden die roten Schleier vor seinen Augen.
    Er wankte zu einem Kontursessel, hielt sich an der Rückenlehne fest und sah sich um.
    Überall lagen oder saßen reglose Gestalten, Angehörige der Solaren Flotte und Asporcos.
    Acht Asporcos!
    Einer der Eingeborenen saß im Kommandantensessel, hatte sich die SERT-Haube über den Kopf gestülpt und war ebenso erschlafft wie alle anderen Personen.
    Tschubai entdeckte den bewußtlosen Mausbiber in seiner Nähe, tastete am nächsten Versorgungsautomaten einen Becher kalten Wassers und schüttete es über Guckys Kopf.
    Der Ilt schlug die Augen auf.
    „Es regnet ja schon wieder", sagte er benommen.
    Im nächsten Moment kam er voll zu sich.
    Ras Tschubai half ihm auf die Füße. Diesmal knickte er nicht wieder ein.
    Gucky wischte sich das Wasser aus den Augen und sah sich um.
    „Mein Werk!" erklärte er großsprecherisch. „Ich habe sie alle einschlafen lassen, und du wirst sie zu Bett bringen."
    Tschubai seufzte und sagte: „Du bist unverbesserlich."
    „Natürlich. An mir gibt es nichts zu verbessern, aber an dir, Ras. Was stehst du noch herum? Du mußt die Blockierungsschaltung deaktivieren, alle verfügbaren Medoroboter zur Versorgung der Bewußtlosen einsetzen, unsere Position feststellen und die MARCO POLO auf einen Kurs zum Rattley-System bringen."
    „Und was tust du?" erkundigte sich Tschubai.
    „Ich?"
    „Ja, du, Gucky!"
    „Na, erst einmal schalte ich die Schirme der Panoramagalerie ein, um festzustellen, wie es draußen aussieht - und dann kümmere ich mich darum, daß unsere Freunde in eine Antipsi-Kammer transportiert werden."
    Er ging mit dem für ihn typischen Watschelgang zu einem Schaltpult und drückte mehrere Tasten.
    Die Bildschirme der Panoramagalerie wurden hell. Sie zeigten fast alle die relative Leere des Weltraumes. Nur auf einem Bildschirm war eine rote Sonne zu sehen. Sie mußte sehr nahe sein, denn sie wurde als fußballgroßer Stern abgebildet.
    Eine Weile musterte der Mausbiber grübelnd das Abbild der roten Sonne. Danach untersuchte er die acht Asporco-Körper, die mit Spangen aus PEW-Metall behängt waren.
    „Hm!" machte er. „Bevor das Licht in ihren Köpfen nicht wieder angeht, weiß ich nicht, wer wer ist."
    Plötzlich kam sein Nagezahn zum Vorschein.
    „Das stimmt nicht ganz." Er deutete auf einen Asporco. „Das ist ein weibliches Exemplar des Homo sapiens asporciensis. Wenn mich meine Ahnung nicht täuscht, wohnt darin der Geist von Betty."
    Er strich über den Kopf der Eingeborenen.
    „Armes Mädchen. Was hast du alles durchmachen müssen!"
    Im nächsten Augenblick wurde er aktiv. Er forderte über die Vordringlichkeitsschaltung des Kommandantenpultes acht Medoroboter an und befahl ihnen, die acht Asporcos behutsam in eine Antipsi-Kammer zu bringen, sie mit Diagnose-Geräten zu untersuchen und unter Berücksichtigung ihres fremdartigen Metabolismus notfalls zu behandeln. Danach sollte die Antipsi-Kammer verschlossen werden.
    Anschließend programmierte er die Haupt-Versorgungsautomatik des Schiffes so, daß sie den Gefangenen einen ausreichenden Vorrat an Synthonahrung und Flüssigkeit lieferte.
    Inzwischen war auch Ras Tschubai nicht untätig gewesen.
    Nach und nach wurden die bewußtlosen Besatzungsmitglieder von Medorobotern versorgt. Eine kleine Anzahl Männer und Frauen hatte sich bei Stürzen leicht verletzt; sie wurden behandelt.
    Tschubai brauchte sich nicht mehr darum zu kümmern, nachdem diese Aktion lief. Er setzte sich vor das Pult des Offiziers, der für die laufende Kommunikation mit der Bordpositronik verantwortlich war.
    „Unser Genie hat einige sehr interessante Informationen gespeichert", sagte er zu Gucky.
    „Dazu ist es ja da", meinte der Ilt. „Welche Informationen denn, Ras?"
    „Beispielsweise die, daß sich die MARCO POLO 7543 Lichtjahre vom Rattley-System entfernt hat", berichtete Tschubai.
    „Sie kam nach einem Langstrecken-Linearflug mitten in der roten Sonne heraus, die wir auf einem der Schirme sehen können."
    „Mitten in der Sonne?" fragte Gucky erschrocken.
    „Natürlich nicht im überheißen Sonnenkern", sagte Tschubai beschwichtigend. „Sonst wären wir trotz aktivierten Paratronschirmes verdampft. Nein, den Fernmessungen nach fiel das Schiff aus dem Zwischenraum in die obere Schicht der Konvektionszone."
    „Na, das reicht normalerweise auch für eine aschenlose

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