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0589 - Station der Gegenwelt

Titel: 0589 - Station der Gegenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verbrennung", meinte der Ilt. „Wie kommt es, daß wir noch leben?"
    „Darüber gibt es nur Wahrscheinlichkeitsberechnungen", antwortete Ras Tschubai. „Offenbar polte sich der Paratronschirm infolge der Einwirkung von Konvektions-Turbulenzen gewaltiger Größenordnungen um und wurde aus unserem Universum abgestoßen.
    Die Bordpositronik errechnete eine Wahrscheinlichkeit von achtundsechzig Prozent dafür, daß die MARCO POLO in der spiegelbildlichen Entsprechung der roten Sonne landete."
    „Also im Antimaterie-Universum", meinte der Ilt. „Warum drückst du dich so umständlich aus, Ras?"
    „Weil die Sachlage kompliziert ist, Kleiner. Offenbar materialisierten wir dort aber nicht, sondern wurden abermals abgestoßen und zurückgeschleudert, wobei unsere parakinetische Energie aufgestockt wurde.
    Denke an eine Schaukel, Gucky! Bei jeder Schwingung kommt man höher. Unsere parakinetische Energie also wurde im Verlauf von vier Abstoßprozessen so stark erhöht, daß wir nach der zweiten Rückkehr in unser Universum nicht wieder in der roten Sonne, sondern in sicherer Entfernung von ihr herauskamen."
    „Und wenn wir erst nach fünf Abstoßprozessen rematerialisiert wären?" fragte der Mausbiber argwöhnisch.
    „Dann wären wir im Antimaterie-Universum herausgekommen und größtenteils in reine Energie verwandelt worden."
    Der Mausbiber atmete auf.
    „Dann ist es völlig in Ordnung, daß wir nur vier Schaukelbewegungen gemacht haben." Er tätschelte liebevoll das Kommandopult. „Ist sie nicht eine brave Schaukel, unsere gute alte MARCO POLO?"
    Tschubai verzog das Gesicht.
    „Du kannst einen tatsächlich um das letzte bißchen Verstand bringen, Gucky. Würdest du jetzt so freundlich sein und mich auf dem Platz des Kommandanten Platz nehmen lassen. Ich möchte den Rückflug programmieren."
    „Selbstverständlich, Ras. Wir sind sicher schon einige Stunden weg, und unsere Freunde auf Asporc werden sich Sorgen machen."
    Ras Tschubai sagte nichts.
    Er starrte auf den großen Chronographen über dem Pult des Kommandanten.
    „Einige Stunden?" sagte er tonlos. „Der Chronograph zeigt den 3. Juli 3444 an - und wir sind am 1. Juli auf die MARCO POLO teleportiert."
    „Dann waren wir ja drei Tage unterwegs", sagte der Ilt erschrocken. „Perry wird toben, wenn er dahinterkommt. Wo ist er eigentlich?"
    „Hier!" sagte eine schwache Stimme vom Panzerschott her.
    Perry Rhodan betrat leicht schwankend die Hauptzentrale. Er war sichtlich erschöpft. Dennoch lächelte er.
    „Ich danke euch, Freunde. Als die Alt-Mutanten ihre Attacke begannen, befand ich mich gerade in meiner Kabine."
    Er sah sich um.
    „Wo sind die Alt-Mutanten untergebracht?"
    „In einer Antipsi-Kammer", antwortete Gucky. „Sie werden bestens versorgt, Perry."
    „Dann ist es gut", sagte der Großadministrator. „Ras, programmieren Sie einen Kurs zum Rattley-System. Heute soll die Versorgungsflotte dort eintreffen. Wir müssen so schnell wie möglich hin."
    „In Ordnung, Sir", versicherte Tschubai.
     
    2.
     
    Die Atmosphäre war heiß wie die Luft in einem Backofen und so schnell bewegt wie in einem Windkanal.
    Im Süden stieg donnernd und tosend eine gewaltige Magmasäule bis in die Stratosphäre, „blühte" in den Schichten geringen Luftdrucks auf und entließ einen unaufhörlichen Regen heißen Gesteins nach unten, während glühende Wolken von Jetströmungen mitgerissen und rings um den ganzen Planeten getragen wurden.
    Die USO-Spezialisten Ortokur und Tulocky arbeiteten mit einer kleinen Schar von Medorobotern unermüdlich daran, die Einwohner einer halb unter glutheißer Asche begrabenen Stadt zu bergen und aus der unmittelbaren Gefahrenzone zu bringen.
    Der Okrill Saladin half ihnen dabei, indem er mit seinem Super-Infrarot-Spürsinn feststellte, wo Asporcos vor Stunden verschüttet worden waren.
    Die Oxtorner wühlten sich durch die heiße Asche zur Wand eines einstöckigen Hauses, in dem der Okrill elf Erwachsene und sechs Kinder aufgespürt hatte.
    Hinter ihnen huschten Medoroboter vorbei. Sie hatten ihre Tragen aufgeklappt und transportierten Schwerverletzte zu drei wartenden Luftgleitern.
    Die Oxtorner arbeiteten mit nacktem Oberkörper. Heiße Asche und Glut machte ihnen nichts aus, und ihre Kraft schien unerschöpflich zu sein.
    Als sie die Hauswand erreichten, drückten sie sie ein und leuchteten mit ihren Atomlampen in den dahinterliegenden Raum. Einige Asporcos lagen auf dem Boden. Sie versuchten sich aufzurichten, waren aber

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