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0590 - Flugziel Unbekannt

Titel: 0590 - Flugziel Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Antriebsmotoren befinden, sonst könnte der Riesenbrocken nicht Transitionen von hundert, zweihundert und sicherlich bald auch dreihundert Lichtjahren durchführen. Und so was willst du einfach kapern?"
    Ras schüttelte den Kopf. „Du bist größenwahnsinnig."
    „Sei froh, daß ich deine Bemerkung eben überhörte, bester Freund. Im übrigen sind die Entfernungen größer geworden. Das Ding legt bereits mehr als tausend Lichtjahre mit einer Transition zurück. Wer immer es auch steuern mag, er gewinnt an Erfahrung. Der Meteorit geht uns durch die Lappen, wenn wir uns nicht beeilen."
    „Toronar Kasom wird dafür sorgen, daß wir ihn nicht verlieren.
    Das Ding ist viel zu groß, um von den Orterschirmen der neunundvierzig Kreuzer zu verschwinden."
    Gucky schüttelte den Kopf.
    „Ich begreife das noch immer nicht! Welchen Sinn kann es haben, einen zweihundert Kilometer langen Asteroiden in ein Raumschiff zu verwandeln und dann damit auf einen Planeten zu stürzen? Er muß doch ein paar Jahrtausende dort gelegen haben. Hat die Besatzung die Katastrophe überlebt?
    Anscheinend doch, denn sonst hätte das Ding ja nicht plötzlich wieder starten können. Frage: Warum blieb es so lange?"
    „Was fragst du da mich?" wunderte sich Ras und leerte sein Glas. „Ich habe nicht die geringste Ahnung, was passiert ist. Ich weiß nur, daß wir das PEW-Metall benötigen, um die Mutanten am Leben zu erhalten. Das Wiederauftauchen unserer alten Freunde ist für mich ein größeres Wunder als der Meteorit."
    Von der Wand her kam die Stimme des diensthabenden Kommandanten aus einem Lautsprecher: „Noch dreißig Sekunden bis Eintauchmanöver!"
    Gucky schob den Rest seiner Mohrrübe in die Hosentasche.
    „Wurde auch Zeit, daß etwas passiert", murmelte er und lehnte sich in die Polster zurück.
    Im Grunde genommen passierte rein äußerlich scheinbar überhaupt nichts. Die MARCO POLO verließ das vierdimensionale Kontinuum und überschritt damit praktisch die Lichtgeschwindigkeit um das Milliardenfache. Im Schiff selbst war von der Veränderung nichts zu bemerken, wenn man sich nicht gerade in der Kontrollzentrale aufhielt und auf den Panoramaschirm sah. Dort verschwanden die Sterne und machten dem rötlichen Flimmern des Halbraums Platz.
    Die MARCO POLO legte in der Sekunde nahezu ein Lichtjahr zurück.
    Und das neunzig Minuten lang.
    In dieser Zeit gab es keinen Funkkontakt mit dem Normaluniversum. Sämtliche Verbindungen waren abgebrochen, und man mußte warten, bis der Linearflug beendet wurde.
    Rhodan nutzte die Zwangspause, sich in seine Kabine zurückzuziehen. Waringer blieb in der Kommandozentrale, obwohl es im Augenblick nichts zu tun gab. Atlan hielt sich in der Bordklinik auf. Er kümmerte sich um die acht Mutanten.
    Die Bewußtseinsinhalte der Zurückgekehrten waren in die Körper von acht Asporcos geschlüpft, die mit PEW-Spangen beladen auf ihren Betten ruhten. Sie wirkten wie tot. Das PEW-Material strahlte nicht mehr und hatte seine Wirksamkeit verloren.
    Atlan ging von einem Bett zum anderen, von einem der Ärzte begleitet.
    Die Asporcos waren humanoid, wenn es auch viele Einzelheiten ihrer Anatomie gab, die sie vom Menschen unterschieden. Die beiden Schädelkämme, Überreste der Evolution, hingen schlaff und leblos herunter. An manchen Stellen zeigte die Haut noch Reste ehemaliger Schuppen. Die verkümmerten Flügelstummel am Rücken würden ebenfalls in einigen Jahrhunderten verschwunden sein.
    „Klinisch betrachtet sind sie tot", meinte der Arzt, als sie ihre Runde beendet hatten und im Vorzimmer saßen. „Aber wer kennt schon die wahre Grenze zwischen Leben und Tod? Seit das mit den Mutanten passierte, beginne ich an die Existenz einer unsterblichen Seele zu glauben."
    Atlan warf ihm einen kurzen Blick zu. Er räusperte sich.
    „Vorher nicht?" erkundigte er sich ruhig.
    „Zumindest nicht im landläufigen Sinn", schränkte der Arzt zögernd ein. „Aber was soll der größte Skeptiker davon halten, wenn Menschen, die seit Jahrhunderten tot sind, plötzlich wieder auftauchen, wenn auch nicht in ihrer ursprünglichen Gestalt? Und genau das ist doch geschehen!"
    „Wir haben keine endgültige Erklärung", gab Atlan zu. „Aber wir wissen, daß dieses sechsdimensional strahlende Element PEW eine Menge mit der Rückkehr der Mutanten zu tun hat. Die Zusammenhänge sind uns noch nicht klar, Doktor, aber ich bin sicher, daß wir bald einiges mehr wissen werden. Ob damit allerdings Ihre erste Frage beantwortet werden

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