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0591 - Engel der Geister

0591 - Engel der Geister

Titel: 0591 - Engel der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte es nicht fassen und zog sich deshalb noch weiter zurück.
    Sinclair oder Ritter Tod starrte auf Bill und Sheila. In seinem Gesicht bewegte sich nichts. Er blieb hocken und hob plötzlich sein Schwert an.
    »Jetzt!« keuchte Sheila.
    Sie hatte sich nicht getäuscht. Das Anheben der Waffe war für ihn so etwas wie ein Startsignal gewesen. Einen Augenblick später ritt er an…
    ***
    Ich hatte es geschafft und mein Ziel erreicht!
    Ein Ziel, das sich erst später herauskristallisiert hatte, denn zuvor hatte ich den direkten Weg in die Stadt einschlagen wollen. Dann waren mir die Jugendlichen über den Weg gelaufen, und ich hatte meine Pläne geändert. Es ging mir dabei um einen großen Jungen, der mir bekannt vorkam. Tief in meinem Innern hatte sich etwas gerührt. Da war die Seele aufgewühlt worden, eine Seele, die mir selbst fremd war, doch in ihrem tiefsten Innern noch etwas anderes beinhaltete.
    Ich war der Spur gefolgt, dem Jungen nach, aber er war zu schnell gewesen. Nur dieses unbekannte Ding auf zwei Rädern hatte ich zerstören können.
    Ich ritt weiter, ich hörte in meinem Kopf keine Stimme, nur ein Signal. Es war wie ein Strahl, dem ich folgen konnte. Ein Impuls, der mich leitete, mich weiterführte zu einem Ziel hin, das nicht in der Stadt lag, sondern außerhalb.
    Wo, das konnte ich nicht sagen, aber ich folgte der Spur, ich musste ihr einfach folgen.
    So hatte ich den Wald verlassen und bewegte mein Pferd durch das flache Gelände. Von den Personen sah ich nichts mehr, aber das Signal leitete mich.
    Schon bald erschienen die ersten Häuser. Ich war überrascht, sah keine Festungen mehr, keine Burgmauern, sondern ungewöhnliche Hütten. Manche sehr groß, andere wieder klein.
    Und ich sah die Menschen.
    Manchmal ritt ich durch schmale Straßen, wo mir die Gegenstände auf vier Rädern entgegenfuhren. Sie rollten an mir vorbei. In ihnen saßen Leute, die durch Scheiben schauten, mich anglotzten, manchmal Signale abgaben, die so schrill waren, dass sie mein Pferd erschreckten.
    Ich wollte nicht mehr auf den Wegen reiten, sondern ließ das Pferd über Zäune steigen, ritt durch Gärten, um das neue Ziel endlich erreichen zu können.
    Das Signal führte mich weiter. Eine Botschaft in meinem Hirn, die sich immer weiter ausbreitete, die sogar stärker wurde, so dass ich merkte, nicht mehr weit entfernt zu sein.
    In den Gärten saßen oft Menschen. Manche sogar schamlos nackt.
    Ich wäre am liebsten dazwischengegangen, aber ich musste weiter, mein neues Ziel lockte.
    Auf einem schmalen Weg fuhr mir ein Gegenstand auf Rädern entgegen. Auf dem Dach bewegte sich etwas. Licht kreiste, und der Weg war so eng, dass ich nicht an dem Wagen vorbeikam.
    Zwei Männer stiegen aus. Sie waren gleich gekleidet und rannten mir entgegen. »Stopp, bleib stehen, verdammt!«
    Ich spürte Wut in mir, hielt tatsächlich an, aber ich umklammerte den Schwertgriff.
    »Okay, Junge, jetzt runter von deinem Gaul. Die Maskerade ist vorbei, endgültig.«
    Auch hinter mir hörte ich Stimmen. Dort liefen ebenfalls Menschen zusammen. Die Männer hatten mich wütend gemacht. So sprach man nicht mit einem Ritter, nein, nicht so.
    »Geht aus dem Weg!« fuhr ich sie an. »Hinfort mit euch, ihr Pöbel!«
    »Hä?« Die beiden schauten sich an, schüttelten die Köpfe. Sie begriffen nichts.
    »Weg!« Diesmal hatte ich sehr scharf gesprochen, doch sie hörten nicht und blieben stehen. Da ritt ich an!
    Die Männer in den ungewöhnlichen Kleidungsstücken staunten, sie schrien auch, was mich nicht kümmerte. Wenn sie nicht aus dem Weg gingen, mussten sie dafür büßen.
    Ich hatte den rechten Arm gehoben. Wenn es sein musste, wollte ich mir mit der Klinge den Weg frei schlagen. Sie sollten schon merken, was sie davon hatten.
    Sie bekamen plötzlich Angst. Bevor sie von einem Pferdehuf getroffen werden konnten, warfen sie sich zur Seite. Der eine nach rechts, der andere nach links. Ich ritt durch die Lücke und auf diesen Gegenstand auf vier Rädern zu. Schon öfter hatten mich diese Dinge geärgert. Diesmal würde ich stärker sein.
    Hinter mir gellten die Stimmen der beiden Männer. Was sie riefen, war mir egal, es kümmerte mich nicht weiter. Ich würde ihnen zeigen, dass man mit mir nicht so umgehen konnte.
    »Stehen bleiben, zum Teufel! Wir schießen!« Ich hörte ihre Worte und musste lachen.
    Womit wollten sie denn – schießen? Ich hatte weder einen Bogen noch Pfeile bei ihnen entdeckt. Nein, das konnte nicht stimmen. Sie logen mich an,

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