0592 - Eine Welt in Trümmern
wir nicht so ideale Bedingungen vor."
„Diese Sicherheitskabine befand sich vorher an Bord der TIMOR und beherbergte den Asporco Heydrac Koat", sagte der Terraner. „Als ich sie hierher, in die Ezialistische Abteilung der MARCO POLO überstellen ließ, dachte ich ihr eine andere Aufgabe zu. Sie sollte mit PEW-Metall ausgekleidet werden und den Second-Genesis-Mutanten als Unterkunft dienen. Aber jetzt wird wohl nichts mehr daraus - einerseits, weil mir nicht genügend PEW-Metall zur Verfügung steht, andererseits..."
„Das hört sich an, als seien Sie im Besitz des Parabio-Emotionalen-Wandelstoffes", unterbrach Tulocky ihn.
„Natürlich", bestätigte der Terraner. „Fast jede wissenschaftliche Abteilung an Bord der MARCO POLO hat eine Probe des PEW-Metalls für Testversuche bekommen. Als Perry Rhodans Einsatzgruppe von der Exkursion auf dem Meteorit zurückkam, brachte sie einige Brocken PEW-Metall mit. Aber als Ezialist wurde ich - wie in allen Belangen - auch diesmal benachteiligt."
„Mit anderen Worten, Ihre Untersuchungen haben zu keinen Ergebnissen geführt", meinte Tulocky.
„Ganz im Gegenteil", beeilte sich der Ezialist zu versichern. „Ich habe einige verblüffende Ergebnisse erzielt. Aber, wie gesagt, ich würde größere Mengen des PEW-Wandelstoffs benötigen.
Vielleicht wäre es Ihnen beiden möglich, mir diesbezüglich zu helfen."
„Schlagen Sie sich das aus dem Kopf, Galz", sagte Ortokur mit kalter Ablehnung. „Wir haben auf wissenschaftliche Belange überhaupt keinen Einfluß. Wie kommen Sie überhaupt auf die Idee, daß ausgerechnet wir Ihnen PEW-Metall verschaffen könnten?"
Der Ezialist grinste.
„Weil eben ein Anruf von Lordadmiral Atlan gekommen ist, der mir auftrug, Powlor Ortokur und Neryman Tulocky zu ihm in die Kommandozentrale zu schicken."
„Und?" fragten die beiden Oxtorner fast gleichzeitig.
„Atlan sagte, daß Sie beide per Transmitter zur Unterstützung der Second-Genesis-Mutanten zum Meteorit geschickt werden sollen. Deshalb dachte ich, daß Sie mir bei Ihrer Rückkehr eine PEW-Metall-Probe mitbringen könnten."
Die beiden Oxtorner hatten sich bereits in Bewegung gesetzt.
„Wir werden sehen, was sich machen läßt", rief Neryman Tulocky, bevor er hinter seinem Freund die Ezialistische Abteilung verließ. „Aber versprechen können wir nichts..."
Als der Ezialist allein war, öffnete er seine Kombination und betrachtete den fingerkuppengroßen Splitter aus türkisfarbenem Metall, den er sich unter die Haut verpflanzt hatte.
3.
Galzhasta Rouk hatte als Ezialist an Bord der MARCO POLO keinen leichten Stand.
Die Mitglieder der klassischen Wissenschaften wehrten sich mit Händen und Füßen, die Extra Zerebrale Integration anzuerkennen. Es war in ihren Augen keine Wissenschaft, wenn man die Erkenntnisse aller anderen Wissensgebiete zusammenschloß und miteinander integrierte. In ihren Augen waren Ezialisten Schmarotzer, die von den Erfolgen anderer zehrten.
In Wirklichkeit besaß der Ezialismus sehr wohl seine Existenzberechtigung. Denn in einer Zeit, in der auf den technischen Hochschulen und den Universitäten des Imperiums immer noch das Spezialistentum gefördert wurde, waren Allrounder mit fundiertem Allgemeinwissen unbezahlbar.
Hier sollten die Ezialisten eine Lücke füllen.
Freilich erfüllten die Ezialisten nur selten die Erwartungen, die in sie gesetzt wurden. Denn schließlich waren auch sie nur Menschen und keine Computer, die alles Wissen in sich speichern konnten, um es auf Anruf von sich zu geben.
Andererseits sollten sie auch gar nicht die Funktion von Computern übernehmen, sondern viel mehr schöpferisch wirken.
Galzhasta Rouk fand, daß er ein guter Ezialist war.
Das hatte er während der Verdummung bewiesen, als die MARCO POLO den Schwarm durchflog. Aber selbst als er beim Überfall der Lacoons erwiesenermaßen mitgeholfen hatte, die Gefahr zu bannen, würdigten das die Kollegen von den klassischen Wissenschaften nicht im richtigen Maß.
Rouk wurde noch immer von ihnen gemieden, belächelt - und bekam ihre Verachtung zu spüren. Aber er würde es ihnen zeigen. Wenn er seine Experimente mit dem PEW-Metall erfolgreich abschließen konnte, dann würden ihn die Wissenschaftler nicht mehr so leicht übergehen können.
Bisher hatte er jedoch noch keine befriedigenden Ergebnisse erzielt, was vor allem daran lag, daß er nicht genügend PEW-Metall besaß.
Professor Waringer, der die PEW-Proben an die verschiedenen wissenschaftlichen
Weitere Kostenlose Bücher