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0594 - Die Sterbenden von Talos

0594 - Die Sterbenden von Talos

Titel: 0594 - Die Sterbenden von Talos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ablaufen, in normaler Geschwindigkeit.
    Der Streit… Carlotta, die sich den Blumen zuwendet… Ted versucht sie festzuhalten… sie schlägt ihn mit der Flasche nieder… verschwindet zwischen den Regenbogenblumen…
    Zamorra fror das Bild ein und löste die Halbtrance mit einem weiteren Schaltwort.
    »Und du hast sie nicht gefunden?« wunderte er sich. »Das verstehe ich nicht so ganz. Sie ist doch eindeutig durch die Blumen gegangen und bisher nicht wieder zurückgekehrt. Da müßte sie doch erreichbar sein.«
    »Vielleicht«, gab Nicole zu bedenken, »hat sie sich zu weit von den Blumen entfernt, so daß sie sich nicht mehr in ihrer Reichweite befindet. Dann hilft bekanntlich alles nichts.«
    »Unsinn!« widersprach Zamorra schroff. »Sie ist zu Fuß unterwegs. Zwischen ihrem Verschwinden und Teds Suche lagen nur ein paar Minuten Besinnungslosigkeit. Zu Fuß kann sie in der kurzen Zeit unmöglich so weit vorankommen, daß sie nicht mehr von den Blumen erfaßt werden kann! Denk erst mal nach, ehe du so einen Nonsens absonderst.«
    Nicole runzelte die Stirn. »Sag mal, haben sie dich mit dem Klammerbeutel gepudert? Wie kommst du dazu, so mit mir zu reden?«
    »Werde jetzt bloß nicht hysterisch!« knurrte Zamorra. »Ich muß nachdenken!«
    »Hier wird niemand hysterisch!« fauchte Nicole. »Ich will wissen, warum du mich so anranzt!«
    »Könnt ihr euren Streit vielleicht verschieben?« fuhr Ted sie beide an. »Es geht hier um Carlottas Verbleib, nicht darum, daß jemand die beleidigte Leberwurst spielt!«
    »Das ist doch die Höhe!« keuchte Nicole zornrot. »Jetzt fängt der auch noch an, auf mir herumzuhacken!«
    »Halt du dich aus unseren Angelegenheiten raus, Ted!« warnte Zamorra gleichzeitig.
    »Ach, ja. Und mir hast du vor einer Viertelstunde im Château noch vorgehalten, ich sei aggressiv!« gab Ted aufgebracht zurück. »Wenn hier im Moment jemand aggressiv ist, seid das ihr beide! Ich glaube, ich sollte euch…«
    »Ja, was?« fragte Zamorra.
    Dann breitete er ruckartig beide Arme aus.
    »Schluß jetzt!« sagte er energisch. »Merkt ihr nicht, was hier passiert? Etwas an diesem Haus stimmt nicht. Uns hat es jetzt auch eiwischt! Wir sollten schnellstens von hier verschwinden.«
    »Und Carlotta?« meuterte Ted.
    »Da sie die Regenbogenblumen benutzt hat, ist es völlig egal, ob wir von hier, vom Château oder meinetwegen von der Rückseite des Mondes aus nach ihr suchen, falls da auch diese magischen Blumen wachsen. Aber wenn wir noch ein paar Minuten hier zubringen, gehen wir uns alle gegenseitig an die Kehle!«
    »So ein Unsinn!« fuhr Nicole auf. »Die einzigen, die versuchen, jemandem an die Kehle zu gehen, seid ihr!«
    »Wir gehen! Sofort!« befahl Zamorra.
    Er hakte das Amulett an seiner silbernen Halskette fest, bekam mit der rechten Hand Nicole und mit der linken Ted zu fassen und zog sie mit sich zwischen die Regenbogenblumen.
    Augenblicke später tauchten sie im Château-Keller wieder auf.
    »Und jetzt tief durchatmen, bis hundert zählen - und dann unterhalten wir uns weiter!« kommandierte Zamorra.
    Die beiden starrten ihn an - und gehorchten.
    »Zum Teufel, du hast recht«, sagte Ted schließlich. »Wir wären uns fast in die Haare geraten. Wir müssen herausfinden, was uns so aggressiv macht!«
    »Es dürfte schwer werden, das herauszufinden«, befürchtete Zamorra. »Denn das Amulett hat nichts, aber auch gar nichts angezeigt. Es wird uns also nicht weiterhelfen.«
    »Bis auf weiteres«, sagte Nicole, »sollten wir alle die Villa nicht mehr betreten. Zumindest nicht solange, bis wir den Grund für diese Aggressivität kennen. Ted, du wohnst ab sofort bei uns.«
    »Und wenn wir die Villa nicht mehr betreten, wie finden wir dann heraus, was sich verändert hat?« fragte Ted kopfschüttelnd.
    Nicole zuckte mit den Schultern.
    »Darüber sollten wir uns später Gedanken machen«, sagte sie. »Wenn wir wissen, wohin Carlotta verschwunden ist.«
    ***
    Ihre Versuche, Carlotta von den Regenbogenblumen des Châteaus aus zu folgen, schlugen jedoch fehl. Anscheinend war die Römerin doch zu weit von den Blumen entfernt.
    »Oder sie hat, um ihre Spuren zu verwischen, mehrmals den Aufenthaltsort gewechselt«, meinte Ted, als sie in der kleinen Bibliothek zusammensaßen.
    »Das ist unerheblich«, wandte Nicole ein. »Es spielt absolut keine Rolle, wie oft sie die Position wechselt. Die Regenbogenblumen stehen alle miteinander in Verbindung - frag' mich lieber niemand, wie das funktioniert. Von jeder

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