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0595 - Die Antimaterie-Gefahr

Titel: 0595 - Die Antimaterie-Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als ob aus jeder Ecke Blitze züngeln würden.
    „Hörst du das?" fragte Stallinger laut.
    Wir mußten fast schreien, um uns verständlich machen zu können.
    „Das ist die Stimme des Untergangs!" sagte der Pilot dumpf.
    Sämtliche Besatzungsmitglieder hatten ihre Raumanzüge anziehen müssen. Zwar waren die Helme nicht geschlossen, aber über den einzelnen Männern lagen die individuellen Schutzschirme. Der HÜ-Schirm des Schiffes beulte sich ein, der Paratronschutzschirm glühte in allen Regenbogenfarben auf und zeigte eine Struktur, die an eine Filteraufnahme der Sonnenoberfläche erinnerte.
    Die Maschinen dröhnten.
    Die wenigen Mannschaftsmitglieder, die in der Zentrale anwesend waren, bewegten sich nicht. Wir waren alle festgeschnallt. Nur der Pilot hatte mehr Bewegungsfreiheit. Noch arbeiteten die Rechengeräte zuverlässig. Aber das Schiff verhielt sich jetzt wie ein morscher Seelenverkäufer auf hoher See.
    Die äußeren Feldschirme glühten auf und zeigten Strukturrisse.
    Trotzdem raste die Korvette auf einer scheinbar geraden Linie und mit der normalen Geschwindigkeit durch den Linearraum.
    Das nahmen wir jedenfalls an, denn die Anzeigen funktionierten zum größten Teil noch.
    Die Anlagen, von denen die mächtigen Energieströme für die beiden hintereinander gestaffelten Schirme geliefert wurden, schienen heißzulaufen. Ihr metallisches Klirren und Summen durchdrang das gesamte Schiff. Vibrationen entstanden an allen Ecken und Enden. Das Summen und das Knistern wie von tausend Blitzen war die Begleitmusik unseres Versuches, der Hölle des Zentrums zu entkommen.
    Die Schiffszelle schwang in verschieden starken Vibrationen.
    „Wir werden das nicht überstehen, Kommandant!" warnte einer der Funker über unser Kommunikationssystem.
    Die Männer der Funkzentrale erfuhren noch viel direkter als wir hier in der Mitte des Schiffes, in welchen Gefahren wir schwebten. Sämtliche Antennen und Sendeanlagen, die Projektoren und die Detektoren der Ortung... alles arbeitete wie rasend und schien zu glühen vor Intensität, aber kein Gerät arbeitete auch nur annähernd zufriedenstellend.
    Wir hatten sogar eine Energiewache aufstellen müssen.
    „Ich gebe auf, wenn Lebensgefahr für uns besteht!" versprach Stallinger nach einer Weile. Seine Augen glühten wie im Fieber.
    Sein Gesicht zeigte einen Ausdruck der Entschlossenheit, den ich seit langen Jahren nicht gesehen hatte. Die Hände in den Anzughandschuhen krampften sich um die gepolsterten Sessellehnen. Auf den Pulten vor uns liefen lautlose Feuerwerke aus wenigen Farben ab.
    „Besteht jetzt noch keine Lebensgefahr?" erkundigte ich mich ein wenig sarkastisch.
    „Nein. Zu zwei Dritteln sind die Erscheinungen um uns herum reine Fiktion. Das Schiff hält noch viel mehr aus, Daniyel!"
    erklärte der Kommandant.
    Er schien durchaus recht zu haben. Wir hatten noch eine Menge Chancen, mit dem Leben davonzukommen. Aber auf welche Weise wir dann unsere Botschaft weitergeben oder absetzen konnten, war fraglich.
    „Hoffen wir es!" knurrte ich.
    Der rasende Flug ging weiter. Wir wußten nicht einmal genau, wie viel Zeit verstrich, weil unser Bordchronometer verrückt zu spielen begann. Er lief vorwärts und rückwärts. Die Digitalzahlen huschten vor unseren Augen hin und her und zeigten völlig irreale Werte an.
    Die Geräusche nahmen zu...
    Jede einzelne Niete und jede Verstrebung, jede Schweißnaht und jede subatomar verbundene oder verdichtete Fläche schien aufreißen zu wollen. Das Schiff entwickelte, abgesehen von den dröhnenden Maschinen und allen anderen Energieaggregaten, ein geräuschvolles Eigenleben.
    Es knisterte überall. Das Knistern hatte sich inzwischen zu einem reißenden Geräusch gesteigert, zu einem höllischen Zischen, das den auftreffenden Erschütterungen untergelegt war.
    Die Männer schalteten die meisten Maschinen und Geräte, die nicht unmittelbar zum Flug gebraucht wurden, resignierend ab.
    Alles, was auf fünfdimensionaler Ebene arbeitete, versagte. Auch die Geräte, bei denen nur einzelne Bauteile in diese Charakterisierung fielen, fielen aus.
    Die Funkzentrale war ohnehin arbeitslos...
    Wir konnten weder funken noch irgendwelche Fetzen von Funksignalen auffangen. Nicht einmal die Ortung arbeitete richtig. Wir stürmten blind auf unser Ziel los und wußten nicht einmal, ob die Daten, die wir eingespeist hatten, richtig verarbeitet wurden. Zunächst steuerten wir - in der Theorie wenigstens - einen weiteren Funk- und Feuersatelliten vom Typ

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